DC Field
Value
Language
dc.contributor.advisor
Kühn, Christian
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dc.contributor.author
Lorbek, Maja
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dc.date.accessioned
2023-03-03T17:57:34Z
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dc.date.issued
2014
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dc.identifier.citation
<div class="csl-bib-body">
<div class="csl-entry">Lorbek, M. (2014). <i>Schulen weiter bauen : langfristige, strategische Bewirtschaftung von Schulgebäudebeständen</i> [Dissertation, Technische Universität Wien]. reposiTUm. http://hdl.handle.net/20.500.12708/158516</div>
</div>
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dc.identifier.uri
http://hdl.handle.net/20.500.12708/158516
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dc.description
Zsfassung in engl. Sprache
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dc.description.abstract
Schulbauten sind eine langlebige öffentliche Ressource und nach wie vor ein konstituierendes Element des Schulsystems. Die Langfristigkeit der Gebäudenutzung sowie die Unvorhersehbarkeit der zukünftigen Entwicklungen werden in der Planung, vor allem bei traditionellen Sanierungen, nicht ausreichend berücksichtigt. Die Fragen, die zu Beginn und während der Forschungsarbeit immer wieder gestellt wurden, lauteten: - Was entwickelte sich zuerst: das Klassenzimmer oder der Klassenverband? - Wie ist die Relation von Schule als Institution und Schule als gebaute Lernumgebung strukturiert? - Wie kann die Bewirtschaftung und Nutzung des Schulgebäudebestandes langfristig und standortübergreifend organisiert werden? - Wie können im Rahmen von Sanierungen künftige Nutzungen antizipiert werden? Die vorliegende Forschungsarbeit befasst sich im ersten Teil mit der historischen Genese der räumlich-organisatorischen Struktur der Schulgebäude. Im zweiten Teil wurde sowohl eine Klassifizierung des österreichischen Schulgebäudebestandes als auch eine vergleichende Analyse gängiger Sanierungsprogramme vorgenommen. Der dritte Teil der Untersuchung enthält vier Szenarien zur Zukunft der Schule, in denen die Veränderungen des Schulsystems, die gesellschaftlichen Folgen und die Auswirkungen auf den Gebäudebestand und die Bausubstanz narrativ beschrieben sind. Der historische Schulgebäudebestand wird, neben weiteren Faktoren wie Pädagogik, Schulsystem und die involvierten Akteure, die Zukunft der Schule maßgeblich beeinflussen. Schulgebäude, die mehrheitlich im 19. und 20. Jahrhundert gebaut wurden, sind größtenteils nach dem Prinzip des seriellen Klassenzimmers organisiert. Die Unterrichtsorganisation basiert mehrheitlich auf Klassenverbänden, die einem Lehrenden zugeteilt sind. Das Klassenzimmer spiegelt die organisatorische und soziale Einheit des Klassenverbandes wider. Die Analyse der historischen Entstehung der Pflichtschule zeigt, dass Organisationsstruktur und bauliche Gestalt gleichzeitig entstanden sind und sich gegenseitig bedingen und verstärken. Mit den Mitteln eines Theorieansatzes aus dem Bereich der Nachhaltigkeitsforschung - -transition theory- - gelang es, die Entstehung, die Dynamik und vor allem die Stabilität der Institutionalisierungsprozesse im Schulsystem plausibel zu beschreiben und zu analysieren. Eines der wesentlichen Elemente dieser Theorie ist die so genannte -Multiebenenperspektive-, bestehend aus drei Ebenen: dem sozio-technische Regime, der sozio-technischen Landschaft und der Ebene der Nischeninnovationen. (Geels 2002) Dieses theoretische Modell wird verwendet, um einerseits die komplexe soziale und institutionelle Entstehung etablierter sozio-technischer Systeme zu beschreiben und andererseits einen Übergangsprozess im Sinne einer nachhaltigen Transformation auszulösen. Transition theory ist demnach auch eine Governance-Technik. Für die Umsetzung einer wirksamen und nachhaltigen Schulreform sind daher langfristige strategische Übergangsprozesse in allen Teilbereichen des sozio-technischen Systems nötig. Dazu zählt auch, eingebettet in eine langfristige Perspektive, die strategische Bewirtschaftung und Nutzung des Schulgebäudebestandes. Die Frage "Wie können im Rahmen von Sanierungen künftige Nutzungen antizipiert werden?" wurde durch die Analyse von Sanierungsstrategien sowie durch die Anwendung der Szenarioplanung, einer Foresight-Methode, beantwortet. Die vergleichende Analyse der Sanierungsprogramme in Wien, Graz, Kapfenberg und Zürich zeigte, dass nur durch die Beachtung von langfristigen Zeithorizonten und durch eine Einbindung von strategischen Elementen in der Planung eine wertsteigernde und vorausschauende Bewirtschaftung von Gebäudeportfolios im öffentlichen Eigentum möglich ist. Die Unsicherheitsfaktoren in der langfristigen Planung, beziehungsweise die grundsätzliche Unvorhersehbarkeit bei künftigen Nutzungen, können jedoch selbst mit strategischen Planungselementen nicht adäquat bedacht werden. Im Bereich der future studies / Foresight gibt es zwei Methoden, die es ermöglichen, in der Sanierungsplanung sowohl Unvorhersehbarkeit als auch langfristige Ziele zu berücksichtigen: Szenarioplanung und "Backcasting". Die Methode der Szenarioplanung ermöglicht die Erfassung von unvorhersehbaren Ereignissen und die Beschreibung von mehreren alternativen zukünftigen Entwicklungen. Bei "Backcasting" werden, ausgehend von einem angestrebten Zustand in der Zukunft, rückwirkend Maßnahmen gesetzt, um diesen Zustand schrittweise zu erreichen. Die Methoden: Szenarioentwicklung und "Backcasting" wurden bisher im Bereich der Sanierungsplanung kaum eingesetzt. In der vorliegenden Dissertation wurden beide Methoden adaptiert und am Fallbeispiel des österreichischen Pflichtschulsystems als Pilotprojekt angewandt. Das Ergebnis der Szenarioentwicklung sind vier Szenarien: - "Kontrollierter Schulmarkt" (freies Schulsystem ohne staatliches Bildungsmonopol) - "De-schooling" (das Krisenszenario, in dem es zu einer sehr starken Polarisierung zwischen privaten und öffentlichen Schulen kommt und bei dem es sehr viele Schulabbrecher gibt) -"Differenzierte Schule" (das Erhaltungsszenario bzw. die Fortführung der jetzigen Praxis, oft als "business as usual"-Szenario bezeichnet) - "Integrierte Schulregion" (das transformativ-strategische Szenario, das in der vorliegenden Arbeit als Grundlage für "Backcasting" dient und ausführlich beschrieben wird) Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, dass eine erfolgreiche Reform bzw. Transformation des Schulsystems alle konstituierenden Elemente und Akteure umfassen muss. Neben pädagogischer Innovation und institutioneller Reform muss auch die räumliche Organisation, insbesondere in bestehenden Schulbauten, an sich ändernde Anforderungen angepasst werden. Vor allem im Bereich der Sanierungsplanung muss sowohl die langfristige Perspektive als auch die Unvorhersehbarkeit der Nutzung stärker berücksichtigt werden. Mit den Foresight-Methoden Szenarioplanung und Backcasting ist man in der Lage, strategische und vorausschauende Elemente in die Planung und Bewirtschaftung von öffentlichen Gebäudebeständen zu integrieren.
de
dc.description.abstract
School buildings are long-lasting public assets and also one of the crucial elements of the school system. In planning, particularly in renovation, long-term use as well as unpredictable development are not sufficiently accounted for. The aim of this doctoral thesis was to answer the following questions: - Which element evolved first, the classroom or the class? - What kind of relationship exists between schools as institutions and school defined as built learning environment? - Can school facilities be planned, managed and developed in a long-term and portfolio-based manner? - How can one integrate future needs in the course of renovation and/or refurbishment? The first part of this study is devoted to analysis of historic development of spatial and organisational structures in school buildings. The second part deals with the classification of Austrian school building stock and contains a comparative case study on current renovation programmes. In the third section of the study, two foresight methods are discussed and four scenarios, developed as a pilot project, are presented. Each scenario deals with future development of four different school systems and narratively describes the implications for society as well as the effects on publicly maintained school building stock. Next to changing pedagogical principles, the school system itself and the involved actors, the existing school building stock will continue to considerably influence education. Spatial organisation of school facilities, originally built during the 19th and 20th century, consists of several serial classrooms. Teaching is based on each learning group (class) assigned to a single teacher. The social unity of the class and the organisational scheme of classroom teaching are also mirrored in the classroom layout. Investigation on historic development of compulsory schooling has shown that classroom layout and organisational setting of the class were developed simultaneously and they continue to influence and stabilise each other. In research, transition theory, which deals with sustainable transitions, was used in order to describe and analyse historic development, the dynamics, and, most of all, the -lock-in- of the school system. Multi-level perspective is one of the crucial elements in transition theory. The socio-technical systems consist of three different levels: the level of socio-technical regimes, socio-technical landscape level and the level of technological niches (Geels, 2002). This theory was developed with the objective to describe and analyse complex co-evolutionary processes and institutionalisation in socio-technical systems but also with the goal to initiate transition to sustainable society and promote adoption of sustainable technologies. It is therefore also a governance technique. When implementing substantial and effective reforms in the school system, a strategic long-term transition, which encompasses all three levels of the socio-technical system, is needed. This long-term transition process must further include strategic transformation of the school building stock. The question "How can one integrate future needs in the course of renovation and/or refurbishment?" was addressed by analysing current renovation strategies as well as by applying foresight methods such as scenario planning and "backcasting". School facilities renovation programmes in Vienna, Graz, Kapfenberg and Zurich were analysed and evaluated. Comparative analysis has shown that value enhancement and inclusion of uncertainty can be achieved only when long-term perspective was adopted and strategic elements were included in refurbishment planning. It is, however, not possible to overcome fundamental unpredictability and uncertainty in planning through use of strategic planning elements alone. In future studies and in foresight two different methods, scenario planning and -backcasting-, were developed for dealing with uncertainty in planning. With the help of these methods, uncertainty can be adequately taken into account. Scenario development allows plotting and consequent analysis of several different future developments, as well as capturing uncertainties and contingencies. In "backcasting", a desired future state is defined and a set of steps and measures are developed backwards with the aim to achieve the desired goal in the future. At the time of writing, there were hardly any applications of both methods in refurbishment planning. As a pilot project, scenario planning and "backcasting" were adopted for use on the Austrian compulsory school system in this study. As a result, the following four scenarios were developed: - - Scenario "controlled school market" (free school system without state monopoly on education); - Scenario "de-schooling" (crisis scenario in which there is a strong antagonism between state and private schools with high numbers of early school leavers); - Scenario "non-comprehensive school system" ("business-as-usual"- scenario based on current conditions); - Scenario "integrated school districts" (a transition scenario which was further developed according to "backcasting" methodology). Investigations undertaken in the course of research show that transition and reforms in schooling can only succeed if all constituting elements and actors are involved in the process. In addition to educational innovation, institutional reforms as well as spatial reorganisation in existing school building stock are needed in order to accommodate changing educational requirements. In refurbishment planning, a long-term perspective must be adopted in addition to including uncertainties and contingencies of future use. By using foresight methods such as scenario planning and -backcasting-, strategic and anticipatory elements can be integrated into management and development of public building stocks.
en
dc.language
Deutsch
-
dc.language.iso
de
-
dc.subject
Schulbau
de
dc.subject
Szenarioplanung
de
dc.subject
Sanierung
de
dc.subject
school buildings
en
dc.subject
scenario plannung
en
dc.subject
refurbishment
en
dc.title
Schulen weiter bauen : langfristige, strategische Bewirtschaftung von Schulgebäudebeständen
de
dc.type
Thesis
en
dc.type
Hochschulschrift
de
dc.contributor.affiliation
TU Wien, Österreich
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tuw.thesisinformation
Technische Universität Wien
-
dc.contributor.assistant
Achammer, Christoph
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tuw.publication.orgunit
E253 - Institut für Architektur und Entwerfen
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dc.type.qualificationlevel
Doctoral
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dc.identifier.libraryid
AC12231553
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dc.description.numberOfPages
211
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dc.thesistype
Dissertation
de
dc.thesistype
Dissertation
en
tuw.author.orcid
0000-0003-3417-7405
-
tuw.advisor.staffStatus
staff
-
tuw.assistant.staffStatus
staff
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item.openairecristype
http://purl.org/coar/resource_type/c_18cf
-
item.openairecristype
http://purl.org/coar/resource_type/c_18cf
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item.cerifentitytype
Publications
-
item.cerifentitytype
Publications
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item.fulltext
no Fulltext
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item.openairetype
Thesis
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item.openairetype
Hochschulschrift
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item.grantfulltext
none
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item.languageiso639-1
de
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crisitem.author.dept
E253 - Institut für Architektur und Entwerfen
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crisitem.author.orcid
0000-0003-3417-7405
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crisitem.author.parentorg
E250 - Fakultät für Architektur und Raumplanung
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