Brandl, H. (2019). Mobilität – Daseinsgrundfunktion in ländlichen Räumen? Erfolgsfaktoren für den idealtypischen Prozess zur Planung und Implementierung von Mikro-ÖV Angeboten [Dissertation, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2019.77901
transportaion planning; public transport; micro-public transport services
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Abstract:
Mikro-ÖV Angebote stellen in ländlichen Räumen, abseits der durch ÖV erschlossenen Gebiete, einen kleinen, jedoch für die Erreichbarkeit peripher gelegenerSiedlungen, wichtigen Baustein im Gesamtsystem des ÖV dar. Für einige wenige Menschen lösen genau diese Mobilitätsangebote ein essenzielles Problem die Überwindung der ersten und letzten Meile. Mikro-ÖV Angebote ermöglichen den individuellen Zugang zur Mobilität und lösen somit Abhängigkeiten in Form von Bring- und Holdiensten und ganz allgemein vom privaten Pkw, auch in ländlichen Räumen, auf.Diese scheinbar einfach strukturierten Mikro-ÖV Angebote benötigen in der Vorbereitung und Umsetzung eine wohlüberlegte Vorgehensweise, damit die definiertenZiele erreicht werden können.Die vorliegende Arbeit identifiziert und definiert Erfolgsfaktoren für die Umsetzung von Mikro-ÖV Angeboten in ländlichen Räumen. Dazu wurden Fragestellungen hinsichtlich Entscheidungsfindungsprozessen und der Implementierung von MikroÖV Angeboten formuliert und beantwortet.Das Themenfeld Mobilität in ländlichen Räumen wurde in der vorliegenden Arbeit,anhand einer Schnittmenge aus strukturellen Gegebenheiten und Veränderungenin unterschiedlichen ländlichen Räumen und aus vorhandenen Angebotsformen,bearbeitet. Politische und finanzielle Kompetenzen, Verantwortlichkeiten und Rahmenbedingungenumspannen die Ausgangssituation der Thematik.Durch einen dreiteiligen, quantitativen und qualitativen Forschungsansatz wurdedie gegenständliche Thematik vom Allgemeinen ins Spezielle analysiert. So wurde eine umfassende Befragung von VerantwortungsträgerInnen auf Gemeindeebene abgewickelt, eine detaillierte Analyse umgesetzter Mikro-ÖV Angebote auf Basis unterschiedlichster Kriterien und Kennwerte erarbeitet und Tiefeninterviews mitTrägern von in Betrieb befindlichen Mikro-ÖV Angeboten durchgeführt.Die Zusammenführung der Erkenntnisse aus den empirischen Erhebungen liefern die Ansatzpunkte für die Erfolgsfaktoren zur Umsetzung von Mikro-ÖV Angeboten.Grundsätzlich ist der Entwicklungsprozess von der Idee bis zur Umsetzung eines Mikro-ÖV Angebotes in drei wesentliche Phasen einzuteilen die Phase der Initialisierung und Eignung, die Phase der Planung und schließlich die Phase der Implementierung und des Betriebes.Letztlich zeigt sich, dass für die Erfolgsfaktoren einige konkrete Fragen zu klären sind, die teilweise in enger Abhängigkeit und Wechselwirkung zueinander stehen.Die Finanzierung und die Definition von Zielen sind als kritische Erfolgsfaktoren mit großem Einfluss auf andere Erfolgsfaktoren (Bedienungsgebiet, politischerKonsens, fundierte Planung, Verantwortlichkeit und Betriebszeit) identifiziert worden.Der unveränderliche Erfolgsfaktor Rahmenbedingungen ist als Ausgangspunkt sämtlicher Überlegungen hinsichtlich einer möglichen Umsetzung eines Mikro-ÖV Angebotes in ländlichen Räumen zu sehen. Die Beziehung der Erfolgsfaktoren (wechselseitige, einseitige oder keine Einflussnahme) bestimmt den idealtypischen Planungs- und Implementierungsprozess und ist die Basis für die erfolgreicheUmsetzung von Mikro-ÖV Angeboten in ländlichen Räumen im Sinne der Sicherung der Daseinsgrundfunktionen in ländlichen Räumen.Grundsätzlich ist Mikro-ÖV eine Nischenlösung, jedoch als letztes Glied in der Kette des Öffentlichen Verkehrs in ländlichen Räumen, ein wichtiger Baustein des Mobilitätssystems zur Sicherung der Erreichbarkeit von ländlichen Räumen ohne eigenen Pkw. Eine Integration von Mikro-ÖV Angeboten in das Gesamtsystem des Öffentlichen Verkehrs ist, sowohl für die Planung als auch den dauerhaften Betrieb,von großer Bedeutung und mittelfristig unumgänglich.
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Micro-public transport services in rural areas, away from the areas developed bypublic transport, represent a small but important part in the overall public transport system for the accessibility of peripheral settlements. For a few people, however, precisely these mobility offers solve an essential problem overcoming the first and last mile. Micro-public transport services enable individual access to mobility and thus dissolve dependencies in the form of delivery and collection services and in general from private cars, even in rural areas. These seemingly simply structured micro-public transport services require a wellconsidered approach in their preparation and implementation so that the defined objectives can be achieved. This paper identifies and defines success factors for the implementation of micropublic transport services in rural areas. To this end, questions regarding decision makingprocesses and the implementation of micro-public transport services were formulated and answered The topic of mobility in rural areas was approached in the present work on the basis of an intersection of structural conditions and changes in different rural areas and existing forms of provision. Political and financial competences, responsibilities and framework conditions encompass the initial situation of the topic. A three-part, quantitative and qualitative research approach was used to analyse the subject matter from the general to the specific. For example, a comprehensive survey of those responsible at the municipal level was conducted, a detailed analysis of implemented micro-public transport services was drawn up on the basis of a wide variety of criteria and parameters, and in-depth interviews were conducted with providers of micro-public transport services in operation.The combination of these findings from the empirical surveys provides the starting points for the success factors for the implementation of micro-public transport services. Basically, the development process from the idea to the implementation of a micro-public transport offer is to be divided into three essential phases the initialisation and suitability phase, the planning phase and finally the implementation and operation phase.Ultimately, it becomes apparent that some concrete questions need to be clarified for the success factors, some of which are closely interdependent and interacting with each other. The financing and the definition of goals have been identified as critical success factors with an enormous influence on other success factors (area of operation, political consensus, sound planning, responsibility and operating time). The invariable success factor framework conditions should be seen as the starting point for all considerations regarding the possible implementation of amicro-public transport offer in rural areas. The relationship between the successfactors (mutual, one-sided or no influence) determines the entire ideal process forplanning and implementation and is the basis for the realization of micro-publictransport services in rural areas in the sense of securing the basic functions ofexistence in rural areas.In principle, micro-public transport is a niche solution, but as the last link in thechain of public transport in rural areas it is an important component of the mobilitysystem to ensure the accessibility of rural areas without a privat car. The integration of micro-public transport services into the overall public transport system is of great importance, both for planning and permanent operation, and inevitable in the medium-term view.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers