Nagl, L. (2019). Towards maintainable physical activity behavior change: designing for reflection in a technological intervention [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2019.66313
Im Jahr 2018 waren nicht übertragbare Krankheiten (NCDs) wie Herzerkrankungen oder Diabetes die häufigsten Todesursachen weltweit. Körperliche Aktivität (KA) trägt nachweislich zur Prävention und Behandlung von NCDs bei und hat einen breiten sozialen und wirtschaftlichen Nutzen. Traditionelle gesundheitliche und klinische Interventionen können dieses Problem aufgrund von Ressourcenengpässen und anderen Faktoren nicht vollständig lösen. Mit der Allgegenwart von Computern und Smartphones bieten computerbasierte Interventionen ein enormes Potenzial, dieses Gesundheitsverhalten zu verbessern. Computergestützte Interventionen sind in der Lage, kurzfristige Erhöhungen der KA zu unterstützen, aber diese Effekte neigen dazu, nach der Zeit abzunehmen. Ein Mangel an Fokus auf Theorie, wie von Hekler et al. dargelegt, und zu wenig Rücksicht auf die soziale Welt und das Umfeld des Einzelnen, wie von Consolvo et al. festgestellt, könnten zu diesem Problem beitragen. In unserer Arbeit zur Schaffung einer computerbasierten Intervention haben wir eine Kombination aus Selbstbestimmungstheorie (SDT) und Motivatierender Gesprächsführung (MI) als vielversprechende theoretische Grundlage identifiziert, um langfristige Veränderungen des KA-Verhaltens hervorzurufen. Reflexion könnte in dieser Kombination eine entscheidende Rolle spielen, da sie sowohl eine höhere Autonomie des Verhaltens verspricht, als auch ein erhebliches Potenzial zur Unterstützung durch Technologie bietet. Schließlich ist eine detaillierte Dokumentation der Designentscheidungen in diesem Bereich erforderlich, um Ansätze zu vergleichen und zu beurteilen. Wir haben eine computergestützte Intervention namens “Josef” entwickelt und die damit verbundenen Entscheidungen aus verschiedenen Perspektiven detailliert beschrieben. Um Daten für die Analyse zu generieren, verwendeten wir einen gemischten Forschungsansatz. Wir führten qualitative Interviews mit 6 Teilnehmern mit einem Prototyp durch und sammelten quantitative Daten in Form von zwei Fragebögen, sowie Messungen, die während der Nutzung eines zweiten Prototypen mit 94 Teilnehmern aus 20 Ländern gemacht wurden. Die Analyse mit gepaarten t-Tests ergab keinen statistisch signifikanten Unterschied für SDT & MI-bezogene Fragen nach einer einwöchigen Interventionszeit. Dennoch beobachteten wir statistisch signifikante Korrelationen zwischen mehreren Faktoren dieser Kategorie, die Aufschluss darüber geben können, wie die Unterstützung eines Aspekts von SDT & MI positive Auswirkungen auf einen anderen haben könnte. Die Teilnehmer haben sowohl auf mehreren Ebenen, als auch auf mehreren Dimensionen reflektiert. Diese Ergebnisse liefern Erkenntnisse darüber, wie man Reflexion mit Technologie unterstützen kann. Weiters bevorzugte unsere Zielgruppe es, mit Josef statt mit einem anderen Menschen zu sprechen, und fand Josef sympathisch und sehr einfach zu bedienen. Die Überzeugungskraft von Josef hatte eine überraschende Korrelation mit unseren anderen Ergebnissen, was uns dazu veranlasste, darüber nachzudenken, ob frühere Interventionen aufgrund mangelnder Berücksichtigung von überzeugendem Design fälschlicherwise auf negative Ergebnisse gestoßen sein könnten. Insgesamt könnten diese indikativen Ergebnisse aus unserem einwöchigen Interventionszeitraum zusammen mit unserer detaillierten Darstellung aller Entscheidungen einen soliden Ausgangspunkt für die künftige Arbeit an einem langfristigen Ansatz bilden.
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In 2018, non-communicable diseases (NCDs) such as heart disease or diabetes were the leading causes of deaths worldwide, and physical activity (PA) is proven to help prevent and treat NCDs, as well as having broad social and economic benefits. Traditional health and clinical interventions cannot fully address this problem because of resource constraints and other factors. With the ubiquitousness of computers and smartphones, computer-based interventions present a vast potential to improve health behavior. Computer-based interventions are capable of supporting short-term increases in PA, but these effects tend to dimish as the follow-up time increases. A lack of focus on theory as put forth by Hekler et al. and too little regard for the social world and environment of individuals, as noted by Consolvo et al., might be contributors to that problem. In our work towards creating a computer-based intervention, we identified a combination of self-determination theory (SDT) and motivational interviewing (MI) as a promising theoretical basis to elicit long-term PA behavior change. Reflection could play a critical role in that combination as it could both further autonomy of the behavior as well as offering significant potential to be supported by technology. Lastly, there is a need for detailed documentation of design decisions in this field for comparing and judging approaches. We created a computer-based intervention called “Josef” and have given detailed accounts on the decisions involved from multiple perspectives. To generate data for analysis, we used a mixed-method research approach. We conducted qualitative interviews with 6 participants using a prototype and collected quantitative data in the form of two questionnaires and measurements taken during the use of a second prototype by 94 participants from 20 countries. Analysis with paired t-tests showed no statistically significant difference for SDT & MI related questions after a one week intervention period. Nevertheless, we observed statistically significant correlations between multiple factors of this category, which may provide insights on how supporting one aspect of SDT & MI might have positive effects on another. Participants did reflect both in terms of dimensions as well as on high levels of reflection. These results provide knowledge on how to support reflection with technology. Lastly, our target group preferred talking with Josef rather than another human being and found Josef likable as well as very easy to use. This persuasiveness did have a surprising correlation with our other results, leading us to consider if past interventions might have encountered false negatives because of a lack of consideration of persuasive design. Overall, these indicative findings from our one week intervention period could, together with our in-depth account of all decisions, provide a solid starting point for future work towards a long-term approach.