Pavetich, P. (2012). Auswertung der europäischen VLBI Sessions [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://resolver.obvsg.at/urn:nbn:at:at-ubtuw:1-52169
Seit 1990 werden rein europäische VLBI-Sessions durchgeführt.<br />Diese europäischen Sessions, von 1990 bis einschließlich 2011, wurden mit der Software VieVS (Schuh et al., 2010) analysiert und ausgewertet.<br />In insgesamt 114 Sessions wurden 40 Basislinien bestimmt, sie liefern - mit Ausnahme jener, die die Station Crimea enthalten - gute Wiederholbarkeiten (ca. 3 - 17 mm).<br />Es wurden Änderungen der Basislinienlängen und Stationsgeschwindigkeiten der europäischen VLBI-Stationen mit vier unterschiedlichen Parametrisierungen in VieVS bestimmt. Alle vier Parametrisierungen liefern ähnliche Ergebnisse sowohl für die Basislinienlängenänderungen als auch für die Stationsgeschwindigkeiten.<br />Für die Stationsgeschwindigkeiten wurden absolute Werte und Werte in Bezug auf eine geodynamisch stabile Station (Wettzell) ermittelt. Die absoluten Stationsgeschwindigkeiten spiegeln die Bewegung der Eurasischen Platte wider. Sie wurden mit Werten aus dem NUVEL-1A Modell für Plattentektonik verglichen.<br />Die Stationsgeschwindigkeiten in Bezug auf Wettzell stellen Krustenbewegungen innerhalb der Eurasischen Platte dar. Für die Stationen im stabilen Teil Europas ergeben sich geringe Stationsgeschwindigkeiten (bis 2,4 mm/Jahr horizontal und 2,8 mm/Jahr vertikal) in Bezug auf Wettzell. Die nördlichen Stationen weisen hohe Geschwindigkeiten in vertikaler Richtung (bis zu 7,8 mm/Jahr) als Folge des isostatischen Rebounds auf. Die italienischen Stationen (bewegen sich nach NNO bis NO) verdeutlichen den Einfluss der Afrikanischen Platte, die gegen die Eurasische Platte drückt. Auch die Stationen am Schwarzen Meer zeigen große horizontale Stationsgeschwindigkeiten.<br />Die relativen Stationsgeschwindigkeiten bezogen auf Wettzell wurden mit den Ergebnissen von Haas et al. (2000) bzw. mit GNSS-Daten verglichen.<br />Vor allem der Vergleich mit GNSS-Daten liefert bemerkenswerte Übereinstimmungen. Bis auf wenige Ausnahmen stimmen die horizontale Stationsgeschwindigkeit auf ca. 1 mm/Jahr, die vertikale auf rund 1,6 mm/Jahr und das Azimut auf ungefähr 5° überein.
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