Pressinotti, F. C., Krampe, J., & Steinmetz, H. (2011). Das Tropfkörperverfahren für heiße Klimazonen. Korrespondenz Abwasser, 58(4), 339–347. https://doi.org/10.3242/kae2011.04.002
Das Tropfkörperverfahren zeichnet durch einen relativ geringen Energiebedarf und wenig Verschleißteile aus. Darüber hinaus erfordert es bei einer einfachen Konfiguration keine hohe Qualifikation des Personals, was insgesamt eine robuste und wirtschaftliche Abwasserreinigung ermöglicht. Aus diesen Gründen ist die Technologie besonders für Entwicklungsländer mit Nachholbedarf im Bereich der Abwasserreinigung geeignet. Da sich viele dieser Länder in warmen Klimazonen befinden und die bisherigen Bemessungsansätze empirisch in gemäßigten Klimaten entwickelt wurden,kann deren Anwendung zu falschen Bemessungsergebnissen führen. Es bestand daher ein dringender Bedarf der Überprüfung der aktuellen Bemessungsansätze unter anderen klimatischen Bedingungen, insbesondere im Hinblick auf den Export deutscher Abwassertechnologie. Vor diesem Hintergrund wurde ein halbtechnischer Tropfkörper in einer Klimakammer mit erhöhten Abwasser- und Lufttemperaturen auf dem Gelände des Lehr- und Forschungsklärwerks der Universität Stuttgart betrieben. Dabei wurden sowohl Lavaschlacke als auch Kunststoff ("cross-flow") als Füllmaterialien untersucht. Als Reinigungsziel wurden die Kohlenstoffelimination sowie die Nitrifikation betrachtet.
Die Ergebnisse zeigen ein großes Potenzial des Tropfkörperverfahrens für warme Klimazonen, in denen je nach Reinigungsziel deutlich höhere Raumbelastungen möglich sind als nach ATV-DVWK-A 281 zugelassen.
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The main advantages of trickling filters are their relatively low energy demand and only a few wearing parts. Apart from that, they do not require highly qualified staff and make a robust and cost-effective wastewater treatment possible. For these reasons, this technology can be especially interesting for developing countries with a growing need for wastewater treatment. Since many of these countries are located in hot climate zones and current dimensioning standards are based on experience from regions in temperate climate zones, a direct application of these Standards can lead to incorrect dimensioning results. Therefore, and in particular with regard to the export of German technology, the current dimensioning standards must be reviewed to check whether they are also suitable for other climate zones. In this context, a semi-scale trickling filter was operated under high air and wastewater temperatures within a climate chamber on the premises of the WWTP of the University of Stuttgart. Two packing materials were investigated: lava slag and plastic medium (cross-flow). Carbon removal and nitrification were evaluated.
The results show a large potential for the use of trickling filter technology in hot climate zones. In these regions, higher organic loadings than the ones recommended in ATV-DVWK-A 281 can be applied.