Hiller, A. (2022). Kriterien zur Festlegung von regionalen Siedlungsgrenzen und eine GIS gestützte Modellierung am Beispiel Niederösterreich [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2022.91780
Regional settlement borders; Criteria; Comparison; GIS; Model; Lower Austria
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Abstract:
Im flächengrößten Bundesland Niederösterreich wurden bereits positive Erfahrungen mit dem jungen Planungsinstrument, der Regionalen Leitplanung, gesammelt. Der 2012 erstmals stattgefundene partizipative Prozess in einer Teilregion wurde mit 2021 auf das gesamte Bundesland angewendet. Bis Ende 2023 sollen die diskutierten Inhalte in Regionale Raumordnungsprogramme (Reg. ROP) übernommen und verordnet werden. Das bedeutet, dass bestehende Reg. ROP aktualisiert und neue ausgearbeitet werden müssen. Ziel sind solche Programme mit einheitlichen Standards für ganz Niederösterreich (NÖ Landesregierung 2021a, S. 1).Hintergrund dieses Prozesses sind globale Trends mit Raumbezug (Stichwort Klimakrise, demografischer Wandel) und daraus resultierende raumplanerische Herausforderungen (Flächeninanspruchnahme, Baulandmobilisierung). Besonders der umgangssprachliche Begriff des „Bodenverbrauches“ hat spätestens seit der Diskussion um die dritte Piste oder den Lobautunnel medial Einzug gefunden. Auch wenn Großprojekte die Eigenschaft haben, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, kann der steigende Flächenverbrauch auf die hohe Anzahl an kleineren Widmungen von Bauland zurückgeführt werden (ÖROK 2017, S. 8). Ebendiese Umwidmungen liegen jedoch in der Kompetenz der Gemeinden Österreichs.In diesen überörtlichen Raumordnungsprogrammen sind unter anderem Maßnahmen festgelegt, um in die örtliche Flächenwidmung einzugreifen. So auch die sogenannten regionalen Siedlungsgrenzen mit denen die kostbaren Baulandwidmungen eingeschränkt werden sollen. Zur landesweiten Festlegung dieser Grenzen gilt es, sie auf Basis einer objektiven Herangehensweise herzuleiten und eine Diskussionsgrundlage für den stark politischen Prozess zu erstellen. Dafür eignet sich ein geografisches Informationssystem in dem Modelle kreiert werden können, die automatisiert eine Aussage auch für solch ein großes Untersuchungsgebiet schaffen können.Dafür wurde ein Überblick über Ansätze der Festlegung „regionale Siedlungsgrenzen“ in den verschiedenen Bundesländern Österreichs ausgearbeitet und ein Einblick in die konkreten Wirkungen und Kriterien zur räumlichen Festlegung geschaffen. Dieser Input diente zur Erstellung eines Modells, mit dem eine Grundlage für diese Maßnahme im gesamten Bundesland geschaffen wurde. Zum Vergleich wurden zwei Berechnungen mit unterschiedlichen Parametern durchgeführt. In beiden Fällen wurde die Möglichkeit der genauen Festlegung der Siedlungsgrenze aufgezeigt. Das Ergebnis ist jedenfalls eine objektive Grundlage, mit der ein fachlich-politischer Diskurs begleitet werden kann.
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In Lower Austria, the largest province in terms of area, positive experience has already been gained with the young planning instrument “Regionale Leitplanung”. The participative process, which took place for the first time in a sub-region in 2012, was applied to the entire province in 2021. By the end of 2023, the discussed contents are to be adopted and enacted in regional spatial planning programmes (Regionale Raumordnungsprogramme - Reg. ROP). This means that existing Reg. ROPs must be updated and new ones prepared. The aim is to have such programmes with uniform standards for the whole of Lower Austria (NÖ Landesregierung 2021a, S. 1).The background to this process are global trends with spatial relevance (key words: climate crisis, demographic change) and the resulting spatial planning challenges (land consumption, mobilisation of building land). Especially the German colloquial term “Bodenverbrauch“ has found its way into the media since the discussion about the third runway or the “Lobautunnel”. Even if large-scale projects have the ability to attract attention, the increasing land consumption can be attributed to the high number of small-scale designation of building land zones (ÖROK 2017, S. 8). However, these designations are the responsibility of Austria's municipalities.In these regional spatial planning programmes are, among other things, measures to intervene in local zoning defined. This also applies to the so-called regional settlement boundaries, which are intended to restrict the precious building land zones. In order to define these boundaries in whole Lower Austria, it is necessary to derive them on the basis of an objective approach and to create a basis for discussion for the strongly political process. A geographic information system is suitable for this purpose, in which models can be created that can automatically provide a foundation even for such a large area of investigation.For this purpose, an overview of approaches to defining regional settlement boundaries in the different provinces of Austria was elaborated and an insight into the concrete effects and criteria for its spatial definition was created. This input was used to create a model with which a basis for the entire province of this measure can be created. For comparison purposes, two calculations were carried out with different set values. In both cases, the possibility of the precision of the location of the settlement boundary was demonstrated. In any case, the result is an objective foundation with which a professional political discourse can be guided.
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Additional information:
Zusammenfassung in englischer Sprache Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers