Prassl, M. (2022). Vorgefertigter Holzbau im Vergleich zu konventioneller Stahlbetonbauweise aus Sicht der Immobilienprojektentwicklung: Bewährtes oder Nachhaltigkeit? [Master Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2022.105629
Die Masterthese nähert sich dem Thema der vorgefertigten Holzbauweisen im mehrgeschossigen Wohnbau aus der Sicht der Projektentwicklung. Es wurden primärimmobilienwirtschaftliche Aspekte der Technologie beleuchtet und dem Status Quo, den langjährig bewehrten mineralischen Massivbauweisen, gegenübergestellt. Dabei wurden neben technischen und ökologischen Gesichtspunkten vor allem Baukosten, Bauzeiten, sowie mögliche Auswirkungen auf Erlösansätze analysiert, interpretiert und in Musterkalkulationen miteinander verglichen. Expertengespräche mit maßgeblichen Akteuren entlang des gesamten Entwicklungszyklus von Immobilien gaben dabei Einblick in den Erfahrungsschatz der Branche in Bezug auf Holzbau. Mittels Recherche bereits umgesetzter oder in Umsetzung befindlicher Wohnbauprojekte sowohl in Holz‐ und Massivbauweise im Raum Wien und Niederösterreichwurden Unterschiede bei Erlösansätzen analysiert. Als dritte Methode der Datenerhebung wurde eine Online‐Umfrage durchgeführt. Dabei wurde versucht den Stellenwert von Holzbau und die Bereitschaft der Überzahlung von nachhaltigen Immobilien in Verbindungmit demographischen und sozio‐ökonomischen Faktoren zu erheben. Im Zuge dessen konnte festgestellt werden, dass Aspekte der Nachhaltigkeit den Konsum der Befragten teilweisestark beeinflussen und für nachhaltige Miet‐ und Eigentumsobjekte auch Mehrkosten in Kaufgenommen werden. In weiterer Folge wurde auch versucht eine Zielgruppe für eben diese nachhaltigen Immobilien, und im speziellen Holzbau, zu definieren. Nach ausgiebiger Recherchearbeit überprüft die Arbeit die Wirtschaftlichkeit der vorgefertigten Holzbaubauweise im Vergleich zur Stahlbetonbauweise anhand zweier Kalkulationen unter gleichen Vorzeichen, die sich aber anhand der Baukosten, der Bauzeit sowie der Erlösansätze unterscheiden. Der Vergleich beider Musterkalkulationen der fiktiven Projektentwicklung zeigt, dass die relative Performance der vorgefertigten Holzbauweise besser ausfiel als die der Stahlbetonbauweise. Analysiert man das Ergebnis anhand verschiedener Szenarien genauer, stellt sich heraus, dass die drei gewählten Variablen Baukosten, Bauzeit und Erlöse unterschiedlich großen Einfluss auf den oben beschriebenen Ausgang hatten. Als Ergebnis dieser Arbeit kann der Holzbau in vorgefertigter Modul‐ oder Elementbauweise für Projektentwicklungen im mehrgeschossigen Wohnbau uneingeschränkt empfohlen werden, wenn auf die spezifischen Anforderungen in Hinblick auf Planung, Ausstattung und die richtige Positionierung am Markt von Beginn an Rücksicht genommen wird.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers