Pumberger, A. (2010). Planungsinstrumente in Schrumpfungsregionen - Anforderungen aus steuerungs- und planungstheoretischer Sicht [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://resolver.obvsg.at/urn:nbn:at:at-ubtuw:1-40675
Schrumpfungsprozesse beschreiben langfristige stagnierende oder rückläufige Bevölkerungs- und Wirt-schaftsentwicklungen. Als Folge demografischer, ökonomischer und/oder räumlicher Transformations-prozesse wird die soziodemografische, ökonomische, fiskalische, infrastrukturelle, siedlungsstrukturelle und soziokulturelle Entwicklung einer Region negativ beeinflusst. Der Anspruch der Raumplanung einer vorausschauenden Gestaltung des Lebensraums gilt sowohl für Wachstumsentwicklung als auch für rückläufige Entwicklungen. Die raumplanerischen Akteure werden durch Schrumpfungsprozesse aber vor konträre Herausforderungen gestellt als bei Wachstumsprozessen. Einerseits verändert sich das Planungsverständnis (von der Wachstums- zur Bestandsorientierung), andererseits wird die Steuerung der räumlichen Entwicklung beeinflusst.<br />Die Bedeutung indirekter Planungsinstrumente und das Ver-ständnis von Raumplanung als Interaktionsprozess werden durch den Schrumpfungsprozess forciert.<br />Im Rahmen der empirischen Untersuchung wird die aktive Schrumpfungshandhabung der Region Ei-senerz behandelt, dabei stehen die Akteure und deren Vorgehen, das angewendete Planungsinstrumen-tarium sowie der Umsetzungsprozess im Mittelpunkt. Die aktive Schrumpfungshandhabung der Region Eisenerz basiert auf dem Projekt Re-design Eisenerz, welches eine Kombination direkter und indirekter Planungsinstrumente darstellt, die durch umfangreiche Kooperationsbeziehungen der politischen, plane-rischen und privatwirtschaftlichen Akteure umgesetzt wird.<br />