Weber, B. (2014). Open up - ein Dachgeschoßausbau eines Wiener Gründerzeitgebäudes mit dem Fokus auf effiziente Stadtverdichtung und urbane Nachhaltigkeit [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2014.24206
retrofitting; sustainable redevelopment; wood-based structural elements; resource efficiency; case studies
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Abstract:
In der Gründerzeit um 1900 war Wien die Hauptstadt des europäischen Großreiches und somit das Zentrum Europas. Durch die Industrialisierung stieg die Wiener Bevölkerung innerhalb von ein paar Jahrzehnten auf 2 Millionen Einwohner. Arbeiter aus der gesamten Monarchie strömten nach Wien und ließen sich dort in den gründerzeitlichen Arbeitervierteln außerhalb des Wiener Gürtels nieder. Damals musste Wien mit einem enormen Wachstum und somit mit einer erheblichen Steigerung der Wohnungsnachfrage umgehen und die Stadt dementsprechend erweitern. In jener Zeit entstanden die heute noch bestehenden Gründerzeitvierteln, welche über die Jahrzehnte den Wiener Charakter prägten und im Stadtbild wohl nicht mehr wegzudenken sind. Wien erwartet in den nächsten Jahrzehnten einen erneuten Anstieg bis zur 2 Mio. Marke und muss sich nun aufs Neue mit den gezielten Fragen der Stadterweiterung auseinandersetzen. Doch welches Erbe werden wir nach der heutigen Zeit hinterlassen? Bezüglich dieser Fragestellung scheiden sich die Meinungen in zwei große Lager. Die eine Seite befürwortet die Ausweitung der Stadt ins Suburbane mittels Satellitenstädten oder großflächigen Wohnquartieren. Die andere Seite setzt auf Nachverdichtung und Umnutzung bestehender Strukturen in der Kernstadt. Suburbane Stadterweiterungen bedeuten einen erheblichen Grundflächenverlust und neu zu bauende Infrastrukturen, wie Straßen, öffentliche Verkehrsmittel und neue Einkaufsmöglichkeiten. Im Gegensatz dazu steht die Nachverdichtung innerhalb der Kernzone. Durch Generalsanierungen, Dachgeschoßausbauten und durch Füllen von Baulücken erhöht man die Dichte der Stadt ohne einen Verlust der Lebensqualität einzubußen. Die vorhandene Infrastruktur ermöglicht eine "Stadt der kurzen Wege". Die Energieeffizienz einer dichten Stadt liefert weitaus bessere Werte und durch die baulichen Sanierungen wird der Wert der Stadt erhöht. Diese Arbeit befasst sich anhand von zwei Teilen mit jenem Thema der Wiener Stadterweiterung. Im ersten Teil, dem Theorieteil, wird einerseits die Ausgangslage Wiens erläutert und andererseits die Vor- und Nachteile der verschiedenen Stadterweiterungsmodelle beschrieben. Weiters wird die Wiener Gründerzeit und ihre Gebäude näher beschrieben und analysiert. Im letzten Kapitel wird die Gesetzeslage bezüglich des Wiener Dachgeschoßausbaus erläutert und somit auf die Problematik im Planungsverlauf und in der Ausführung hingewiesen. Der zweite Teil der Arbeit befasst sich mit der praktischen Auseinandersetzung des Themas. Der Entwurf eines Dachgeschoßausbaus eines Wiener Gründerzeitgebäudes zeigt die architektonische Umsetzung jener Themenstellung. Ziel dieses Entwurfes ist zu zeigen, dass Probleme bezüglich Energieeffizienz und Nachhaltigkeit vordergründig durch planerische Methoden gelöst werden können. Die architektonische Planung, die Materialauswahl und deren gezielte Einsetzung sollen in erster Instanz die Antworten auf die Probleme liefern. Der Entwurf soll demonstrieren, wie man Alt und Neu miteinander verknüpfen kann und wie man die Schwächen des Einen mit den Stärken des Anderen ausgleicht.
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At the turn of the 20th century, Vienna was the capital of the Austro-Hungarian monarchy. The Empire spanned over many different countries and Vienna was therefore considered as the center of Europe. During the industrialization, the population of Vienna increased up to 2 million within a few decades. Workers from all over the monarchy moved to Vienna into the working-class quarters outside of the Viennese belt. Vienna had to deal with the rise in population and its concomitant demand for new housings. Back then, the working-class districts were built, which shaped the character of the city for decades. This heritage from the past is still visible nowadays. Beginning of 2014, Vienna is in a similar situation as back then. The current population of 1.7 million is expected to rise up to 2 million again. What will be our heritage for the future? The city must adapt to the challenges. Two approaches are currently heavily discussed. The first approach would be to expand Vienna into suburban areas containing satellite towns or large-scaled housing quarters. The second would be to recompact the city center. Both approaches have their advantages and disadvantages. A city expansion correlates with an enormous loss of base areas and the need of building new infrastructures like roads, public transportations and new shopping possibilities. This is in strong contrast to recompaction which involve general refurbishment, roof extensions and refilling of gaps between buildings. Thereby the population density is increasing without a decrease in the quality of life. Furthermore, the general infrastructure already exists. In combination with the close proximity of everyday's needs the energy efficiency is much better and the value of the city is increased. This diploma thesis deals with that topic of recompaction of Vienna. It is divided into two main parts, a theoretical and a practical one. The theoretical part describes the Viennese period of promoterism and its challenges as well as the current situation in Vienna. Furthermore the two models for the future development, city expansion and city recompaction, will be discussed in more detail. The theoretical part ends with important laws for roof expansion in Vienna and the complex problems resulting from it. The practical part deals with the design of a roof extension of a building constructed during the period of promoterism. It shows the architectural realization of that task. The aim of that design is to show how problems like energy efficiency and sustainability can be primarily solved by planning methods. The focus is on the architectural planning. The choice of materials and their correct usage should mainly solve the problems. That design demonstrates the connection between the old and the new and shows how to use the strengths of one's part to balance the weaknesses of the other part.
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Additional information:
Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers Zsfassung in engl. Sprache. - Literaturverz. S. 120 - 121