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Weninger-Vycudil, A. (2003). Anforderungen an die Längs- und Querebenheit für neue Straßen und beim PMS in Österreich. Konferenz Oberflächeneigenschaften von Fahrbahnen, Maribor, Slowenien, Austria. http://hdl.handle.net/20.500.12708/109221
Im Rahmen der Beschreibung bzw. Festlegung von Anforderungen an die Ebenheit einer Straße (Längs- und Querebenheit) muss in Österreich grundsätzlich zwischen neu errichteten Schichten des Oberbaus (Neubau) und Oberbaukonstruktionen, der bereits seit einiger Zeit dem Verkehr ausgesetzt sind (Betriebszustand), unterschieden werden. Sind diese Anforderung bei neuen Schichten in erster Linie auf die v...
Im Rahmen der Beschreibung bzw. Festlegung von Anforderungen an die Ebenheit einer Straße (Längs- und Querebenheit) muss in Österreich grundsätzlich zwischen neu errichteten Schichten des Oberbaus (Neubau) und Oberbaukonstruktionen, der bereits seit einiger Zeit dem Verkehr ausgesetzt sind (Betriebszustand), unterschieden werden. Sind diese Anforderung bei neuen Schichten in erster Linie auf die vom Bauherrn festgelegte Ausführungsqualität bezogen (Abnahmewerte), so ergeben sich bei älteren Straßen erhöhte Anforderungen an die Längs- und Querebenheit im Zusammenhang mit der Gewährleistung eines guten Fahrkomforts und einer ausreichenden Fahrsicherheit (Spurrinnen –> Aquaplaning).
Die Kriterien für die Abnahme der Ebenheit einer neu errichteten Schicht sowie die dazugehörigen Messverfahren sind in den einschlägigen Richtlinien festgeschrieben (RVS 8S.04.11 –Asphaltschichten; RVS 8S.06.32 – Betondecken; RVS 11.066, Teil II – Prüfung) und bilden auch die Grundlage für die Feststellung eines Mangels und der daraus abgeleiteten Qualitätsabzüge (monetäre Abzüge) oder die notwendige Mangelbehebung.
Im Gegensatz zu den Anforderungen an neu errichtete Schichten stehen für die Beurteilung der Ebenheit einer in Betrieb befindlichen Straße im Rahmen der systematischen Straßenerhaltung (Pavement Management) derzeit keine Richtlinien zur Verfügung. Die Beurteilung der Längsebenheit erfolgt dabei in erster Linie im Hinblick auf den Fahrkomfort und die der Querebenheit (Spurrinnen) in erster Linie hinsichtlich der Fahrsicherheit. Die für eine Beurteilung herangezogenen Kriterien (Warnwert und Schwellenwert) basieren auf den in Österreich durchgeführten Zustandserfassungen und deren Auswertungen bzw. auf Erfahrungen der Nachbarländer Deutschland und Schweiz.
Für die Erfassung bzw. Messung der Längs- und der Querebenheit stehen seit einiger Zeit auf Lasersensoren basierende Hochleistungsgeräte zur Verfügung, die mit hoher Genauigkeit und Geschwindigkeit die für eine Beurteilung heranzuziehenden Messgrößen (IRI International Roughness Index – Längsebenheit, Spurrinnentiefe – Querebenheit) liefern. Die zu homogenen Abschnitten zusammengefassten und zu repräsentativen Zustandsgrößen gemittelten Messinformationen bilden die Eingangswerte für die Bewertung und die Prognose des Straßenzustandes. Sie stellen somit die Grundlage für Erhaltungsstrategien auf dem österreichischen Straßennetz dar.
Zukünftig ist es erforderlich, die für eine Beurteilung sowohl von neuen Schichten als auch im Rahmen der systematischen Straßenerhaltung herangezogenen Messgrößen im Hinblick auf ihre Aussagekraft neu zu beurteilen. Dabei spielen die vorhandenen Erfahrungen sowie die Informationen der zukünftigen Messkampagnen (messtechnische Zustandserfassung 2004 auf den Autobahnen und Schnellstraßen) eine wesentliche Rolle.
Darüber hinaus ist die Anwendung eines neuen statistischen Verfahrens zur Bildung homogener Zustandsabschnitte sowie die Implementierung neu entwickelter Zustandsprognosemodelle ein wesentlicher Baustein zur Erhöhung der Ergebnisgenauigkeit im österreichischen Pavement Management System.