Baumüller, J., & Scheid, O. (2023). Stakeholder-Einbeziehung – Eine (neue) Herausforderung im Rahmen der (zukünftigen) Nachhaltigkeitsberichterstattung. StuB - Unternehmensteuern und Bilanzen, 25(8), 325–330.
Die neuen Vorgaben zur Nachhaltigkeitsberichterstattung gem. Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)1 und European Sustainability Reporting Standards (ESRS)2 werden viele Unternehmen in der EU in den kommenden Jahren vor große Herausforderungen stellen. Weit über Aufgaben wie jene der Datensammlung, KPI-Definition und Prozess-Neugestaltung hinaus fordern die neuen Vorgaben dazu auf, die für die Unternehmensberichterstattung eingenommene Perspektive zu erweitern: Hin zu einer zunehmenden Einbeziehung gesellschaftlicher Anliegen, ausgedrückt durch die legitimen Interessen der Stakeholder, mit denen sich ein Unternehmen verbunden sieht. Obschon die gegenwärtig noch geltende Rechtslage gem. Non-Financial Reporting Directive (NFRD)3 eine solche Bezugnahme auf die Stakeholder-Interessen durchklingen ließ, wird diese Forderung nunmehr in konkretisierter Form im europäischen Bilanzrecht verankert. Der Darstellung der einschlägigen Anforderungen an Unternehmen und ihrer Implikationen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (sowie weit darüber hinaus) widmet sich der folgende Beitrag.