Alvarez, V. (2019). Das maurische Spanien - Rezeption maurischer Architektur in ausgewählten Ländern Europas am Beispiel von Reiseberichten aus den Jahren 1494 - 1920 [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2019.53005
E251 - Institut für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege
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Date (published):
2019
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Number of Pages:
177
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Keywords:
Maurische Architektur; Reiseberichte
de
Moorish Architecture
en
Abstract:
Ziel dieser Arbeit ist es, die Rezeption maurischer Architektur in Europa, genauer in Deutschland, England, Italien und Frankreich, zu vergleichen. Am Beispiel von Reiseberichten, die eine Zeitspanne von 450 Jahren umfassen, soll das Thema der europäischen „Orientalisierung“ abgehandelt werden um zu ergründen, wie sich dieses Phänomen in der heutigen Architektur manifestiert. Ausgangpunkt hierfür bildet das maurische Spanien mit seiner langen Geschichte und Tradition. Nach einer historischen Einführung (Kapitel 2), die sich mit dem Westgotischen Spanien und der Einnahme durch die Mauren befasst, widmet sich der nächste Abschnitt (Kapitel 3) dem islamischen Spanien. Hierbei werden die Koexistenz der drei großen Weltreligionen, die Vermischung der Kulturen und die Einführung einer neuen Formensprache vor dem Hintergrund politischer Ereignisse bis hin zum Zerfall des maurischen Reiches und der Reconquista besprochen. Kapitel 4 befasst sich mit dem „neuen Spanien“, das neben Griechenland und Italien, nun auch zum gefragten Reiseziel für Kunsthistoriker und Abenteuerlustige wird. Studienreisen und Reiseberichte, darunter drei sehr frühe Texte, bieten einen spannenden Einblick in diese für Europäer fremde Kultur. Anschließend wird mittels eines Exkurses über moderne Medien der Bogen zur heutigen Reiseberichterstattung geschlagen. Im Kapitel 5 wird ausführlich auf die europäische „Orientalisierung“ eingegangen, die maßgebend vom malerischen, romantischen Spanien ausging. Hauptaugenmerk liegt auf der englischsprachigen Reiseliteratur, die an Hand einiger ausgewählter Vertreter näher veranschaulicht wird. In der deutschsprachigen Reiseliteratur spielen die Kunsthistoriker Carl Justi und Julius Meier-Graefe eine zentrale Rolle. Abschließend wird die Rezeption der maurischen Kultur im Ausland an Hand einiger wichtiger Veranstaltungen und Ausstellungen dargelegt. Kapitel 6 behandelt die Wahrnehmung maurischer Architektur in Deutschland, England, Italien und Frankreich und thematisiert den Eurozentrismus. An ausgewählten Beispielen der Architektur wird der „orientalisierende“ Einfluss analysiert. Überdies wird die Beziehung Europas zum „Orient“ im Lichte der aktuellen politischen Lage abgehandelt. In einem Resümee und Ausblick wird schlussendlich Spaniens komplizierte Beziehung zu seinem maurischen Erbe, damals sowie heute, näher beleuchtet.
de
The aim of this paper is to compare the reception of Moorish architecture in Europe, specifically in Germany, Great Britain, Italy and France. The topic of European Orientalism is introduced through the example of travel reports covering a period of 450 years, to investigate how this phenomenon has manifested itself in todays architecture. Moorish Spain, with its long history and tradition, is the starting point of this study.. After a short introduction (chapter 2) dealing with Visigothic Spain and the Moorish conquest, chapter 3 focuses on Islamic Spain, discussing the coexistence of the three monotheistic religions, the mixture of cultures and the introduction of a new design vocabulary taking in consideration political events up to the collapse of the Moorish kingdom and the reconquista. The 4th chapter focuses the “new Spain“ which, besides Greece and Italy, now turns into a popular travel destination for art historians and adventure seekers. Educational journeys and travel reports give a fascinating insight into what, for Europeans is still a very unfamiliar culture. Furthermore, an side note about modern media closes the circle moving the focus to the way travel experiences are reported today. Chapter 5 explores European Orientalism, which mainly originated in the picturesque and romantic Spain. The main focus lies on English travel literature, which is illustrated more closely by selected representatives. In German travel literature important art historians like Carl Justi and Julius Meier-Graefe play a key role. In conclusion, the reception of Moorish culture in foreign countries is portrayed, by examining the most important events and exhibitions. Chapter 6 deals with the perception of Moorish architecture in Germany, Great Britain, Italy and France and broaches the issue of Eurocentrism. Oriental influence on architecture is analyzed using selected representatives. Furthermore, the relationship between Europe and the Orient is analyzed in the light of the current political situation. A final résumé and outlook deals with Spains complicated relationship to its Moorish heritage - both then and now.
en
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers