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Hintergrund: Die Einführung von Informations- und Kommunikationstechnologielösungen in der modernen Gesundheitsfürsorge wird als Unterstützung eines digital kohärenten Systems angesehen, dass die Qualität der Versorgung und die Effizienz verbessert. In den letzten Jahren haben bereits zahlreiche Länder die potenziellen Vorteile der Einführung von eHealth-Lösungen erkannt. Selbst in Ländern mit geringeren Gesundheitsbudgets, wie Albanien, sind der Erwerb und die Einführung elektronischer Dienste im Gesundheitswesen wünschenswerte Ziele auf der Agenda der politischen Entscheidungsträger.Albanien hat in den letzten zehn Jahren konsequentes Engagement für die Einführung und Weiterentwicklung von elektronischen Gesundheitsdiensten gezeigt. Die Einführung und Nutzung von eHealth in Albanien ist jedoch noch nicht ausreichend erforscht. Ziele: Mit dieser Arbeit werden zwei Ziele verfolgt: Erstens soll herausgefunden werden, welche eHealth-Lösungen von Gesundheitsdienstleistern in Albanien genutzt werden, und wie sich der albanische Ansatz mit dem Stand der eHealth-Lösungen in vier anderen kleinen europäischen Ländern, darunter Dänemark, Estland, Nordmazedonien und Slowenien, vergleichen lässt. Zweitens werden die Standpunkte der nationalen Akteure des Gesundheitswesens zum derzeitigen Stand der Digitalisierung des Gesundheitswesens in Albanien dargelegt. Die Überlegungen zielen darauf ab, herauszufinden, welche eHealth-Dienste in Albaniens digitalem Gesundheitsökosystem derzeit effektiv funktionieren und was verbessert werden muss.Methodik: Um ein Verständnis für das Thema dieser Arbeit zu bekommen, war eine Literaturrecherche unerlässlich. Ebenso wurde ein Vergleich von vier europäischen Ländern mit einer vergleichbaren Bevölkerungszahl wie Albanien durchgeführt. Dadurch war es möglich, die albanischen eHealth-Lösungen mit denen anderer Länder zu vergleichen und mehr über deren Erfahrungen oder Probleme zu erfahren. Darüber hinaus wurden 25 verschiedene Gesundheitsfachleute befragt. Die qualitativen Daten wurden mit Hilfe derSoftware MAXQDA und des Ansatzes der reflexiven thematischen Analyse ausgewertet, mit deren Hilfe Muster und Verbindungen zwischen den Themen erkannt werden konnten.Ergebnisse: Albanien und alle vier in der vergleichenden Analyse untersuchten Länder zeigen Engagement bei der Umsetzung nationaler eHealth-Lösungen. Die drei am häufigsten verwendeten eHealth-Anwendungen im öffentlichen Sektor Albaniens sind die elektronische Zuweisung, das elektronische Rezept und die elektronische Krankschreibung, die in der Primärversorgung gut etabliert sind. In den vier Ländern, die wir im Rahmen dieser Studie untersucht haben, waren elektronische Zuweisungen und elektronische Rezepte ebenfalls zwei der am häufigsten genutzten eHealth-Systeme. Die angeboteneneHealth-Dienste können jedoch nur von den staatlichen Einrichtungen genutzt werden und werden auf nationaler Ebene umgesetzt. Über das offizielle Portal e-Albania können Patienten auf einige ihrer klinischen Informationen zugreifen, darunter auf ihre Krankheitsliste und Maßnahmen oder auf die von ihrem Hausarzt ausgestellten Rezepte und Zuweisungen.Die nationale elektronische Gesundheitsakte wurde bereits implementiert, sie wird jedoch derzeit in den öffentlichen Gesundheitseinrichtungen nicht genutzt. Infolgedessen fehlen in den öffentlichen Gesundheitseinrichtungen auf allen Versorgungsebenen digitale Gesundheitsakten. In Albanien werden die meisten Akten noch immer handschriftlich in Registern geführt und in Ordnern gesammelt, während in Dänemark, Estland und Slowenien die elektronische Speicherung und der Austausch von Gesundheitsakten auf nationaler Ebene weit verbreitet ist. Zu den Vorteilen der bestehenden eHealth-Lösungen in Albanien gehören nach Ansicht der Teilnehmer*innen Zeitersparnis, höhere Effektivität, schnellerer Zugriff auf Patientendaten, größere Transparenz und eine Verringerung von Medikationsfehlern. Andererseitsist der Zugang für das klinische Personal in öffentlichen Krankenhäusern trotz der Verfügbarkeit einiger eHealth-Technologien eingeschränkt. Hindernisse könnten die fehlende technische Infrastruktur, der Widerstand der Ärzt*innen gegen Innovationen und das Fehlen von Gesetzen und Vorschriften im Bereich der elektronischen Gesundheitsdienste sein, um das klinische Personal zur Nutzung solcher Dienste zu motivieren. Außerdem sind die Privatkliniken nicht Teil der Gesundheitsnetze, sodass kein Austausch zwischen den staatlichen und privaten Einrichtungen stattfindet. Diese Studie legt nahe, dass Albanien bei der Umsetzung nationaler eHealth-Lösungen Fortschritte gemacht hat, insbesondere in der medizinischen Grundversorgung. Um jedochden aktuellen Stand der digitalen Gesundheit in Albanien zu verbessern, solltendie Gesundheitsakten digitalisiert werden, was zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheitsqualität in Albanien beitragen würde. Die gesammelten Daten könnten die medizinische Forschung verbessern und auch bei der Entscheidungsfindung der Regierung helfen. Darüber hinaus sind politische Initiativen, Vorschriften und Investitionen erforderlich. Der Widerstand des klinischen Personals gegenüber Innovationen sollte hingegenreduziert werden.Schlussfolgerung: Diese Arbeit kann zu einem besseren Verständnis der derzeitigen Strategie des Landes zur Digitalisierung des Gesundheitswesens beitragen. Die Ergebnisse der eHealth-Lösungen in den anderen vier Nationen können zum Aufbau von Wissen über eHealth-Lösungen aus anderen Ländern und bewährten Praktiken beitragen, um den albanischen Ansatz besser verstehen zu können. Darüber hinaus kann das Feedback der einheimischen Stakeholder den nationalen Entscheidungsträgern im Gesundheitswesen helfen, indem es Ideen liefert, wie eHealth verbessert werden sollte oder was dasGesundheitspersonal bereits bei der Arbeit unterstützt.Schlüsselwörter: eHealth, Albanien, Gesundheitsprozesse, elektronische Gesundheitsakten, eRezept, eZuweisung, eKrankschreibung, Entwicklungsländer, Länder mit mittlerem Einkommen, reflexive thematische Analyse
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Background: The adoption of Information and Communication Technology solutions in modern healthcare has been seen as supporting a digitally coherent system by improving care quality and efficiency. In recent years, the potential benefits of adopting eHealth solutions have already been recognized by numerous countries. Even in nations with lower healthcare budgets, as Albania, the acquisition and adoption of e-services in healthcare are desirable goals on the agendas of governmental policymakers. Albania has consistently demonstrated commitment to the deployment and advancement of eHealthservices during the past ten years. However, the adoption and usage of eHealth in Albania is an understudied subject.Objectives: This thesis has two objectives: Firstly, it aims to discover which eHealth solutions are being used among healthcare providers in Albania and find out how does the Albanian approach compare to the state of eHealth solutions of four other small European countries, including Denmark, Estonia, North Macedonia, and Slovenia. Secondly, it offers viewpoints from national healthcare stakeholders on Albania’s existing level of healthcare digitalization. The reflections seek to identify which eHealth services in Albania’s digital health ecosystem are now working effectively and what needs to be improved.Methodology: In order to get an understanding of the topic of this thesis a literature search was essential. Along with conducting general research on the subject of eHealth, a comparison review of four European nations with populations comparable to Albania’s was conducted. As a result, it was possible to compare Albania’s eHealth solutions to those utilised in other nations and learn more about their experiences or issues. In addition, 25 different health practitioners were interviewed. The data was analyzed byusing the MAXQDA software and applying the approach of Reflexive Thematic Analysis, which helped to identify patterns and connections between the topics.Results: Albania and all four of the countries investigated in the comparative analysis demonstrate engagement in implementing national eHealth solutions. The three most widely utilized eHealth applications in Albania’s public sector are eReferral, ePrescribing, and eSickLeave, which are well-established in primary care. In the four nations we reviewed in this study, eReferral and ePrescribing were two of the most frequently used eHealth systems as well. The eHealth services that are offered can only be accessed by the governmental institutions and are implemented nationally. Through the official portal e-Albania, patients can access some of their clinical information, including a list of diseases and recommendations or prescriptions and referrals issued by the general practitioners.The national electronic health record has already been implemented, however it is not currently in use in public healthcare facilities. As a result, public healthcare facilities lack digital health records at all levels of care. The majority of the records still remain handwritten in registers and are gathered in actual folders in Albania, while in Denmark, Estonia, and Slovenia the practice of storing health records electronically and exchanging them nationally is widespread.Based on the participant’s reflections, the benefits of the existing eHealth solutions in Albania include time savings, increased effectiveness, quick access to patient data, increased transparency, and a decrease in medication errors. On the other hand, despite the availability of some eHealth technologies physician access is restricted in hospital settings. Barriers may pose the lack of technical infrastructure, physicians’ resistance to innovation, and a lack of eHealth government legislation and regulations for enforcingor motivating the physicians to use such services. Moreover, the private clinics are not part of the healthcare networks, so there is no interaction between the governmental and private facilities.This study suggests that Albania has made progress in implementing national eHealth solutions, particularly in primary healthcare. However, in order to improve the current state of digital health in Albania, the health records should be digitalized, which would contribute to the enhancement of the overall health quality in Albania. The data collected could enhance medical research and help in governmental decision-making as well. In addition, political initiatives, regulations, and investments are required. On the other hand, the resistance of clinical staff to innovation should be reduced.Conclusion: This thesis can contribute in a better understanding of the country’s present strategy for digitalizing healthcare. The results of the eHealth solutions in the other four nations can contribute to building knowledge about eHealth solutions from other countries and best practices to better understand the Albanian approach. Additionally, the feedback from domestic stakeholders can help national healthcare policy makers by providing ideas of how eHealth should be improved or what is already assisting healthcare professionals in their work.Keywords: eHealth, Albania, healthcare processes, Electronic Health Records, ePrescribing, eReferral, eSickLeave, developing countries, middle-income country, reflexivethematic analyse
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