Raidl, M. (2024). Einfluss der EU-Taxonomieverordnung auf das strategische Management des Immobilienportfolios eines Versicherungsunternehmens [Master Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2024.112669
Nachhaltigkeit; Liegenschaften; Anlage; gewerbliche Investoren; Österreich
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Sustainability; Real Estate; Investment; Commercial Investors; Austria
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Abstract:
Die Masterarbeit „Einfluss der EU-Taxonomieverordnung auf das strategische Management des Immobilienportfolios eines Versicherungsunternehmens“ untersucht die Auswirkungen der EU-Taxonomieverordnung auf Immobilieninvestitionen von Versicherungsunternehmen in Österreich. Sie versteht sich als praxisbezogener Beitrag, der die konkreten Auswirkungen und Einflüsse dieser Verordnung und damit verbundener Maßnahmen analysiert. Die zentrale Forschungsfrage lautet: „Inwiefern beeinflusst die EU-Taxonomieverordnung strategische Entscheidungsprozesse bezüglich Immobilieninvestitionen von Versicherungsunternehmen in Österreich?“ Im Mittelpunkt des Forschungsvorhabens steht das Wechselspiel zwischen staatlichen Interventionen und privaten Investitionen. Zur Beantwortung der Forschungsfrage greift diese Studie nicht nur auf wissenschaftliche Sekundärliteratur und selbstgeführte Interviews zurück, sondern analysiert zudem Verordnungstexte, Gesetze sowie die sogenannte Grey Literature wie Reports, Positionspapiere, Jahresberichte, Newsletter, Websites oder Regierungsdokumente. Am Beispiel österreichischer Versicherungsunternehmen wird gezeigt, wie die Formulierung und Vorgabe von Nachhaltigkeitskriterien die Investitionsentscheidungen beeinflusst. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Immobilienbewirtschaftung, da Immobilien weltweit erheblich zur Emission von Treibhausgasen beitragen. Staatliche Regulierung durch Verordnungen und Gesetze soll ökologisch nachhaltiges Verhalten fördern und belohnen.Einerseits wird durch eine Literaturauswertung ein Einblick in das Regelwerk der EU-Taxonomieverordnung gegeben, und andererseits wird durch semistrukturierte Expert:inneninterviews ein Einblick in den unternehmerischen Umgang mit der EU-Taxonomieverordnung gewährt. Die Forschungsmethode, die sich als qualitative Inhaltsanalyse versteht, umfasst das Forschungsdesign, die Erstellung einer wissenschaftlichen, theoriegeleiteten Fragestellung, die Bestimmung der Methode und des Materials sowie die Vorstellung der Interviewten und der Unternehmen. Die Auswertung konzentriert sich auf die Unternehmensvorbereitungen auf die EU-Taxonomieverordnung, die Integration von Nachhaltigkeitskriterien und konkreten Maßnahmen sowie auf langfristige Trends und Chancen, die von den Interviewten wahrgenommen und umgesetzt wurden.Die Arbeit zeigt auf, dass zwischen Theorie und Praxis mitunter eine gewisse Diskrepanz liegen kann, die durch externe Faktoren wie eine ungünstige Situation an den Kapitalmärkten zusätzlich beeinflusst wird. Einerseits hat die EU-Taxonomie das Ziel, eindeutige Vorgaben zu formulieren und diese in konkrete, umsetzbare und messbare Maßnahmen zu transformieren. Andererseits zeigen sich Vertreter:innen der Immobilienwirtschaft mitunter zögerlich bei der Umsetzung oder Adaption der neuen Vorgaben, da sie bereits eigene Maßnahmenkataloge mit Hinblick auf ökologisches Wirtschaften formuliert haben oder aber wirtschaftliche Bedenken wichtiger erscheinen als ökologische Ziele. Zudem zeigt sich, dass Rechtsunsicherheit oder nebeneinander bestehende nationale und internationale Gesetze von Marktteilnehmenden als Handlungshemmnis wahrgenommen wurden. Schlussendlich ließ sich dennoch in gewissen Bereichen, gerade in Fragen nach der Vorbereitung auf die EU-Taxonomieverordnung, eine Beeinflussung finden, die sich mit der Zukunftserwartung koppelte, dass der Einfluss der EU-Taxonomieverordnung noch stark steigen wird.
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This master’s thesis analyses the effects of the EU Taxonomy Regulation on real estate investments by insurance companies in Austria. It is intended as a practical contribution to analyzing this regulation’s specific effects, influences, and associated measures. The central research question is: „To what extent does the EU Taxonomy Regulation influence strategic decision-making processes regarding property investments by insurance companies in Austria?“ The research project focuses on the interplay between government intervention and private investment. To answer the research question, this study not only draws on secondary academic literature and interviews conducted by the researchers themselves but also analyses texts of regulations, laws, and grey literature such as reports, position papers, annual reports, newsletters, websites, and government documents. The example of Austrian insurance companies shows how the formulation and specification of sustainability criteria influence investment decisions. Particular attention is paid to property management, as real estate contributes significantly to greenhouse gas emissions worldwide. Government regulation through ordinances and laws is intended to promote and reward ecologically sustainable behaviour.On the one hand, a comprehensive literature review provides deep insights into the regulations of the EU Taxonomy Regulation. On the other hand, semi-structured expert interviews offer a rich understanding of how companies navigate the EU Taxonomy Regulation. The research method, a qualitative content analysis, is meticulously executed, including the research design, the creation of a scientific, theory-led research question, the determination of the method and the material, as well as the introduction of the interviewees and the companies. The analysis focuses on company preparations for the EU Taxonomy Regulation, the integration of sustainability criteria and concrete measures, as well as long-term trends and opportunities that were perceived and implemented by the interviewees.The work shows that there can sometimes be a particular discrepancy between theory and practice, which is additionally influenced by external factors such as an unfavourable situation in the capital markets. On the one hand, the EU taxonomy aims to formulate clear guidelines and transform these into concrete, realizable, and measurable measures. On the other hand, representatives of the real estate industry are sometimes reluctant to implement or adapt the new requirements, as they have already formulated their catalogues of measures concerning ecological management or economic concerns that appear more important than environmental goals. It is also evident that legal uncertainty or coexisting national and international laws were perceived by market participants as an obstacle to action. Ultimately, however, an influence could be found in certain areas, particularly in questions relating to the preparation for the EU Taxonomy Regulation, coupled with the future expectation that the impact of the EU Taxonomy Regulation will increase significantly.
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