Gölles, M., & Schipfer, F. (2023). IEA Bioenergy Task 44: Flexible Bioenergie und Systemintegration : Arbeitsperiode 2019 - 2021. Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK). https://doi.org/10.34726/5321
Der Fokus der globalen Klima- und Energiepolitik ist noch in vielen Ländern weitgehend auf Strom konzentriert. In Summe wird jedoch der größte Teil der Energie global für Heizen, Kühlen und Transport aufgewendet. Diese Sektoren sind nach wie vor stark auf fossile Energieträger ausgerichtet. Daher sind auch in diesen Bereichen in Zukunft erhebliche Anstrengungen zur Dekarbonisierung notwendig, um die Vorgaben des Pariser Klimaabkommens zu erzielen. Neben politischen Rahmenbedingungen und branchenspezifischen Maßnahmen ist es wichtig die sektorübergreifenden Zusammenhänge zwischen Strom, Wärme und Verkehr zu erkennen. Dadurch wird es möglich, Synergien zu nutzen und somit bei der Dekarbonisierung des Gesamtsystems die verschiedenen erneuerbaren Energieträger als gekoppelte Systeme zu begreifen. Der IEA Bioenergy Task 44 – Flexible Bioenergie und Systemintegration trägt zur Entwicklung und Analyse von Bioenergielösungen bei, die flexible Ressourcen für ein kohlenstoffarmes Energiesystem bereitstellen können. Damit soll die Kommerzialisierung von Systemlösungen auf Basis der Bioenergie vorangetrieben werden. Die Schlussfolgerungen aus dem ersten Triennium 2019-2021 sind, dass Bioenergie einzigartige Eigenschaften besitzt, die viele der Probleme im Zusammenhang mit einem raschen Übergang zu einem kohlenstoffarmen Energiesystem lösen und über 2050 hinaus einen langfristigen Wert für das System schaffen kann. Die Erreichung dieser Energiesystemtransformation erfordert eine grundlegende (zeitliche, räumliche und intersektorale) Flexibilisierung aller Bereiche. Flexible Bioenergie bietet einen zusätzlichen Nutzen für verschiedene Energiesektoren und kann den Übergang zu einem erneuerbaren Energiesystem maßgeblich beschleunigen. Die Hindernisse für die Einführung flexibler Bioenergie liegen neben technologischen Herausforderungen insbesondere in den politischen Rahmenbedingungen und Marktmechanismen zur Valorisierung der Flexibilität. Geeignete Märkte und Rahmenbedingungen sind notwendig. Die Schwierigkeiten systemische Vorteile zunächst zu quantifizieren und sie in weiterer Folge in einen wirtschaftlichen Gewinn umzuwandeln, sind ein Haupthindernis für die Verbreitung flexibler Bioenergielösungen. Diese Erkenntnisse dienen als Ausgangspunkt für weiterführende Arbeiten, die im bereits genehmigten Triennium 2022-2024 bearbeitet werden. Dabei wird der Fokus insbesondere auf technologischen Aspekten, der Bereitstellung von Informationen zu konkreten Best-Practice- Beispielen, den erforderlichen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und auf der systemischen Modellierung liegen
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Project title:
IEA Bioenergy Task 44 - Flexible Bioenergie und Systemintegration; Triennium 2022-24: FP999890453 (FFG - Österr. Forschungsförderungs- gesellschaft mbH)
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Project (external):
Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK)