Kraus, C. (2005). Betrachtungen zur Nutzwertfestsetzung im Wohnungseigentum [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://resolver.obvsg.at/urn:nbn:at:at-ubtuw:1-34407
In der Immobilienwirtschaft kommt dem Wohnungseigentum große Bedeutung zu. Von praktischer Bedeutung für Projektentwickler ist nicht nur die Errichtung von neuen Wohnungseigentumsobjekten im Zuge von Neubauten, sondern auch die Schaffung von Wohnungseigentum im Altbestand. Durch die Entwicklungen in den letzten Jahren auch für private Anleger und Wohnungsnutzer hat das Wohnungseigentum eine besonders starke Bedeutung erlangt. Einerseits wird das Wohnbedürfnis vermehrt durch den Ankauf von Wohnungseigentumsobjekten befriedigt und andererseits investieren private Anleger in so genannte Vorsorgewohnungen. In der gesetzlichen Konzeption des Wohnungseigentums spielt der Nutzwert von Liegenschaften eine zentrale Rolle. Von der Begründung von Wohnungseigentum, über die Größe der Anteile am Miteigentum bis hin zur Aufteilung der Betriebskosten und sonstigen Aufwendungen der Liegenschaft auf die einzelnen Wohnungseigentumsobjekte und deren Eigentümer ist der Nutzwert der relevante Parameter. Trotz dieser großen Bedeutung des Nutzwertes hat der Gesetzgeber im Wohnungseigentumsgesetz 2002 für die Ermittlung des Nutzwertes nur einen groben Rahmen vorgegeben, lässt aber bei der genauen Festsetzung einen gewissen Spielraum für Interpretationen. Dieser Interpretationsspielraum verursacht in der Praxis jedoch zuweilen wesentliche Ungleichheiten. Diese Arbeit hat zum Ziel, die Probleme dieser Interpretationsspielräume bei der Festsetzung der Nutzwerte zu erfassen und darzustellen sowie die Auswirkungen auf die praktische Anwendung durch den Sachverständigen zu untersuchen.