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Seit dem Sommersemester 2006 findet jedes Sommersemester die Ringvorlesung Ökologie statt. Diese Lehrveranstaltung wurde aus dem Bedürfnis heraus geschaffen, eine Plattform für verschiedene Ökologie-bezogene Themen zu schaffen, in der aktuelle Tendenzen und verschiedene Sichtweisen mit interessiertem studentischen Publikum ausgetauscht und diskutiert werden können. Für die Studierenden wurde die Lehrveranstaltung als eine interdisziplinäre Einführung zur Ökologie der gebauten Umwelt konzipiert, die Interesse wecken und Einsichten in verschiedene Vertiefungsmöglichkeiten bieten soll. Die Lehrveranstaltung wird an der Abteilung Bauphysik und Bauökologie angeboten und wurde bis 2013 vom Emeritus der Abteilung, Erich Panzhauser, kuratiert und moderiert. Seit 2014 wird die Vorlesung, die auch im Softskill (Transferable Skills)-Katalog der TU Wien enthalten ist, von Ulrich Pont und Ardeshir Mahdavi organisiert. Im Zuge der Jahre wurden zahlreiche sehr unterschiedliche Gäste eingeladen in einem anderthalbstündigen Vortrag Ihre fachliche Sicht zu präsentieren. Neben Wissenschaftlern verschiedener Universitäten und Fakultäten wurden auch Vertreter verschiedener außeruniversitärer Institutionen eingeladen, so dass alljährlich ein sehr heterogenes Feld an Themen und Sichtweisen im Zuge des Semesters aufgezeigt wurde. Im Sommersemester 2016 konnten 14 Vorträge organisiert werden, die sich thematisch über Humanökologie, Verkehrsplanung, Ökologie aus Sicht eines Ökonomen, Ökologie von Wasser und Abwasser, Wildtiere in städtischen Agglomerationen, Energieversorgung, Luftqualität, Ressourcennutzung, Klimaforschung, bis hin zur Stadtökologie, Bionik und der Sichtweise und Tätigkeit der Wiener Magistratsabteilung 22 (Umweltschutz) erstreckten. Dabei wurden dem Bauen sehr nahe Themen, wie z.B. die Stadtökologie in extremen Klimaregionen, genauso abgedeckt, wie Themen, die auf den ersten Blick keinen unmittelbaren baulichen Bezug haben, wie z.B. Ressourcennutzung am Beispiel des Elements Phosphor. Auf diese Weise konnte den teilnehmenden Studierenden ein sehr umfassender Überblick über die Themen der Ökologie vermittelt werden. Auch die Spannweite von wissenschaftlicher Forschung mit State-of-the-Art-Methoden (z.B. im Rahmen des Biosphere 2 Projektes) bis zur Bewältigung alltäglicher Herausforderungen und Probleme (z.B. Abriss von Bauwerken mit Asbestverseuchung bzw. Asbestsanierungen) wurden durch die Diversität der Vortragenden abgedeckt.
Die Vortragenden im Sommersemester 2016 waren Ardeshir Mahdavi (Abteilung Bauphysik und Bauökologie, TU Wien), Bernd Lötsch (vormaliger Direktor des Naturhistorischen Museums Wien und Univ.Prof. für Biologie an der Universität Wien), Hermann Knoflacher (Institut für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik, TU Wien), Fred Luks (Zentrum für Nachhaltigkeit, WU Wien), Norbert Kreuzinger (Forschungsbereich für Wassergütewirtschaft, TU Wien), Wilfried Doppler (Wiener Umweltanwaltschaft), Ulrich Hüttmeir (KFFÖ), Michael Stocker (wanalabi), Günter Brauner (Institut für Energiesysteme und elektrische Antriebe, TU Wien), Helga Kromp-Kolb (Klimaforschung/Meteorologie, BOKU), Hanns Moshammer (Umweltmediziner, MedUniWien), Helmut Rechberger (Ressourcenmanagement, TU Wien), sowie Karin Büchl-Krammerstätter, Daniel Staudigl, Klaus Mayer, Harald Gross, Martin Scheibengraf, Wolfgang Khutter, Christian Härtel, Michael Grimburg und Thomas Hruschka (alle von der MA22).
Um Studierende aktiv zur Mitarbeit und zur kritischen Beschäftigung mit der Materie zu animieren, ist als Leistungsnachweis der Lehrveranstaltung für jeden Beitrag eine kurze Zusammenschrift zu erstellen, in der die Studierenden nicht nur in einer knappen DIN-A4 Seite die essentiellen Inhalte beschreiben sollen, sondern auch anhand semantischer Differentiale bewerten, ob Ihnen ein Vortrag eher theoretisch oder praxisnah erschien, wie sich Ihre Sichtweise der Thematik durch den jeweiligen Vortrag verändert hat und welche Vorkenntnisse vorlagen. Außerdem soll über den Bezug zur eigenen Ausbildung reflektiert werden ("Inwieweit können Sie Inhalte in Ihrer eigenen Ausbildungsrichtung verwenden?"), und eine Frage formuliert werden, die der man gerne mit dem/den Vortragenden diskutieren möchte. Diese Fragen werden zentral gesammelt und aufbereitet, und als Feedback den Vortragenden zur Verfügung gestellt. Durch dieses Konzept wird auf der einen Seite sichergestellt, dass Studierende sich mit der Materie auseinandersetzen und auf der anderen Seite ein Informationsrückfluss an die Vortragenden sichergestellt, so dass die Lehrveranstaltung den Rahmen eines reinen Frontalinformationsflusses verlässt und einen bidirektionalen Informationsfluss beinhaltet.
Die Ringvorlesung erfreut sich großer Beliebtheit unter den Studierenden und wird auch von den Organisatoren als Plattform für aktuellen Austausch unterschiedlichster Fachdisziplinen, die mit der Querschnittsmaterie Ökologie zu tun haben, verstanden.
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