dc.description.abstract
Kurzfassung Sekundärmetabolite (SM) sind kleine organische Moleküle, die von Mikroorganismen oder Pflanzen gebildet werden, um eine Vielzahl an ökologischen Funktionen, die nicht dem Grundstoffwechsel des Organismus zugeschrieben werden können, zu übernehmen. Diese Funktionen liegen unter Anderem in der Abwehr von biotischen- (jede Art von Symbiose), abiotischen Faktoren und Parasiten, sowie in der Kommunikation. Die wohl bekanntesten SM, die von Pilzen und Bakterien produziert werden, sind Antibiotika. Diese wurden hauptsächlich Mitte des 20 Jahrhunderts entdeckt und seitdem zur Behandlung von bakteriellen Krankheiten eingesetzt. Trotz der Verwendung von zahlreichen unterschiedlichen Antibiotika, zeigen immer mehr Erreger, speziell Bakterien, eine Resistenz gegen diese Medikamente. Diese Resistenz entsteht auf natürlichem Weg, durch horizontalen Gen-Transfer, jedoch führt übermäßiger und falscher Gebrauch von Antibiotika zu einer Beschleunigung dieses Phänomens. In dieser Arbeit wollten wir einen Leitfaden zum Testen der antimikrobiellen Aktivität von neuen und seltenen Pilzen, die aus dem Regenwald von Borneo isoliert wurden, aufstellen. Dafür wurden 40 Pilzstämme verwendet, die aus potentiell neuen Arten mit bislang unbekannten Eigenschaften, sowie bereits etablierte SM Produzenten bestanden haben. Um den besten antimikrobiellen (ASM) Produzenten und die optimalsten Kultivierungsbedingungen zu finden, wurden unterschiedliche Medienzusammensetzungen (PDA, Dox, Malt Ex, PYG, YES, YESD, YPSS, Rice, Oat Flour, YM) und die Fähigkeit, SM unter Stressbedingungen (Co-Kulturen und Limitierung der Ressourcen) zu produzieren, getestet. Weiters wurden die gebildeten SM mit Hilfe von Methanol/Dichlormethan extrahiert und die antimikrobielle Aktivität gegen vier nicht-pathogene Organismen (Escherichia coli, Bacillus velezensis, Saccharomyces cerevisiae und Fusarium oxysporum), getestet. Die antimikrobielle Aktivität der getesteten Pilzstämme gegen E. coli, B. velezensis und S. cerevisiae wurde, nach einer Inkubationszeit von einem Tag bei 28C, visuell überprüft. Eine gebildete Inhibierungszone um den platzierten Pilzstempel, zeigte das vorhanden sein von ASM gegenüber dem getesteten Mikroorganismus an. Pilzstämme, die gegen F. oxysporum getestet wurden, mussten bei 28C, drei Tage lang inkubiert werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Medienzusammensetzung einen Einfluss auf die ASM Produktion von Pilzen hat. Weiters spielt die Kultivierungszeit eine wichtige Rolle in der ASM Bildung. Verschiedene Pilzstämme zeigten eine Adaption von inhibierenden Stoffen, wenn diese als Co-Kulturen verwendet wurden. Die geringste inhibierende Konzentration konnte mit einigen SM Extrakten gegenüber E. coli, B. velezensis und S. cerevisiae getestet werden, jedoch zeigte kein SM Extrakt eine inhibierende Wirkung gegenüber F. oxysporum. Penicillium expansum (TUCIM 5626), Ovicillium sp. (TUCIM 5628), Xylaria sp. (TUCIM 5712) und Arthrinium rasikravindrii (TUCIM 5773) können als beste ASM produzierende Stämme genannt werden und sollten mit NGS und -omics Technologie weiter erforscht werden.
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