Sell, C. (2022). Städte im Fluss : Hochwasserschutz als Impuls für die Stadtentwicklung: Eine Untersuchung am Beispiel der Städte Wörth am Main und Miltenberg [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2022.88882
Stadt am Fluss; Hochwasser; Hochwasserschutz; Stadtentwicklung; Urbaner Flussraum; Deutschland; Bayern; Wörth am Main; Miltenberg
de
City on the river; Floods; Flood protection; Urban development; Urban river space; Germany; Bavaria; Wörth am Main; Miltenberg
en
Abstract:
Viele Städte am Fluss besitzen eine jahrhundertealte Überschwemmungsgeschichte, eine Verschärfung der Situation wird im Zuge des Klimawandels tendenziell erwartet. Gerade Städte verfügen dabei durch die dichte und ansteigende Konzentration an Werten, einen ausgeprägten Versiegelungsgrad und unzureichende Kanalisationssysteme über ein hohes Schadenspotenzial. Entsprechend besitzt das Ergreifen von Hochwasserschutzmaßnahmen im städtischen Raum eine besondere Notwendigkeit. Zugleich ist in den vergangenen Jahren der Trend zu beobachten, dass Städte die Lage am Fluss zunehmend als Potenzial für die Stadt- und Freiraumentwicklung wahrnehmen und Projekte am Wasser umsetzen, um ihre Attraktivität nach innen und außen zu erhöhen. Nun stellt sich die Frage, wie die Implementierung sicherheitshalber notwendiger Hochwasserschutzmaßnahmen als Impuls für die Stadtentwicklung genutzt und mit der Entwicklung und Gestaltung insbesondere urbaner Gewässerräume verbunden werden kann. Ziel ist es, eine exemplarische Untersuchung dessen anhand der Hochwasserschutzkonzepte der Städte Wörth am Main und Miltenberg in Deutschland durchzuführen. Dabei wird auf den Prozess von den ersten Planungen bis zum Resultat, auf dieses selbst als auch seine Auswirkungen eingegangen. Hieraus werden raumplanerische Handlungsempfehlungen für Konzepte anderer Kommunen abgeleitet, die zukünftig Hochwasserschutzmaßnahmen ergreifen (müssen). Zudem wird die bisherige, noch wenig ausgeprägte und zumeist auf das bauliche Resultat konzentrierte Forschung zur Thematik erweitert. Methodisch basiert diese empirische qualitative Forschung auf der Durchführung und Auswertung von Expert:inneninterviews sowie einer Dokumentenanalyse, ergänzt durch Methoden der visuellen räumlichen Darstellung. Im Rahmen der Untersuchungen zeigt sich, dass der Hochwasserschutz zunächst eine wichtige Voraussetzung für eine nachhaltige Stadtentwicklung im Überschwemmungsgebiet darstellt. Zudem können im Zuge der Hochwasserschutzmaßnahmen auch über das Schutzsystem hinausgehende stadt- und freiraumgestaltende Maßnahmen umgesetzt und Impulse für weitere Stadtentwicklungen gesetzt werden. Dabei ist die Implementierung der Schutzmaßnahmen im Siedlungskerngebiet und deren Verbindung mit Maßnahmen der darüber hinausgehenden Stadtentwicklung eine komplexe, vielfältige Interessen berührende und individuelle Aufgabe, deren Lösung nach einer engagierten, transparenten und in langen Zeiträumen denkenden Zusammenarbeit der interdisziplinären Akteur:innen verlangt.
de
Many cities along rivers have a centuries-old history of flooding, and the situation is expected to tend to worsen in the face of climate change. Cities in particular have a high potential for damage due to the dense and increasing concentration of values, a pronounced degree of sealing and inadequate drainage systems. Accordingly, flood protection measures are particularly necessary in urban areas. At the same time, there has been a trend in recent years for cities to increasingly perceive the location on the river as a potential for urban and open space development and to implement projects on the waterfront in order to increase their attractiveness both internally and externally. Now the question arises how the implementation of necessary flood protection measures for safety reasons can be used as an impulse for urban development and linked to the development and design of urban water spaces in particular. The aim is to conduct an exemplary investigation of this using the flood protection concepts of the cities of Wörth am Main and Miltenberg in Germany. The process from the initial planning to the result, the result itself and its effects will be examined. From this, spatial planning recommendations for action are derived for concepts of other municipalities that (have to) take flood protection measures in the future. In addition, the previous research on the topic, which is still little developed and mostly concentrated on the structural result, is expanded. Methodologically, this empirical qualitative research is based on the conduction and evaluation of expert interviews and a document analysis, supplemented by methods of visual spatial representation. The research shows that flood protection is an important prerequisite for sustainable urban development in the floodplain. In addition, in the course of the implementation of flood protection measures, urban and open space design measures that go beyond the protection system can be implemented and impulses for further urban development can be set. Here, the implementation of protective measures in the settlement core area and their connection with measures of urban development beyond it is a complex, individual task that touches on a variety of interests and whose solution requires a committed, transparent cooperation of interdisciplinary actors with a long-term view.
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Additional information:
Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers