The in-between : Zwischen Stadt und Hinterland, Maßstäben, Disziplinen, Fragmenten und Systemen

Abstract

Der Wiener Nordosten war in den letzten Jahrzehnten einer radikalen Veränderung unterworfen. Aus einer produktiven Agrarlandschaft entwickelte sich eine fragmentierte Stadtlandschaft. Zwar ist hier am Rande des Marchfelds das landwirtschaftliche Erbe der Region noch allgegenwärtig, doch zwischen Obstplantagen, Weingärten und Äckern haben sich bereits vielerorts monofunktionale Wohnquartiere, Gewerbegebiete und weitläufige Einfamilienhaussiedlungen breit gemacht. Einige der großen Stadtentwicklungsgebiete Wiens befinden sich hier: In den nächsten Jahrzehnten sollen zehntausende neue Wohnungen auf freien Flächen in Floridsdorf und der Donaustadt errichtet werden. Durch die hitzigen Debatten rund um die geplante Stadtstraße und das abgesagte Großprojekt Lobautunnel wurden mögliche Auswirkungen dieser Entwicklung einem breiten Publikum bekannt. Sie werfen ein Schlaglicht auf die jahrzehntelange bewährte Praxis der Stadtentwicklung, die auf dem motorisierten Individualverkehr und der Erstellung der hierfür erforderlichen Strukturen aufbaut. Wiens Bevölkerung wächst und gesteigerte Wohnbedürfnisse und neue Lebensentwürfe führen auch zu einer flächenmäßigen Ausdehnung der Stadt. So geraten mittlerweile selbst peripher gelegene Gebiete wie Breitenlee in den Fokus der städtischen und privaten Immobilienentwicklung. Diesem Druck entsprechend hat der Urban Innovation Think Tank der Stadt Wien ein Kooperationsprojekt mit mehreren Wiener Universitäten initiiert, dessen Ziel es ist, langfristige Entwicklungsperspektiven für Breitenlee zu entwerfen.