Vergleich der Energiestandards von Gewerbeimmobilien in verschiedenen Länder am Beispiel von Schweden, den Niederlanden und Österreich unter besonderer Berücksichtigung eines möglichen Werteinflusses

Abstract

Die vorliegende Masterarbeit analysiert die Energiestandards für Gewerbeimmobilien in Schweden, den Niederlanden und Österreich und untersucht deren potenziellen Einfluss auf den Immobilienwert. Dabei werden Unterschiede in den nationalen Vorgaben und deren Anpassung an lokale Bedingungen beleuchtet. Im Fokus stehen Vergleichskriterien wie Energieeffizienzanforderungen, Zertifizierungssysteme und rechtliche Rahmenbedingungen.Die Auswahl dieser Länder basiert auf ihrer unterschiedlichen geografischen Lage, ihren jeweiligen Anpassungen an die EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) sowie der Relevanz nationaler Vorschriften zur Energieeffizienz im Gebäudesektor. Ein wesentlicher Unterschied zwischen den Ländern liegt in der Art der gesetzlichen Vorgaben. In den Niederlanden wurde mit der Label-C-Verpflichtung eine klare regulatorische Anforderung eingeführt, die Bürogebäude seit dem 1. Januar 2023 dazu verpflichtet, einen Primärenergieverbrauch von maximal 225 kWh/m2 pro Jahr aufzuweisen. Gebäude, die diesen Wert überschreiten, dürfen nicht mehr als Büro genutzt werden. Die klimatischen Bedingungen dieser Länder beeinflussen den Energieverbrauch von Gewerbeimmobilien maßgeblich. Schweden erstreckt sich teilweise über den Polarkreis (Arctic Circle) und weist lange, kalte Winter auf, die einen hohen Heizbedarf erfordern. Die Niederlande liegen am Prime Meridian mit einem gemäßigten,maritimen Klima, das sowohl Heiz- als auch Kühlanforderungen stellt. Österreich befindet sichin Mitteleuropa südlich des Prime Meridians und zeichnet sich durch eine alpin-geprägteTopografie aus, die starke regionale Unterschiede im Energiebedarf verursacht. Die Umsetzung der EU-Vorschriften zu Energieeffizienz und Nachhaltigkeit beeinflusst den Wertvon Gewerbeimmobilien in jedem der drei Länder erheblich. Investoren und Nutzer bevorzugen energieeffiziente Gebäude aufgrund niedriger Betriebskosten, regulatorischer Konformität und besserer Marktchancen. Gebäude, die nicht den Anforderungen entsprechen,erleiden Wertverluste, da sie aufgrund von Nutzungseinschränkungen und höheren Betriebskosten weniger attraktiv sind. Dies zeigt, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein gesetzlicher Standard, sondern ein entscheidender Faktor für den langfristigen Erfolg auf dem Immobilienmarkt ist.