Kirsch-Soriano da Silva, K., & Lehner, J. (2023, November). Innovative Ansätze im Umgang mit Bestand in der Sanften Stadterneuerung: Was lernen wir daraus? Future Lab Magazin, 19, 6–7. http://hdl.handle.net/20.500.12708/191674
In Architektur und Planung finden sich zuletzt vermehrt Stimmen, die sich für eine fokussierte Auseinandersetzung mit Bestand einsetzen. Das Abrissmoratorium in Deutschland, der Countdown 2030 in der Schweiz und die aktuelle Initiative Allianz
für Substanz in Österreich sind Beispiele. Ein Blick in die Wiener Geschichte zeigt,
dass es bereits vor fast 50 Jahren, inmitten einer Zeit der Massenproduktion von Wohnraum, zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem historischen Gebäudebestand kam. Die Entwicklung ging einerseits mit Sanierungsprojekten des Altbestands im Sinne des Denkmalschutzes (z. B. in der Blutgasse) und andererseits mit Protesten gegen die sogenannte Assanierung als Abriss und Neubau (Biedermeier-Ensemble am Spittelberg) einher. In diesem Kontext entstand die „Sanfte Stadterneuerung“ in Wien. Diese hatte zum Ziel, den sanierungsbedürftigen Gründerzeitbestand und die Lebensbedingungen der Bewohner:innen zu verbessern. Heute stellt sich die Frage, aus welchen
innovativen Ansätzen der Sanften Stadterneuerung im Umgang mit dem Bestand
wir lernen können.