Prochazka, J. (2025). „Samda“ Steine, Wind und Wasser – die Insel der Taucherinnen [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2025.125141
Republik Korea; Jeju; Haenyeo; Taucherin; Tauchschule; traditionelle Architektur
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Republic of Korea; Jeju; Haenyeo; female divers; diving schools; traditional architecture
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Abstract:
Diese Arbeit befasst sich mit der Notwendigkeit einer modernen Taucheinrichtung auf der Insel Jeju, Südkorea, um die Existenz der Haenyeo zu bewahren. Haenyeo sind traditionelle Taucherinnen, die für ihre Fähigkeiten im Freitauchen bekannt sind und als UNESCO Kulturerbe gelten. Aufgrund von Überalterung und unzureichendem Nachwuchs gibt es immer weniger Haenyeo, daher wird in dieser Arbeit eine neue, derart noch nicht existierende Haenyeo Kulturstätte im östlichen Teil der Insel Jeju geplant, wo die Regierung im vergangenen Jahr den Bau einer neuen Schule beantragt hatte, dieser jedoch nicht umgesetzt werden konnte.Jeju ist für Tradition, vulkanische Landschaft, Spiritualität und die Widerstandsfähigkeit der Menschen bekannt. Die stätige Existenz der Haenyeo, welche eng mit der Natur und den spirituellen Praktiken der Insel verbunden sind, ist Beweis für die Rubustheit der Frauen auf Jeju. Ohne Atemgerät zu tauchen und sich dabei auf das Wissen über das Meer zu verlassen, wurde über Generationen von Taucherinnen hinweg weitergegeben. Diese Tradition ist ebenso eng mit der Geschichte Jejus verwoben, wie die Verwendung von Vulkangestein oder spirituelle Praktiken, die sich auf Natur und Ahnenverehrung beziehen.In dieser Arbeit werden die bestehenden Haenyeo-Schulen - Hansupul Haenyeo School in Hallim und Beophwan Jomnyeo Village Haenyeo School in Seogwipo - erläutert und ihre Stärken und Grenzen beschrieben. Diese Schulen dienen nicht nur als Ausbildungsstätten, sondern auch als Orte der Kulturerhaltung. Um die HaenyeoTradition weiter zu bewahren, wird ein neuer Entwurf geplant, der den aktuellen Herausforderungen wie Überalterung, und Tourismus gerecht wird. In dieser Arbeit wird ein Konzept für eine Haenyeo Kulturstätte vorgestellt, das auch den Bedarf dieser traditionellen harten Arbeit in Frage stellt. Erstmals von Dr. Sylvia Earle erwähnt, könnten Haenyeo auch als "indigene Meeresbiologinnen" betrachtet werden, die ihr jahrhundertelang überliefertes Wissen in die Forschung einbringen könnten.Dieser Entwurf integriert die historischen und kulturellen Elemente von Jeju und soll mehr als nur eine Taucheinrichtung sein. Er soll als Kulturzentrum dienen, das Besucher:innen über die Geschichte der Insel, die Kultur und die Rolle der Haenyeo in der Gesellschaft aufklärt und auch Möglichkeiten für Forschungseinrichtungen bietet. Das Design soll nicht nur die Geschichte des Ortes widerspiegeln, sondern auch die Schwierigkeiten, mit denen die Taucher:innen zu kämpfen hatten und haben.Das Zentrum soll Besucher:innen und Einheimische anziehen, informieren und inspirieren. Gleichzeitig würde Korea somit der Verantwortung als Land eines UNESCO Kulturwelterbes gerecht. Der Ort soll über den Beruf der Haenyeo informieren und gleichzeitig ein tieferes Verständnis für seine Geschichte liefern. Die Arbeit unterstreicht die Bedeutung der architektonischen Gestaltung für die Bewahrung einer immateriellen, kulturellen Identität, sowie die der Haenyeo. Es gilt eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu bauen und ein kulturelles Erbe, wie das der Taucherinnen von Jeju, zu bewahren.
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