Siretioglu, S. Z. (2008). Macroeconomic developments in Turkey and a comparison of immigration simulations with respect to Turkey’s EU membership prospect [Master Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://resolver.obvsg.at/urn:nbn:at:at-ubtuw:1-22064
Einwanderung ist eine der wichtigsten Aspekte der EU-Mitgliedschaft der Türkei. Das Ziel dieser Magisterarbeit ist, das Einwanderungspotential von der Türkei in die EU im Fall der EU-Mitgliedschaft einzuschätzen. Dafür werden zunächst die makroökonomischen und sektoralen Aspekte der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der Türkei sowie die Fiskal- und Geldpolitik des Landes untersucht. Darauf folgend werden zwei Einwanderungsmodelle erläutert - eine, die die Einwanderung als Investition in Menschenkapital betrachtet und eine zweite, die die Unsicherheit über Löhne in Betracht zieht. Die Einwanderungsentscheidung wird nach diesen Modellen von zwei Faktoren abhängen, nämlich vom reellen Einkommen und von der Arbeitslosenquote. Im letzten Kapitel werden zwei Einwanderungsszenarien miteinander verglichen: volle EU-Mitgliedschaft der Türkei zusammen mit großem Wachstum und freier Mobilität der türkischen Arbeitskraft innerhalb der EU vs. suspendierte Mitgliedschaft der Türkei, niedriges Wachstum und begrenzte Mobilität der türkischen Arbeitskraft in der EU. Simulationen mit verschiedenen Basisdaten (Einwanderungsdaten nach Deutschland aus 19 europäischen Ländern, 3 Mittelmeerländern und aus der Türkei) zeigen das gemeinsame Ergebnis, dass eine erfolgreiche Verhandlungsperiode mit hohem Wachstum und positiven Erwartungen das Einwanderungspotential reduzieren wird. Im Fall, dass die Verhandlungen suspendiert werden und die Türkei kein EU-Mitglied wird, wird die Zahl der Einwanderer viel größer sein als im Fall der vollen EU-Mitgliedschaft.