Stockert, L. (2022). Die Relevanz von ESG-Kriterien bei österreichischen institutionellen Investoren [Master Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2022.106947
Nachhaltigkeit gewinnt im Immobilienmanagement immer größere I3edeutung.Wurden bis vor Kurzem bezüglich Nachhaltigkeit nur kleine Schritte gesetzt, so sind heute die ESG-Kriterien ein globaler 1-Iegatrend. Über die ESG-Due-Diligence wird die Struktur und Qualität einer Immobilie auf ökologische Nachhaltigkeitsgesichtspunkte sowie auf soziale und organisatorische Aspekte geprüft. Durch die ESG-Kriterien sollen die für ein Gebäude definierten\Torschriften und Ziele eingeschätzt, bewertet und eingehalten werden, weshalb sich alle Fonds und großen Unternehmen zunehmend mit diesem Themaauseinandersetzen und an diesen Kriterien orientieren. Die dabei ermittelten Ergebnisse haben bereits international unmittelbare Auswirkungen auf Kaufpreise, Investitionen, Finanzmodellierung und Klauseln in Kaufverträgen. Alle ESG-Kriterien sind eng miteinander verbunden und stellen bei Einhaltung ein Indiz für ein sicheres zukunftsweisendes Investment eines nachhaltigen Unternehmens dar. Zusätzlich wird die Nachhaltigkeit seit 1990 mithilfeausgewiesener Gebäudezertifikate sichtbar und messbar dargestellt. Ziel dieser nationalen und internationalen Zertifikate ist es, Gebäude ressourcen- und energieeffizient zu planen, zu bauen und zu bewohnen. Neben den Gebäudezertifikaten spielen seit dem Jahr 2021 die Offenlegungsverordnung und die damit 2022 in Kraft getretene EU--Taxonomie-Verordnung eine wesentliche Rolle am Immobilienmarkt. Aus den für diese Arbeit zugrundeliegenden Experteninterviews wird die Komplexität und Verwobenheit dieser Zertifikate und Verordnungen ersichtlich. Herausgearbeitet werden sowohl deren steigende Nachfrage am Markt als auch deren zunehmender Einfluss auf die Immobilienbewertung, inklusive der derzeitigen Unsicherheiten, die sich aus dem aktuellen „Zertifikatsdschungel" ergeben. Die interviewten Experten der institutionellen Immobilieninvestoren verfolgen hier unterschiedliche Ansätze, abhängig von der Spezialisierung auf unterschiedliche Märkte. Da für institutionelle Investoren die Anforderungen der Anleger ausschlaggebend sind, werden in dieser Arbeit nationale und internationale Anleger gesondert betrachtet. Berücksichtigt werden auch die unterschiedlichen Vorgaben in Bezug auf die Zertifikatsauswahl sowie maßgebliche Verordnungen und Richtlinien. Besonders wird der Einfluss der 2022 neu in Kraft getretenen EU-Taxonomie-Verordnung hervorgehoben, die zukünftig richtungsweisend in der Klimapolitik und damit auch für die Immobilienwirtschaft sein wird. Nach Befragung der Experten zeigt sich, dass es sich bei dieser Verordnung um ein veränderliches System handelt, beidem wegen der stetigen Weiterentwicklung die Richtlinien und damit die Zielwerte jederzeit angepasst werden müssen. Ebenfalls berücksichtigt werden die immer strenger werdenden Richtlinien, mit dem Ziel, eine Dekarbonisierung der EU bis 2050 zu erreichen. Diese Arbeit gibt einen Überblick über den IST-Zustand des derzeitigen Nachhaltigkeitsmanagements im Immobilienbereich und wagt einen A11sblick, wie sich das Nachhaltigkeitsmanagement am Markt kurz- und mittelfristig auswirken könnte.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers