El Khafif, M. (2008). Inszenierter Urbanismus : Stadtraum für Kunst, Kultur und Konsum im Zeitalter der Erlebnisgesellschaft [Dissertation, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://resolver.obvsg.at/urn:nbn:at:at-ubtuw:1-24194
E260 - Institut für Städtebau, Stadtplanung u. Entwerfen
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Date (published):
2008
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Number of Pages:
340
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Keywords:
Kulturstandorte; Erlebnisgesellschaft; Place Branding; Museumsquartier Wien; Brandware; Stadterneuerung; Choreographie des urbanen Raumes; Multilayered Space; Urbanes Script; Inszenierter Urbanismus /
de
Staged Urbanism; Urban Renewal; Multilayered Space; Urban Script; Place Branding; Brandware; Museumsquartier Vienna; cultural sites; event society; Choreography of urban space
en
Abstract:
Die vorliegende Dissertationsschrift "Inszenierter Urbanismus.<br />Stadtraum für Kunst, Kultur und Konsum im Zeitalter der Erlebnisgesellschaft" artikuliert als wissenschaftliche These ein erweitertes Raumverständnis, das den gebauten Raum als Hardware, den genutzten Raum als Software, den organisierten Raum als Orgware sowie den kommunizierten Raum als Brandware interpretiert. Anhand verschiedener Fallstudien von Kultur- und Museumsstandorten konnte hierauf aufbauend ein Analyseraster erarbeitet werden, das die aufgestellte These des [ MULTILAYERED.SPACE ] untermauert und die Wechselwirkungen der Ebenen sowie die Raumproduktionen zweiter Ordnung erfasst. Im Zentrum der inhaltlichen Auseinandersetzung steht weiter die Untersuchung von Effekten der kulturellen Ökonomie und ökonomischen Kulturalität auf Kulturstandorte und deren öffentlichen Räume durch die Rahmenbedingungen der Erlebnisgesellschaft im ausgehenden 20.<br />Jahrhundert. Die theoretische Auseinandersetzung mit Raum, Kultur und Marketing, die Analyse verschiedener Museums- und Kulturstandorte unter dem Aspekt der Raumebenen Hardware, Software, Orgware und Brandware sowie auch die darin erkannten Entwurfsstrategien thematisieren somit die Initiierung kultureller Urbanismen und fokussieren den städtischen Raum als sozialräumliche Bühne. Die hier eingesetzten Strategien lassen sich als Inszenierung für die Erlebnisgesellschaft thematisieren, die sowohl eine mögliche Instrumentalisierung als auch das Potential des (öffentlichen) Raumes als Attraktor beinhalten.<br />Die Arbeit gliedert sich somit in drei Abschnitte. Unter dem Kapitel Theoretische Grundlagen werden verschiedene interdisziplinäre Ansätze aus der Theorie thematisiert, die sowohl den Raum, die Kultur als auch die Mechanismen der Produktion mit der angeführten wissenschaftlichen These inhaltlich verbinden. Gerade die Auseinandersetzung mit Raumproduktion, Raumwahrnehmung und Raumidentität verlangt in diesem Kontext den Brückenschlag zwischen Raumsoziologie, Wahrnehmungspsychologie und Städtebau. Verschiedene Thesen zur Raumdefinition und Raumproduktion werden mit den Kriterien von Urbanität verbunden, um hieraus Erkenntnisse für aktuelle Raumkonzeptionen in der Erlebnisgesellschaft zu eruieren. Während die theoretische Auseinandersetzung mit Kultur in die sozialanalytischen und ökonomischen Entwicklungen der Erlebnisgesellschaft eingebettet wird und hierin die Transformationen von Stadtkulturen und Kulturprojekten thematisiert, fokussiert die Abhandlung über Vermarktungsstrategien die Erfassung von Markenentwicklungen sowie den Transfer auf das Produkt Raum. Die Theoretisierung der dargestellten Ansätze verbindet die Darstellung eines multidimensionalen Raumverständnisses mit den kulturellen, ökonomischen und sozialräumlichen Herausforderungen und Fragestellungen der Erlebnisgesellschaft.<br />In diesen theoretischen Kontext werden im mittleren Teil der vorliegenden Arbeit die Raumebenen Hardware, Software, Orgware und Brandware für die Fallstudien Museumsquartier Wien definiert und konkretisiert. Dem erarbeiteten Analyseraster folgt eine ausführliche Dokumentation des MQ Wien mit den Darstellungen der Raumebenen sowie der daraus resultierenden urbanen Raumproduktion als Vernetzung dieser Ebenen. Die Etablierung des Freiraumes als eigenständigen Erlebnisraum im MQ Urbanimus wird über eine einjährige Dokumentation der Freiraumbespielungen 2005 in Art und Rhythmisierung der Aktivitäten, den temporären räumlichen Bespielungen und über die Vernetzung der Akteure dargestellt. In der zeitlichen Entfaltung der Standortentwicklung dient hierbei der Markenaufbau MQ einer beschleunigten Identitätsbildung und Identitätsjustierung. Der MQ Urbanismus kann damit als Raumproduktion erster und zweiter Ordnung dargestellt werden, was sich als Inszenierung des Urbanen interpretieren lässt. Acht Extperteninterviews sowie vor Ort recherchierte Dokumentationen dienten hierbei der Erarbeitung von Primärinformationen. Die gewonnen Erkenntnisse der MQ Analyse wurden auf vier weitere Kulturstandorte unterschiedlicher urbaner Typologie übertragen, um hierin die Erfassung von kulturellen Urbanismen zu konkretisieren. Das Guggenheim Bilbao, der Museumsplein Amsterdam, die Museumsinsel Berlin wie auch das Museumsquartier Utrecht wurden ebenfalls während der Bearbeitungszeit vor Ort recherchiert und dokumentiert.<br />Der abschließende Teil der vorliegenden Arbeit versucht, neben einer umfassenden Zusammenstellung der gewonnen Erkenntnisse, die Etablierung neuer Entwurfsstrategien als Regieanweisungen für den urbanen Raum im Bereich der Stadterneuerung und des Place Brandings zu thematisieren, die durch das methodische Rahmenwerk des Urbanen Scripts sowohl maßstabsübergreifend, interdisziplinär als auch prozessorientiert ausgerichtet sind.<br />
de
The following dissertation, Staged Urbanism. Urban Space for Art, Culture, and Consumption in the Age of the Event Society articulates the thesis of an expanded reading of space interpreting built space, programmatic use, and the spaces of organization and communication as hardware, software, orgware, and brandware respectively. Through different case studies which focus on museums and cultural sites, an analytical frame was developed which supports the thesis of the multi-layered space and captures the relationship between its different layers as well as their complex second order spatial production. Further, at the center of this theoretical discourse are the effects of the economization of culture as well as those produced by the acculturation of the economy on the public space at these cultural sites, as they are influenced by the event society at the end of the 20th century.<br />This investigation of space, culture and marketing and the analysis of cultural sites through the concepts of hardware, software, orgware and brandware, thematize the initiation of cultural urbanisms and the idea of public space as a stage of social interaction. The strategies being analyzed are interpreted as staging for the event society, bringing with it the threat of the instrumentalization of public space, as well as the opportunities provided by the reinvention of the void as an urban attractor.<br />The work is divided into three parts. First, the theoretical research deals with the definition of space at the disciplinary intersections of urban design and sociology, as well as those of cultural theory and the mechanisms of production and marketing. Second, the work advances 5 analytical case studies: the Museum's Quarter in Vienna, the Guggenheim Museum in Bilbao, the Museum's Quarter in Utrecht, the Museum Square in Amsterdam, and the Museum's Island in Berlin. These case studies reveal the different forms of cultural urbanism that emerge as a complex production of the relationships between the layers of hardware, software, orgware and brandware that constitute the multilayered space.<br />The final part of the thesis attempts to capture the specific combinations of these layers and their strategic choreographies employed in the generation of the urban script that defines each of these cultural sites, and the ways in which these scripts are critical instruments for urban renewal and place branding.
en
Additional information:
Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers