A multi-display persuasive system for the fair coordination of household work

Abstract

Die Koordination und die faire Verteilung der Haushaltarbeiten, die in Wohngemeinschaften (WGs) anfallen, gehören zu den täglichen Aufgaben der Bewohner. Diese Arbeiten werden in der Literatur als 'unsichtbar' beschrieben und betreffen die gemeinsam genutzen Bereiche der Wohnung, wie z.B. die Küche, das Badezimmer oder das Wohnzimmer.<br />In dieser Diplomarbeit wird ein System vorgestellt und evaluiert, das die Bewohner einer WG bei diesen Aufgaben unterstützen soll indem es die unsichtbaren Beiträge zur Haushaltsarbeit der einzelnen Mitglieder sichtbar macht. Das System setzt mehrere, in der Wohnung verteilte Dis- plays ein, die den Zustand ihrer Umgebung repräsentieren und es den Bewohnern ermöglichen, ihre Beiträge zur Haushaltsarbeit zu dokumentieren und sie für sich und andere verfügbar zu machen. Ausserdem erlaubt die ständige Präsenz der Geräte, Interaktionen an den Orten durch- zuführen, an denen sie Sinn machen.<br />Während des iterativen Designprozesses kamen unter anderem Wizard of Oz Methoden und ein Benutzertest zum Einsatz, bis schließlich ein einsatzfähiger Prototyp entstand. Um die Benutzer zur Erledigung von Aufgaben zu motivieren und deren möglichst faire Verteilung zu unterstüt- zen, kamen bei der Umsetzung des Prototyps verschiedene persuasive Methoden zum Einsatz, wie z.B. social facilitation, Suggestion, Selbstbeobachtung und Belohnung.<br />Das System wurde im Rahmen einer Feldstudie in zwei WGs installiert wo es gleichzeitig zur Er- hebung von Daten über die Putzgewohnheiten der Bewohner genutzt wurde, um Informationen über Akzeptanz und Auswirkungen auf das Verhalten der Bewohner zu erhalten. Diese Daten wurden zum Vergleich vor der Installation manuell erhoben, sie enthielten Informationen über die erledigten Aufgaben wie z.B. die benötigte Zeit, die Art der Aufgabe und die ausführende Person. Ausserdem wurden die durchschnittlichen Anwesenheitszeiten der einzelnen Bewohner in den WGs erhoben. Um das System zu evaluieren, wurden diese Daten aus den Phasen von vor und während der Präsenz des Systems analysiert und verglichen, zudem kamen halbstrukturierte Interviews mit den Bewohnern und Beobachtungen zum Einsatz.<br />Die Ergebnisse zeigen, dass die Bewohner während der Präsenz des System ein verstärktes Be- wusstsein gegenüber der Haushaltsarbeit entwickelten und sich verstärkt Möglichkeiten zur Re- flexion boten. Zudem wurde mehr Zeit in die gemeinsam genutzten Räume investiert als zuvor während die Aufgaben fairer verteilt waren.<br />

People living together in shared flats face the daily challenge of coordinating and negotiating a fair distribution of household tasks, which have been described as the invisible work carried out in the home.<br />A shared flat is characterized by the existence of both private and shared areas, respectively the occupants' rooms and the common used areas such as the kitchen, the bathroom and the livingroom.<br />The persuasive system presented and evaluated in this thesis aims to support members of shared flats by making the individuals' contributions to household work in the shared areas more visi- ble. Using distributed ambient displays - each representing the state of its surrounding area - the prototype enables occupants to log and visualize their efforts and to interact with the system at the time and place where it matters, supporting the principle of kairos.<br />The iterative design approach involving Wizard of Oz techniques and an user testing led to a fully functional prototype inheriting multiple persuasive methods and techniques, such as social facilitation, suggestion, self-monitoring and rewards that aim at motivating occupants to accom- plish chores while increasing their fair distribution.<br />In order to get information on user acceptance and on the system's impact on peoples behaviour, the prototype was carried out for a field study in two flat shares, also serving as a tool for collect- ing data about their occupants' behaviour concerning household chores. Before the installation, this data - which included information about the completed tasks and its executors, such as the invested time, the types of the tasks and the individual's presence in the flat - was gathered manually in both flats. The methods used for the system's evaluation involved the analysis and comparison of measured variables from the periods before and during the presence of the proto- type, semi-structured interviews and observations.<br />The results show a rise of the occupants' awareness about the invisible work in both flats and also an increased engagement in household tasks during the presence of the system. Furthermore, the prototype supported a fair distribution of chores and enabled opportunities for reflection.