Rupp, K. (2007). Mikrowellenfernerkundung für globale hydrometeorologische Anwendungen [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. http://hdl.handle.net/20.500.12708/178643
Mikrowellenfernerkundung bietet wachsende Möglichkeiten in der Beobachtung globaler hydrologischer Prozesse. Mehrere Satellitensysteme wurden bereits zur Bestimmung der Bodenfeuchtigkeit eingesetzt, u. a. der Scatterometer des European Remote Sensing Satellite (ERS) der European Space Agency (ESA). In dieser Diplomarbeit wird untersucht, ob die nach dem Soil Water Index (SWI) extrahierten Daten des ERS-Scatterometers für eine Vorhersage von Hochwasser, Überschwemmungen und Trockenperioden geeignet sind. Dazu wurden zehn Flusseinzugsgebiete auf fünf Kontinenten nach beschriebenen Kriterien ausgewählt, davon ein oder mehrere Abflussstationen und deren Subeinzugsgebiete bestimmt. Die klimatischen Verhältnisse der jeweiligen Regionen wurden kurz beschrieben und schließlich die auf das Subeinzugsgebiet bezogenen und gemittelten SWI-Daten mit den in situ gemessenen Abflussdaten (Global Runoff Data Center, GRDC) verglichen und gegenübergestellt. Weiters wurden SWI-Anomalien, abgeleitet von den SWI-Werten und die Korrelation zwischen SWI und Abflussdaten berechnet. Die verwendeten Daten wurden auf Dekaden gemittelt und beziehen sich auf den Zeitraum von 1992 bis 2000. Es zeigte sich nach einer Interpretation der Ergbnisse, dass für einige Einzugsgebiete durchaus Vorhersagen möglich scheinen, wobei jedoch die Lage und Größe der Einzugsgebiete sorgfältig gewählt werden müssen. Weiters sollte das natürliche Abflussverhalten der Flüsse nicht durch künstliche Bauwerke, wie Staudämme beeinträchtigt werden. Um eine Vorhersage treffen zu können ist eine gute Kenntnis über das Abflussverhalten notwendig und eine Datenreihe über einen längeren Zeitraum von großem Vorteil. Durch weitere Satellitenmissionen (METOP/ASCAT) sollte eine Weiterführung der SWI-Daten möglich sein.