Arnold, E. (2019). The rationalities of social housing construction in Santiago del Estero, Argentina [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2019.56842
Social housing; Argentina; Housing policies; Latin America; City development; Mass construction
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Abstract:
Argentinien ist eines der am stärksten urbanisierten Länder der Welt. Aufgrund des kontinuierlichen Wachstums der Städte und eines unzureichenden Angebots an Wohnungen, die einem Mindeststandard entsprechen, bemüht sich die Wohnungspolitik seit mehreren Jahrzehnten vorrangig darum, das Wohnungsdefizit systematisch zu verringern. Eine der nationalen Strategien war und ist der direkte soziale Wohnungsbau. Da die Nachfrage nach erschwinglichem Wohnen hoch ist, ist die Schaffung bescheidener Lebensräume - standardisierte Ein- oder Zweifamilienhaustypen am Rande des städtischen Ballungsraums - der übliche Weg, um diesen Bedürfnissen seit Anfang der 2000er Jahre gerecht zu werden. Große Wohnprojekte, die aus nationalen Mitteln finanziert werden, wurden von den Wohnbauinstituten auf Ebene der Provinz durchgeführt, wobei Gemeinden und lokale Behörden bei bedeutenden städtischen Wachstumsprozessen und beim Flächenverbrauch kein Mitspracherecht haben. Betrachtet man diese Praxis der Wohnungspolitik und Stadtplanung, so sind die Rationalitäten der offiziellen Stadtraumproduktion, das Spannungsverhältnis zwischen nationaler und lokaler Ebene, der öffentlichen und privaten und der Qualität von Stadtentwicklungsgebieten entscheidende Punkte von Interesse, um die Forschungsfrage zu beantworten: Welche Rationalitäten stecken hinter dem sozialen Wohnungsbau in Santiago del Estero, Argentinien? Das zentrale Thema dieser Arbeit ist ein bestimmtes Stadtviertel in Santiago del Estero, einer mittelgroßen Stadt mit etwa 400.000 Einwohnern im zentralen Norden Argentiniens. Das 2012 fertiggestellte "Barrio Siglo XXI" veranschaulicht das konkrete räumliche Phänomen des sozialen Wohnungsbaus in Form von homogenen Massenbauten. Die Einbettung in die lateinamerikanische Stadtentwicklungstheorie und eine Retrospektive der bisherigen argentinischen Wohnungspolitik soll es ermöglichen, das Phänomen zu kontextualisieren und Parallelen und Veränderungen in der urbanen Raumproduktion aufzuzeigen. Durch die Anwendung systemtheoretischer Instrumente wurde die Interventionslogik der Wohnungspolitik auf nationaler Ebene kritisch untersucht. Empirische Erkenntnisse aus Beobachtungen und qualitativen Interviews haben Erkenntnisse auf der gesamtstädtischen Ebene von Santiago del Estero sowie über die Mikroskala des spezifischen Stadtteils generiert. Durch die Verbindung dieser Skalen, der Abstraktion und der Konkretheit, wurden fünf vorherrschende Rationalitäten der Raumproduktion definiert, welche die aktuellen sozialen Wohngebiete in Santiago del Estero prägen.
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Argentina is one of the most urbanized countries in the world. Due to the continuous growth of cities and an insufficient supply of housing matching a minimum standard, the priority of housing policies has been for several decades to systematically reduce the housing deficit. One of the national strategies was and still is direct property oriented social housing construction. As the demand for affordable housing is high, the creation of modest living spaces standardized one or two family housing typologies situated in the outskirts of urban agglomeration in a timely and cost-effective manner has been the habitual way of meeting those needs since the early 2000s. Big housing projects, financed by national funds, have been executed by Provincial Housing Institutes, leaving municipalities and local authorities without any say in significant urban growth processes and land consumption. Looking at this practice of urban and city planning, the rationalities behind official production of urban space, the tension between the national and the local scale, the public and the private as well as the spatial quality of development areas are crucial points of interest in order to answer the research question: What are the rationalities behind social housing construction in Santiago del Estero, Argentina? The central subject of this thesis is a specific neighborhood in Santiago del Estero, a town of inter-mediate size with about 400.000 inhabitants in central-north Argentina. Finished in 2012, ‘Barrio Siglo XXI exemplifies the spatial phenomenon of social housing mass construction. The embedding in Latin American urban development theory and a retrospective of Argentinas previous housing policies shall allow to contextualize the phenomenon and reveal historic parallels and changes in urban space production. Through applying tools of systems theory, the intervention logic of housing policies on a national level have been critically explored. Empirical findings gained through observations and qualitative interviews have generated knowledge on the scale of the city Santiago del Estero as well as on the micro scale of the specific neighborhood. By connecting those scales, the abstract and the specific, five predominant rationalities of space production have been defined, that shape current social housing areas in Santiago del Estero.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers