Tuna, J. (2021). Wohin mit der Logistik? Entwurf eines sektoralen Raumordnungsprogramms für Logistik in Niederösterreich [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2021.73362
Logistikzentren sind wesentliche Bestandteile von Wertschöpfungsketten. Sie treten an unterschiedlichen Stellen logistischer Systeme auf und beherbergen verschiedene logistische Funktionen und Prozesse wie die Lagerung, den Umschlag oder die Kommissionierung. Aufgrund der Vielfalt dieser Funktionen bzw. der zu transportierenden Güter hat sich eine große Bandbreite von Standorttypen und Immobilien herausgebildet, die sich allesamt durch einen erheblichen Flächenbedarf sowie ein erhöhtes Güterverkehrsaufkommen, die wiederum zu einer erhöhten Umweltbelastung sowie gesteigerten Treibhausgas (THG)-Emissionen führen, auszeichnen.Die Verteilung dieser Immobilien im Raum wird durch die Disziplin der Raumplanung im Zuge der Flächenwidmungsplanung reglementiert. Da diese auf der örtlichen Ebene in den Gemeinden angesiedelt ist, fehlt eine regionale Abstimmung bisher beinahe gänzlich. (Politische) Willenserklärungen, die für eine stärkere Steuerung eintreten, sind zwar von supranationaler bis regionaler Ebene zuhauf zu finden, an der Umsetzung mangelte es in der Vergangenheit jedoch deutlich. Die vorliegende Arbeit will diesem Umstand entgegnen, indem mit einem sektoralen Raumordnungsprogramm für Logistik ein Instrument zur Sicherung bestgeeigneter Logistikstandorte am Beispiel Niederösterreichs etabliert wird.Darin werden einerseits mithilfe einer Multikriterien GIS-Analyse Flächen ermittelt, die sich besonders für eine logistische Nutzung anbieten und andererseits eine neuartige Widmungsart „Bauland-Logistikgebiet“ geschaffen, die die Erfassung und Sicherung von Logistikstandorten ermöglicht. Als überörtliche Kriterien kommen vor allem die Verkehrsanbindung und die Lage zur Anwendung, die durch örtliche Kriterien im Rahmen der Ausweisung im Flächenwidmungsplan ergänzt werden.Des Weiteren wird eine detaillierte Anleitung erstellt, wie ein derartiges Raumordnungsprogramm in die Praxis umgesetzt werden kann. Da dafür Änderungen des niederösterreichischen Raumordnungsgesetzes (NÖ ROG 2014) von Nöten sind, werden mögliche Formulierungen der Gesetzespassagen sowie der Verordnung selbst präsentiert. Ferner wird auf die Notwendigkeit einer Strategischen Umweltprüfung (SUP) eingegangen.
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Logistics centers are essential components of value chains. They occur at different points in logistics systems and accommodate various logistics functions and processes such as warehousing, transshipment or order picking. Due to the diversity of these functions or the goods to be transported, a wide range of location types and real estate has emerged, all of which are characterized by significant space requirements as well as increased freight traffic volumes, which in turn lead to increased environmental impact as well as increased greenhouse gas (GHG) emissions.The distribution of these properties in space is regulated by the discipline of land use planning in the course of zoning. Since this is located at the local level in the municipalities, regional coordination has been almost completely lacking up to now. (Political) declarations of intent in favor of stronger control can be found in abundance from supranational to regional level, but implementation has been clearly lacking in the past. The present study aims to counteract this situation by establishing a sectoral spatial planning program for logistics as an instrument for securing the most suitable logistics locations, using Lower Austria as an example.On the one hand, a multi-criteria GIS analysis is used to identify areas that are particularly suitable for logistics use, and on the other hand, a new type of zoning "building land logistics area" is created, which enables the identification and securing of logistics locations. The main supra-local criteria used are transport links and location, which are supplemented by local criteria in the context of designation in the zoning plan.Furthermore, detailed instructions will be prepared on how such a regional planning program can be implemented in practice. Since amendments to the Lower Austrian Spatial Planning Act (NÖ ROG 2014) are necessary for this, possible formulations of the legal passages as well as the ordinance itself are presented. Furthermore, the necessity of a Strategic Environmental Assessment (SEA) is addressed.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers