Hudak, S. C. A. (2019). Die Analyse des Personenverkehrsangebotes im ÖV am Beispiel Slowenien 1975-2015 [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2019.53844
In der vorliegenden Arbeit wird eine Methode zur Analyse des Fahrplanangebots im öffentlichen Verkehr entwickelt und am Beispiel des Schienenpersonenverkehrsangebotes in Slowenien entlang der Zeitreihe von 1975 bis 2015 angewendet. Dabei baut die Analyse ausschließlich auf die in den Fahrplänen enthaltene Datengrundlage und untersucht die Zeitreihe anhand der punktuellen Angebotsauswertung von zehn Fahrplanjahren. Zugleich findet eine räumliche Eingrenzung des Untersuchungsgebietes auf die Hauptstreckenabschnitte zwischen Ljubljana, Maribor und Zagreb statt. Die Auswertungsperspektive folgt dem sich den Fahrgästen darbietenden Angebot an Direktverbindungen entlang aller Quell-Ziel-Relationen im Untersuchungsraum. Dabei wird das Fahrplanangebot über eine multivariate Analyse mit zwei Auswertungsstufen charakterisiert. In einem ersten Schritt wird mit einer Clusteranalyse nach dem K-Means-Verfahren eine Gruppierung der OD-Relationen anhand der Ähnlichkeit ihrer Angebotseigenschaften betreffend die Zugfahrten pro Tag, die taktnahen Zugfahrten pro Tag sowie die Regelmäßigkeit der Reisezeit vorgenommen. Ergänzend dazu werden in einem zweiten Auswertungsschritt sechs exemplarische Relationen mit einem höheren Detaillierungsgrad untersucht. Hierbei fließen zusätzlich Reisegeschwindigkeiten, Zugfolgezeiten sowie die Zeitlage des Fahrtenangebotes in die Analyse ein. Die Ergebnisse machen insgesamt eine Erhöhung des Fahrtenangebotes deutlich, wobei der überwiegende Teil der Angebotsausweitung von den 1970er bis zu den 1990er Jahren erfolgte. Im Zeitraum von 2000 bis 2015 finden allgemein betrachtet nur noch relativ wenige Änderungen des Gesamtangebotes statt. Im Regionalverkehr wird in den Ballungsräumen Ljubljana, Celje und Maribor ein an einem angebotsorientierten Fahrplan ausgerichtetes und sehr dichtes Beförderungsniveau entwickelt. Zugleich wird auch das Angebot entlang der Streckenabschnitte Ljubljana Zidani Most, Maribor Zidani Most sowie Dobova Zidani Most erhöht, wobei das Gleisdreieck in Zidani Most eine räumliche Grenze der Angebotsniveaus von Direktverbindungen im Regionalverkehr darstellt. Bei den Städteverbindungen wird deutlich, dass dem grenzüberschreitenden Angebot von/nach Zagreb keine Priorität zukommt. Während zwischen Zagreb und Maribor entlang der gesamten Zeitreihe niedrige einstellige Zugzahlen verkehren, findet die Angebotsreduk-tion zwischen Ljubljana und Zagreb zeitlich parallel zur Unabhängigkeit Sloweniens statt. Die innerstaatliche Städteverbindung zwischen Ljubljana und Maribor wurde dagegen im Laufe der Zeitreihe zunächst zu einem angebotsorientierten Taktfahrplan ausgebaut, bevor ab dem Jahr 2000 eine Verringerung des Angebotes mit einer erneuten Tendenz zu einer bedarfsorientierten Fahrplangestaltung erkennbar wird.
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In this thesis, a method for the analysis and characterization of the timetable offer in public transport is developed and applied to the example of Slovenia's rail passenger transport services along the time series from 1975 to 2015. Based exclusively on the timetable data along the main lines between Ljubljana, Maribor and Zagreb, the time series is examined through the punctual evaluation of ten timetable years. The analysis follows a passenger perspective and focuses on direct train connections along every origin-destination (O-D) relation within the area of interest. The timetable offer is characterized by a multivariate analysis with two levels of detail. In a first step, a cluster analysis based on the k-means algorithm is used to group the O-D relations depending on the similarity of their overall timetable characteristics. In this step, the number of trains per day, the regularity of the timetable as well as the regularity of the travel time are the indicators considered. In a second step, six exemplary relations with a higher level of detail are examined, where travel speeds, train headways and the timeframe of the trip offer are included in the analysis. The results show an overall increase of the quality of the rail transport supply. The greatest proportion of this expansion took place between the 1970s and 1990s, while in the period from 2000 to 2015 only relatively few changes could be identified. In regional traffic, a very dense offer was developed within the wider urban areas of Ljubljana, Celje and Maribor. At the same time, the train numbers also increased along the Ljubljana Zidani Most, Maribor Zidani Most and Dobova Zidani Most sections of the track. However, the rail triangle in Zidani Most sets a territorial limit to the supply levels of direct connections of regional trains. Regarding the intercity connections, it becomes clear that a direct cross-border link to / from Zagreb is not prioritized by the timetable offer. While Zagreb and Maribor have low train numbers along the entire time series, their reduction between Ljubljana and Zagreb takes place in parallel to Slovenia's independence. During the time series, the intercity connection between Ljubljana and Maribor was initially expanded to a regular and supply-oriented interval timetable, before a slight reduction in train numbers renewed a tendency towards demand-oriented timetable planning from the year 2000 onwards.