Koller, E. (2013). Feel With Me - Visualisierung und Kommunikation von Emotionen anhand eines tangible Tagebuchs [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2013.23253
E187 - Institut für Gestaltungs- und Wirkungsforschung
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Date (published):
2013
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Number of Pages:
121
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Abstract:
Emotionen stellen einen wichtigen Teil unseres Seins dar. Sie beeinflussen unser Handeln, unsere Wahrnehmung und werden mit Erinnerungen verbunden. Oft jedoch haben Menschen Schwierigkeiten, sich zu ihren eigenen Emotionen zu äußern, was sie selbst und ihr soziales Umfeld beeinflusst. Die Zielsetzung dieser Arbeit ist es, mögliche Formen der Visualisierung und Kommunikation von Emotionen zu untersuchen und ein Hilfsmittel in Form eines elektronischen Tagebuchs zu schaffen. Dieses soll Personen, welche Probleme bei der Kommunikation ihrer Emotionen haben, ermuntern, diese zu hinterfragen, sowie sich mit ihnen auseinanderzusetzen und es erleichtern, Gefühle frei auszudrücken. Das Gerät soll anhand des Anwendungsfalls Psychotherapie getestet werden, da bei dieser Therapieform die Kommunikation zwischen PatientIn und TherapeutIn essentiell ist. Es wurden unterschiedliche Arbeiten realisiert, die sowohl Therapien als auch das Erfassen und Visualisieren von Emotionen unterstützen. Allerdings existieren keine Geräte, die sich mit der Erfassung und Visualisierung von Emotionen zur Unterstützung der Kommunikation der Patientinnen und Patienten beschäftigen. Ein tangible Tagebuch stellt hier eine hilfreiche Ergänzung dar und bietet den Vorteil, direkte Manipulation über haptische Interaktionen zu ermöglichen und digitale Informationen in einer physischen Form zu repräsentieren. Menschliche Fähigkeiten wie Geschicklichkeit und das Manipulieren von Objekten können genutzt werden und in die Interaktion mit dem System einfließen. Nach einer eingehenden Beschäftigung mit den theoretischen Hintergründen dieser Arbeit werden benutzerzentrierte Designmethoden untersucht, die zur Gestaltung des Prototyps eingesetzt wurden. Die Interaktion mit dem in dieser Arbeit erstellten Prototyp wurde anschließend mit Patienten getestet und evaluiert. Dabei wurden die Fragen geprüft, inwiefern das tangible Tagebuch einen Vorteil gegenüber klassischen Tagebüchern bietet, inwiefern es die Hemmungen senkt, über eigene Emotionen zu sprechen und ob es den Zugang und das Verständnis des Benutzers zu den eigenen Gefühlen verbessern kann. Die Ergebnisse zeigen, dass, obwohl das tangible Tagebuch sich aufgrund seiner non-verbalen Art nicht für tiefgreifende Einträge eignet, es jedoch ein gutes Mittel darstellt, um Emotionen auszudrücken. Es bietet sich auch im Rahmen der Therapie als Mittel zur Kommunikation der Emotionen gegenüber dem Therapeuten an. Aufgrund der Leichtigkeit der Interaktion ermuntert es öfters als ein klassisches Tagebuch zum täglichen Gebrauch und regt zur Selbstreflexion auch außerhalb der Therapiesitzungen an.
de
Emotions are an important part of our life. They influence our actions, our perceptions and are associated with memories. Often, however, people find it difficult to talk about their own emotions, what influences themselves and their social environment. The objective of this work is to investigate possible forms of visualization and communication of emotions and to create a tool in the form of an electronic diary. It should encourage people who have difficulties in communicating their emotions to question and deal with them and make it easier to express emotions freely. The solution is tested on the basis of the use case of psychotherapy, since for this form of therapy the communication between patient and therapist is essential. Different works have been implemented that support both therapies as well as the detection and visualization of emotions. However, there are no devices that deal with the detection and visualization of emotions to support the communication of patients. A tangible diary is a useful supplement and offers the advantage of allowing direct manipulation of haptic interactions and representing digital information in a physical form. Human skills, such as dexterity and object manipulation, can be used and included in the interaction with the system. After a detailed study of the theoretical background of this work, user-centered design methods are investigated, which were used to design the prototype. The interaction with the prototype created in this work was then tested with patients which was furthermore evaluated. The issues were examined to what extent the tangible diary offers an advantage over traditional diaries, how it lowers the inhibitions to talk about emotions and whether it can improve access and the user-s understanding of his own feelings. The results show that due to its non-verbal nature the tangible diary is not suitable for profound messages, it is a good means to express emotions. It is also useful in the context of therapy as a tool for conveying emotions to the therapist. Because it is easy to interact it encourages daily use more often than a traditional diary. It also prompts self-reflection outside of the therapy sessions.