Jansky, F. (2020). Bauen ohne Boden : Innenentwicklung durch qualitätsvolle Mehrfachnutzung nicht-zugänglicher Verkehrsflächen in Wien [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2020.72007
inner urban development; overbuild; non-space; urban space; densification; train station; liveable cities; space reserve; potential for construction; master plan
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Abstract:
Das anhaltende Bevölkerungswachstum Wiens führt zu Raumbedarf für Wohnungen, Gewerbenutzungen, Infrastruktureinrichtungen und Erholungsflächen und ist mit der Frage verbunden, wo diese entstehen. Nach Grundsätzen der Innenentwicklung und Mehrfachnutzung, welche auf eine möglichst ressourcenschonende Siedlungsentwicklung abzielen, können die Bebauung innerstädtischer Flächen, die Erweiterung und Aufstockung von Bestandsgebäuden und die Aktivierung und (Um)Nutzung von Leerstand zu einer kompakten und qualitätsvollen Siedlungsentwicklung beitragen. Viele Nachverdichtungspotentiale können jedoch aufgrund abweichender Interessen der Eigentümerinnen und mangels wirksamer Eingriffsmöglichkeiten seitens der Stadt nicht aktiviert werden.Ein wenig beachtetes Flächenpotential bieten nicht-zugängliche Gleisanlagen der Bahn und U-Bahn, der Autobahn sowie Abstellanlagen für Straßenbahnen und Autobusse in zentralen Lagen. Neben dem hohen Flächenverbrauch aufgrund der eindimensionalen und monofunktionalen Nutzung wirken sich einige der Potentialflächen durch Zerschneidung von Stadtteilen oder durch vom Verkehrsbetrieb ausgehende Emissionen negativ auf ihr Umfeld aus. Durch bauliche Mehrfachnutzung dieser Anlagen kann Raum für defizitäre Nutzungen entstehen und stadträumliche Problemfelder können abgeschwächt werden, ohne die Bestandsnutzung in ihrer Funktion zu beeinträchtigen.Die Untersuchung von Referenzprojekten, welche das Mehrfachnutzungspotential von Verkehrsanlagen genutzt haben, ergab, dass stadträumlich problematische Defizite vor allem bei der räumlichen und funktionalen Eingliederung der Mehrfachnutzungsprojekte in ihr Umfeld sowie bei der Qualität der Freiflächen vorliegen.Um nicht nur Bauland zu generieren, sondern eine Verbesserung der Lebensqualität in den benachbarten Stadtteilen zu bewirken, wurden auf die besonderen Standortgegebenheiten angepasste Qualitätskriterien für zukünftige Projekte entwickelt.Zur Aktivierung und Entwicklung von Standorten ist es unerlässlich, Dialogprozesse und Verhandlungen zwischen Planungsbehörden, Grundeigentümerinnen, Investorinnen und Bauträgerinnen zu initiieren und zu begleiten. Zur Koordinierung dieser Prozesse wird empfohlen, eine Entwicklungsgesellschaft für die Mehrfachnutzung öffentlicher Verkehrsflächen ins Leben zu rufen, um die Projektentwicklung unter Einhaltung der entwickelten Qualitätskriterien zu gewährleisten. Um den Qualitätskriterien rechtlich Wirksamkeit zu verleihen, wird vorgeschlagen, eine eigene Widmungskategorie einzuführen und die Kriterien daran zu knüpfen.
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AbstractVienna's continuing population growth longs for more space regarding housing, commercial use, infrastructure facilities and recreational areas. Therefore an essential question is the location of such spaces. Based on the principles of inner-city development and multiple use, which aim a settlement development that is as resource-saving as possible, the development of inner-city areas, the extension and addition of storeys to existing buildings and the activation and (re)use of vacant space can contribute to a compact and high-quality development. However, many redensification potentials cannot be realised due to diverging interests of landlords and the lack of effective intervention possibilities on part of the city.Non-accessible railway, underground and motorway tracks, as well as parking facilities for trams and buses in central locations, offer a little-noticed space potential. Apart from the high land consumption due to one-dimensional and monofunctional use, some of the potential areas have a negative impact on their surroundings because of the fragmentation of urban districts or the emissions from transport operations. The multiple use of these facilities can create space which is needed, and urban problem areas can be mitigated without impairing the function of the existing infrastructure.Studying reference projects that have utilized the multiple use potential of traffic facilities showed that there are deficits in urban space, especially in the spatial and functional integration of multiple use projects in their surroundings and in the quality of urban spaces.In order to not only generate building land but also to improve the quality of life in the neighbouring districts, quality criteria for future projects considering the special site conditions were developed.In order to activate and develop locations, it is essential to initiate and accompany dialogue processes and negotiations between planning authorities, land owners, investors and developers. For the coordination of these processes it is recommended to establish a development company for the multiple use of transport areas in order to guarantee the project development is in compliance with the developed quality criteria. In order to give the quality criteria legal effectiveness, it is recommended to implement a separate dedication category which is linked to the criteria.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers