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<div class="csl-entry">Kirsch-Soriano da Silva, K., & Lehner, J. (2024, November 28). <i>Eine Neubetrachtung der Sanften Stadterneuerung in Wien. Handlungsstrategien für den Bestand und die Bedeutung von zivilgesellschaftlichem Engagement</i> [Conference Presentation]. Tagung „Zivilgesellschaftliches Engagement und Stadterneuerung“, Bauhaus Uni Weimar, Germany. http://hdl.handle.net/20.500.12708/211011</div>
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http://hdl.handle.net/20.500.12708/211011
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Vor genau 50 Jahren begann in Wien die Geschichte der Sanften Stadterneuerung. Ausgangspunkt war das 1974 im österreichischen Parlament beschlossene Stadterneuerungsgesetz. Die Gesetzesmaterie verstand Stadterneuerung vorrangig als Assanierung und sollte Flächensanierung durch Abbrucharbeiten und Neubebauung möglich machen, bei Bedarf auch mittels Enteignung. Tatsächlich zeichnete sich im Wien der 1970er Jahre allerdings ein Paradigmenwechsel hin zu einem „behutsamen“ und partizipativen Umgang mit den historischen Vierteln der Stadt ab. Für diese Wende im programmatischen Zugang zur Stadterneuerung waren auch Interventionen aus der Zivilgesellschaft wesentlich: Proteste gegen Abriss und Neubau am Spittelberg sowie ein Dokumentarfilm über das Planquadrat, der die Alltagsperspektiven der vor Ort lebenden Menschen in das Hauptabendprogramm des Fernsehens und damit in den medialen Diskurs brachte.
Ausgehend von der Entstehung und Entwicklung der Programmatik der Sanften Stadterneuerung stellt sich die Frage, was die Schnittstellen der staatlichen bzw. stadtverwalterischen Strategien mit dem zivilgesellschaftliches Engagement charakterisiert? Basierend auf 16 biographischen Interviews mit Wegbegleiter:innen der Sanften Stadterneuerung zeichnen wir Handlungsstrategien und Praktiken über mehrere Jahrzehnte nach. Zivilgesellschaftliches Engagement erweist sich dabei in unterschiedlichen Facetten als bedeutsam. Selbst organisierte gemeinschaftliche Wohnprojekte erprobten in den 1980er Jahren die gerade neu entwickelten Instrumentarien der Sanierungsförderung und fungierten als Praxisprojekte, um diese weiterzuentwickeln. Die Bekämpfung von Wohnungsspekulation führte zu Initiativen von Mieter:innen in Spekulationshäusern und Demonstrationen sowie zu einer Offensive der wohnrechtlichen Beratung als Form der Ermächtigung. Mehrfach- und Zwischennutzungen – die teilweise bottom-up von engagierten Personen und Gruppen, teils als Impulse seitens der von der Stadt beauftragten Gebietsbetreuungen initiiert waren – wurden zu Strategien, um Raumressourcen zu erschließen, vielfältige Nutzungen auszuprobieren und Stadträume anders zu denken.
Unsere Neubetrachtung der Sanften Stadterneuerung soll einen Beitrag leisten, Entwicklungen in ihren verschiedenen zeitgeschichtlichen Perspektiven besser zu verstehen und Lernerfahrungen zu identifizieren. Diese können als Inspirationsquelle für heutige Handlungsstrategien dienen – sei es im Umgang mit der Klimakrise und dem nach wie vor aktuellen Anspruch des leistbaren Wohnens, sei es in Hinblick auf soziale Teilhabe für vielfältige Bevölkerungsgruppen und Schnittstellen zu zivilgesellschaftlichen Initiativen.
de
dc.language.iso
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dc.subject
Sanfte Stadterneuerung
de
dc.subject
Zivilgesellschaftliches Engagement
de
dc.title
Eine Neubetrachtung der Sanften Stadterneuerung in Wien. Handlungsstrategien für den Bestand und die Bedeutung von zivilgesellschaftlichem Engagement