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<div class="csl-entry">Kohl, K. (2025). <i>Urbane Infrastrukturtransformation in Phasen tiefgreifenden Wandels. Ein Vergleich historischer und aktueller Diskurse über die Bedeutung der Straßenbahn im Wiener Mobilitätssystem</i> [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2025.122706</div>
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https://doi.org/10.34726/hss.2025.122706
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http://hdl.handle.net/20.500.12708/220307
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dc.description
Arbeit an der Bibliothek noch nicht eingelangt - Daten nicht geprüft
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers
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dc.description.abstract
Die Entwicklung von Städten ist einem ständigen Wechsel von stabilen Phasen und Phasen großer Umbrüche unterworfen. Abhängig von Prägung und Kontext der jeweiligen Phase werden, bedingt durch neue Herausforderungen, gestiegene Ansprüche, globale Trends und ambitionierte Einzelpersonen, einzelne Technologien priorisiert, während andere problematisiert werden – mit großen Auswirkungen, insbesondere für urbane Infrastruktur- und Mobilitätssysteme. Diese Entwicklungen sind in Wien eindrücklich am Beispiel des öffentlichen Verkehrs und im Speziellen anhand der Straßenbahn nachzuvollziehen. Noch in diesem Jahr sollen in Wien zwei neue Linien eröffnet werden. Politisch wird die Straßenbahn als das optimale Verkehrsmittel für diesen Zweck präsentiert. Eine positive Darstellung der Straßenbahn ist heute ein willkommenes Instrument von Politiker:innen, um sich und ihre politischen Ziele medienwirksam inszenieren zu können. Anders als vor 65 Jahren, als sich die Politik im Kontext der voranschreitenden Massenmobilisierung, mit dem Entfernen von Straßenbahnen aus dem Stadtbild profilieren konnte. Diese Arbeit geht der Frage nach, wie es zu einer derartigen 180-Grad-Wende der Bedeutungszuschreibung von Straßenbahnen kommen konnte und beleuchtet zu diesem Zweck den Diskurs rund um die Straßenbahn im Amtsblatt der Stadt Wien in den Jahren 1956 bis 1962 und von 2013 bis 2024 aus der Forschungsperspektive der wissenssoziologischen Diskursanalyse. Die Gegenüberstellung der beiden Diskurse offenbart zunächst die Unterschiedlichkeit der Diskursführung selbst: War das Amtsblatt in den 1950er Jahren ein Medium, in dem politische Aushandlungsprozesse, die aus Zwangssituationen heraus notwendig erschienen, ausführlich und detailreich begleitet wurden, versteht es sich heute als niederschwelliges Ankündigungsinstrument für öffentlichkeitswirksame politische Maßnahmen zur Erhaltung und Weiterentwicklung des Status Quo gegenüber externen Herausforderungen. Die Folge war im historischen Diskurs eine Beantwortung der Frage nach dem effizientesten Verkehrsmittel aus der Perspektive der Leistungsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit und Modernität. Im gegenwärtigen Diskurs wird mit Hilfe von sozial- und klimapolitischen Grundsätzen argumentiert. All das liegt in einer gegensätzlichen Motivlage begründet: Eine Grundausrichtung der Stadtplanung, die früher vom Wunsch nach Veränderung und heute von der Idee der Bewahrung geprägt ist; eine veränderte Themenlage, die stark durch internationale Trends beeinflusst ist; eine aktive Zivilgesellschaft; und – hier nimmt Wien international eine Sonderstellung ein – eine neue, erstarkte Rolle der Verwaltung innerhalb des Geflechts aus Politik, Expert:innen und Öffentlichkeit. Die innerhalb der Diskurse vertretenen Meinungen spiegeln sich auch in der Entwicklung des Straßenbahnnetzes wider und die so gewonnenen Erkenntnisse können dabei helfen, planerische Entscheidungen der Vergangenheit und die Argumentation und die Rolle von Politik gegenüber der Planung zu verstehen und Planer:innen für die Zukunft zu sensibilisieren, denn die Vermittlung von Wissen und die Kommunikation von Maßnahmen wird auch zukünftig eine Kernkompetenz der Raumplanung bleiben.
de
dc.description.abstract
The development of cities is characterised by a constant alternation between stable phases and phases of major upheaval. Depending on the nature and context of the respective phase, new challenges, increased demands, global trends and ambitious individuals mean that certain technologies are prioritised while others are problematised – with major consequences, especially for urban infrastructure and mobility systems. Particularly dynamic developments can be seen in the example of Vienna’s public transport system, especially its trams. Two new lines are set to open this year. Politically, the tram is presented as the ideal mode of transport for this purpose. A positive portrayal of the tram is now a welcome tool for politicians to showcase themselves and their political goals in the media. This is in contrast to 65 years ago, when politicians were able to make a name for themselves by removing trams from the cityscape in the context of advancing mass mobilisation. This paper examines how such a 180-degree shift in the attribution of meaning to trams could have come about and, therefore, sheds light on the discourse surrounding trams in the official Media of the City of Vienna from 1956 to 1962 and from 2013 to 2024 from the research perspective of knowledge-sociological discourse analysis. A comparison of the two discourses reveals, first of all, the differences in the way the discourse is conducted: While in the 1950s the ‘Amtsblatt’ was a medium in which political negotiation processes, which seemed necessary due to coercive situations, were accompanied in detail and at length, today it sees itself as a low-threshold announcement tool for high-profile political measures to maintain and further develop the status quo in the face of external challenges. In historical discourse, this resulted in an answer to the question of the most efficient means of transport from the perspective of performance, economy and modernity. In current discourse, arguments are based on social and climate policy principles. All of this is based on contrasting motivations: a fundamental orientation of urban planning that was previously characterised by the desire for change and is now characterised by the idea of preservation; a changed set of issues that is strongly influenced by international trends; a more active civil society; and – here Vienna occupies a special position internationally – a new, strengthened role for the adminis tration within the network of politics, experts and the public. The opinions expressed in the discourse are also reflected in the development of the tram network, and the insights gained can help to understand planning decisions of the past and the arguments and role of politics in relation to planning, as well as to sensitise planners for the future, because the transfer of knowledge and communication of measures will remain a core competence of spatial planning in the future.
en
dc.language
Deutsch
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dc.language.iso
de
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dc.rights.uri
http://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
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dc.subject
Urbane Transformation
de
dc.subject
Stadtplanungsgeschichte
de
dc.subject
Diskursanalyse
de
dc.subject
Straßenbahn
de
dc.subject
Öffentlicher Verkehr
de
dc.subject
Protest
de
dc.subject
Autogerechte Stadt
de
dc.subject
Wien
de
dc.subject
Urban transformation
en
dc.subject
urban planning history
en
dc.subject
discourse analysis
en
dc.subject
tramway
en
dc.subject
public transport
en
dc.subject
car-oriented city
en
dc.subject
Vienna
en
dc.title
Urbane Infrastrukturtransformation in Phasen tiefgreifenden Wandels. Ein Vergleich historischer und aktueller Diskurse über die Bedeutung der Straßenbahn im Wiener Mobilitätssystem
de
dc.title.alternative
Urban infrastructure transformation in phases of profound change. A comparison of historical and current discourses on the significance of trams in Vienna's mobility system