Krejs, B. (2021, June 20). Insta(gram) Wohnen – How we fell for (or in love with) digital image worlds. Über die (Re)Produktion neuer Wohnideale [Conference Presentation]. Ästhetische Ordnungen des Wohnens. Zu bildlichen Politiken des Wohnens, Häuslichen und Domestischen in Kunst und visueller Kultur der Moderne, Universität Bremen, Germany.
Die visuelle Präsenz fluktuierender Bilder des Wohnens im Alltag und auf digitalen Plattforme etabliert globalisierte Wohnvorstellungen, die stark auf einer ästhetischen wie konsumorientierten Ebene agieren und sich über geografische und ideologische Grenzen hinwegsetzen. Wohnbildwelten auf Follower-starken Instagram Home&Interieur Accounts zeigen dabei nicht Wohnräume sondern ganze Lifestyle Konzepte. Dabei steht die ästhetische Erfahrung, der Konsum von Waren, sowie der Wert der Aktualität im Vordergrund und steigert die Attraktivität des Bildes. Die aesthetic workers(Instagramers, Influencers) versorgen den Markt mit entsprechenden Bildern von Atmosphären, Stimmungen und Sehnsüchten und sind selbst Teil der Wohninszenierungen. Durch das liken und sharen sind wir alle Teil dieser neunen Werte- und Ästhetikgemeinschaft und tragen zur weltweiten Verbreitung und Reproduktion dieser ästhetischen Ideale und die darin eingeschriebene Werteproduktion bei. Diese inszenierten, visuellen Hegemonien ziehen so in unsere eigenen Wohnräumen ein. Die oft als Airspaces beschriebenen Airbnb Wohnbildwelten sind ein gutes Beispiel für diesen homogenisierter Geschmack: Eine Mischung aus scheinbarerer Individualität und Uniformität etabliert eine globale Einheitlichkeit eines Mittelklasse Wohnens mit bekannten Kombinationen aus Möbeln und Materialien. So stellt sich abschließend die Fragen ob gegenhegemoniale Wohnbildwelten auch einen letzten, verbleiben Möglichkeitsraum aufspannen können, in dem andere Wohnformen und neue Aspekte des Zusammenlebens erprobet werden und so dasWohnen aus dem Einrichten und Konsumieren in etwas Verhandelndes und Entscheidendes geführt werden kann. Ein Experiment in dem das Unvorhersehbare und Unkontrollierbare die Perfektion dominanter Wohnbildwelten zur Verhandlung stellt.
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Research Areas:
Development and Advancement of the Architectural Arts: 90% Beyond TUW-research foci: 10%