Kreislauffähigkeitspotential von Holzhausbauten in Theorie und Praxis : ökonomische und ökologische Aspekte des Re-Use-Potentials

Abstract

Österreich ist dank seiner geografischen und klimatischen Bedingungen im Herzen Europas besonders reich an Wäldern und verfügt daher über umfangreiche Holzvorräte. Diese natürlichen Ressourcen machen die Produktion und Verarbeitung von Holz, insbesondere im bzw. für das Bauwesen, zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig. Hier spielt Holz aufgrund seiner ökologischen, nachhaltigen und vielseitigen Eigenschaften seit langem eine zentrale Rolle. 2018 wurde knapp ein Viertel der in Österreich errichteten Bauten im Hochbau aus Holz gebaut (proHolz Austria, 2022).Folgt man der den Hochbau aus Holz regulierenden Norm (ÖNORM B 2320, 2022) sollten Holzhäuser (und damit die konstruktiven Bauteile) eine Lebensdauer aufweisen, die die übliche Nutzungsdauer deutlich übersteigt. Würden solche Häuser nach Ablauf der jeweiligen Nutzungsdauer abgerissen, bliebe das Potential vergleichsweise hochwertiger Bauteile im Hinblick auf Ressourcenverbrauch, CO2-Emissionen und Energieaufwand weitgehend ungenutzt bzw. würde verschwendet werden. Andererseits ist zu erwarten, dass Holzfertigteile nach einer Nutzungsdauer von etwa 30 Jahren nicht mehr den aktuellen, sich ständig weiterentwickelten baurechtlichen Vorgaben, beispielsweise in den Bereichen Wärmeschutz, Schallschutz und Brandschutz, entsprechen. Um die Wiederverwendung von Holztafelelementen stärker zu forcieren, ist es daher erforderlich, die Bauteile so aufzubereiten und zu bearbeiten, dass sie den aktuellen Standards wieder entsprechen.In diesem Spannungsfeld gibt es aktuell vergleichsweise wenig Forschungsbemühungen, weshalb die Thematik für eine vertiefende Untersuchung als äußerst relevant erscheint. Mit der vorliegenden Masterthese soll dazu ein entsprechender Beitrag geleistet werden.Sowohl in theoretischen Überlegungen als auch praktischen Ansätzen wird das Wiederverwendungspotential von vorgefertigten Holztafelelementen analysiert, um den Beitrag zur Förderung der Kreislaufwirtschaft durch eine verlängerte Nutzungsdauer (möglicherweise in verschiedenen Bauwerken) aufzuzeigen. Zu diesem Zweck wird das Re-Use-Potential eines Musterhauses ausgewertet, dessen Demontage im Zuge des Projektes begleitet und dokumentiert wurde sowie diverse Möglichkeiten der neuerlichen Verwendung der demontierten Bauteile in unterschiedlichen Entwurfsansätzen verglichen.

Austria, thanks to its geographical and climatic conditions in the heart of Europe, is particularly rich in forests and therefore possesses extensive timber reserves. These natural resources make timber production and processing a significant economic sector, especially in building construction. Here, wood has been playing a key role due to its ecological, sustainable, and versatile properties. In 2018, nearly a quarter of buildings of newly constructed buildings in Austria were majorly made of timber (proHolz Austria, 2022).According to the pertinent standard (ÖNORM B 2320, 2022), wooden houses (and thus its components) should have a lifespan that significantly exceeds the usual service life. If such houses are demolished after their intended usage period, the potential of relatively high-quality building components in terms of resource consumption, CO2 emissions, and energy expenditure would remain untapped and thus wasted. However, it can be expected that wooden prefabricated parts after decades presumably do not meet current regulations, such as those concerning thermal protection, noise dampening, or fire safety. Thus, to promote the reuse of wooden panel elements, it is therefore necessary to process updates on the components so that they meet current standards.There is currently comparatively little research on this issue, which makes it highly relevant for further investigation. The aim of this thesis is to contribute to this field.Both in theoretical considerations and practical approaches, the reuse potential of prefabricated wooden elements is analysed to highlight any potential contribution to promoting the circular economy through extended service life. The reuse potential of a sample house is evaluated, whose dismantling was accompanied and documented as part of the project, and various options for the subsequent use of the dismantled components are compared in different design approaches.The results of this thesis aim to demonstrate how the reuse of prefabricated components can help promote a more sustainable construction industry.