Bradley, J. (2009). Providing electronic assistance for autodidacts of agglutinative languages [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://resolver.obvsg.at/urn:nbn:at:at-ubtuw:1-36510
Die marische Sprache ist eine finno-ugrische Sprache, welche von rund einer halben Millionen Menschen in der Russischen Föderation (im Volgabecken und im Uralgebirge) gesprochen wird. Diese Sprache ist nicht mit indoeuropäischen Sprachen wie Englisch, Deutsch oder Russisch verwandt, teilt aber mit dem Ungarischen, Finnischen und Estnischen ihre Wurzeln.<br />Auch wenn der marischen Sprechergemeinschaft eine komplette Assimilation innerhalb einiger wenigen Generationen droht, und auch wenn UNESCO Marisch als bedroht ansieht, ist diese Sprache nicht vergessen. Sie bewahrt weiterhin eine immense Bedeutung für das marische Volk, und ist auch für einen kleinen, weit verstreuten Kreis von Linguisten von Interesse. Die Universität Wien bietet regelmäßig Kurse der Sprache an, welche schon von mehr als 10 Studenten und Studentinnen am Stück besucht wurden.<br />Linguistische Materialien, die sich mit der Sprache befassen, sind limitiert, und ausschließlich auf Russisch, wo es sie gibt. Als Folge ist es auch für talentierte Autodidakten schwierig, sich mit dieser Sprache vertraut zu machen wenn sie keinen Zugriff auf Muttersprachler oder Sprachwissenschaftler, die der marischen Sprache mächtig sind, haben. Diese Diplomarbeit befasst sich mit Software, die entwickelt wurde, um eben diesen Personen zu helfen.<br />Die Marische Sprache ist, wie ihre verwandten Sprachen in der Europäischen Union, eine agglutinierende Sprache mit einer reichen Morphologie - eine Vielzahl von Suffixen wird in einzelnen Wörtern verbunden. Diese Diplomarbeit befasst sich damit, wie diese sprachlichen Unterschiede am besten in didaktische Software in betracht gezogen werden, und präsentiert eine breite Lernplattform für Personen, die sich mit dieser Sprache befassen wollen.<br />Weiters wird untersucht, wie sich bei einem solchen Projekt kulturelle Faktoren auf das User Interface Design auswirken.<br />
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The Mari language is a Finno-Ugric language spoken by roughly half a million people in the Volga basin and Ural region of the Russian Federation. It is not related to Indo-European languages such as English, German or Russian, but is distantly related to Hungarian, Finnish and Estonian.<br />While the Mari community is facing the threat of extinction within a few generations should the sociopolitical situation in Russia not change, and while UNESCO sees Mari as an endangered language, it is far from being abandoned. It retains great importance for the Mari people, and is interesting to a select, but spread out community of linguists all over the world. The University of Vienna offers regular courses on the Mari language, which have been attended by more than 10 students at a time.<br />Linguistic materials on the language are quite limited, and exclusively in Russian where they exist. As a result, it is extremely strenuous, even for talented autodidacts, to acquire skills in this language when lacking access to native Maris or scholars proficient in Mari. This thesis details software created which means to aid people in this situation.<br />Like its kindred languages, (Mari is an agglutinative language - a large number of morphemes are combined in single words) the language's morphology is quite rich. This thesis explores how these differences affect didactic software created for agglutinative languages, and presents a comprehensive learning platform for students of the Mari language. Special attention was paid to the optimal presentation of the tremendous amount of information associated with solitary Mari words, and how cultural factors affect user interface design for software of this nature.