Linton-Kubelka, E. R. (2024). Die Neue Rolle der Planenden - Welche Rolle nehmen Planende in der Transformation ein? [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2024.120137
Die Welt befindet sich in einem dauerhaften Krisenmodus, der sowohl soziale, als auch ökologische und ökonomische Zustände destabilisiert. Diese Krisen spiegeln sich nicht nur im Raum wider, sondern werden auch durch räumliche Strukturen reproduziert. Daher gibt es bereits Aufrufe nach einer “Großen Transformation”. Planende haben zwar Leitbilder unter diesem Namen gestaltet. Jedoch ist unklar wie diese Transformation wirklich aussehen muss, und daher entsteht eine unklare Rolle für Planende. Während Aufrufe und Bemühungen nach dieser Transformation in der Planung bereits präsent sind, kommt es auch zu Konflikten und einer verstärkten Polarisierung. Deshalb wird diese Transformation nicht immer umgesetzt. Daher stellt sich diese Arbeit die Frage, wie die Rolle der Planenden aussehen muss, um transformatives Planen erfolgreich zu gestalten. Methodologisch basiert die Arbeit auf einer umfassenden Literaturanalyse und der Durchführung von acht Expert*inneninterviews. Die Literaturanalyse dient dazu, den theoretischen Rahmen für transformative Planung zu skizzieren und bestehende Forschungsergebnisse zu Kompetenzen und Fähigkeiten von Planenden zusammenzutragen. Die Expert*innen-Interviews ergänzen diese Erkenntnisse durch praktische Erfahrungen. Abschließend wird die Sondierungsstudie des Wuppertals angeschaut, um eine Stadt in ihrem transformativen Prozess zu beurteilen. Aus diesen Analysen ergibt sich ein Manifest für Planende, welches aus sechs Leitlinien besteht. Planende müssen als Pionier*innen in die Transformation voraus gehen, in dem sie nicht konformistische Ansätze nutzen, um sich eine alternative Zukunft zu überlegen. Außerdem ist ihre Aufgabe, bestehendes und generiertes Wissen im Querschnitt zu denken, um die sozioökologische und tech-nologische Systeme integriert betrachten zu können, sowie unterschiedliche Akteur*innen miteinander zu vernetzen. Weiterführend, brauchen Planende die Fähigkeit generiertes Wissen in insti-tutionelle Strukturen einzubetten, damit die neuen Erkenntnisse auch langfristig integriert werden können. Dazu brauchen Planende die Fähigkeit einen Runden Prozess zu planen und müssen im Falle von Kurzfristigkeit auch agil und flexibel agieren können. Diese Prozesse sollen Zusammenarbeit, sowie Ko-Kreation unterstützen. Dabei werden Planende zu Wegweiser*innen, welche Leitlinien und Strategien in die tägliche Praxis umsetzen und der Zivilgesellschaft so vorleben können, wie sozial-ökologisch gerecht gelebt werden kann. Abschließend ergibt sich, dass Planende nicht nur Planende sein dürfen, sondern in der Transformation vor allem in der Umsetzungsphase verstärkt präsent sein müssen.
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Due to the ever-increasing impact of climate change, the world is in a continuous state of crisis amid destabilizing social, ecological, and economic conditions. These crises are not only reflected in space but are also reproduced by spatial structures. This has led to increasing calls from the scientific community and practitioners for Transformation, to embark on the necessary phase connecting the present to a socially and ecologically world. Planners have already developed strategies for this Transformation, but it remains unclear what it would look like, resulting in an ambiguous role for planners. While efforts to make progress towards this transformation are already present in planning, conflicts and increased polarization have arisen, hindering the implementation process. Therefore, this work examines how the role of planners should be shaped to successfully achieve transformative planning.Methodologically, this work is based on a comprehensive literature analysis and eight expert inter-views. The literature analysis outlines the theoretical framework for transformative planning and synthesizes existing research on the competencies and abilities of planners. Expert interviews complement the literature with practical experience and case studies. Finally, a study of efforts to achieve climate neutrality in the German city of Wuppertal is provided to evaluate a city in its transformative process.From these analyses, a manifesto for planners is defined consisting of the following guidelines. Planners need to be pioneers by using non-conformist approaches to create alternative futures. Addition-ally, they need to connect existing and newly-generated knowledge with inter- and trans-disciplinary methods among different stakeholders and integrate socio-ecological and technological systems. Planners also need the ability to embed these new innovations into existing (institutional) structures to ensure long-term integration. Moreover, planners need to plan agile and flexible processes, which support collaboration and co-creation. This makes planners guides who translate large visions and strategies into the daily practice, demonstrating to stakeholders ways to live in a socially and ecologi-cally just manner. Lastly, planners should not only be planners, but also must be increasingly present in the implementation phase of the transformation.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers