Matlschweiger, V. (2022). Rahmenbedingungen und Möglichkeiten zur Verteilung verbindlicher Flächenkontingente in Österreich [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2022.106145
Flächenkontingente; Flächeninanspruchnahme; Bauzonendimensionierung Schweiz; Flächenbudget; 2,5-ha-Ziel; Verteilung von Flächenkontingenten; Flächensparziel für Österreichs Bundesländer
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quotas for land consumption; land use; dimensioning of building zones Switzerland; distribution of land consumption quotas; targets for maximal land consumption in federal states in Austria
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Abstract:
Die Flächenneuinanspruchnahme durch Siedlungsentwicklung ist eine der größten umweltpolitischen Herausforderungen in Europa. Obwohl in Österreich sparsamer Umgang mit Boden in verschiedenen Zieldokumenten sowie in den Raumordnungsgesetzen der Länder verankert ist und seit 2002 die Begrenzung der Flächenneuinanspruchnahme auf maximal 2,5 ha pro Tag angestrebt wird, lag der tägliche Flächenverbrauch im Jahr 2021 bei knapp 10 ha pro Tag.Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Umsetzung des 2,5-Hektar-Ziels in Form eines verbindlichen Flächenkontingents, das als vielversprechender Lösungsansatz zur Beschränkung der Flächenneuinanspruchnahme gesehen wird. In einem ersten Schritt werden die Rahmenbedingungen für die Implementierung eines Flächenkontingents, wie etwa Gegenstand und Zeitpunkt der Kontingentierung, identifiziert und diskutiert. Zudem wird ausgelotet, welche räumlichen, demographischen und wirtschaftlichen Kriterien sinnvoll zur Verteilung der Kontingente herangezogen werden können. Besonderes Augenmerk gilt der Frage, wie ein Verteilungsschlüssel für Österreich konkret aussehen kann.Das Thema wird ausgehend von einer detaillierten Literaturrecherche behandelt. Sie befasst sich mit grundlegenden Fragen der Flächeninanspruchnahme in Österreich, mit Studien zum Handel mit Flächenzertifikaten, die sich vor allem auf Regionen in Deutschland beziehen, sowie mit themenbezogenen Regelungen der Schweizer Raumordnung. Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit ist die Aufarbeitung des Praxisbeispiels „Vorgaben zur Bauzonendimensionierung in der Schweiz“. Schließlich wird eine Verteilung von Flächenkontingenten auf die NUTS-3-Regionen Österreichs vorgenommen. Diese werden zu Bundesländerkontingenten zusammengefasst. In der Arbeit wird deutlich, dass es zielführend ist, die begrenzt verfügbare Ressource Boden zu schützen, indem die Widmung von Siedlungsfläche quantitativ beschränkt wird. Für die Entwicklung eines geeigneten Verteilungsschlüssels gilt es, verschiedene Kriterien danach zu beurteilen, ob sie den Ansprüchen aus planungsfachlicher Sicht gerecht werden. Auf Basis der Kriterien Einwohner:innen, prognostiziertes Bevölkerungswachstum und Dauersiedlungsraum können keine optimalen Ergebnisse erzielt werden. Daher wird in Anlehnung an das Schweizer Modell zur Bauzonendimensionierung eine Verteilung vorgeschlagen, die das prognostizierte Bevölkerungswachstum und die mit unterschiedlichen Siedlungstypen verbundenen Dichten (Einwohner:in je Baufläche) berücksichtigt. Dieser Verteilungsschlüssel kann allerdings nicht sinnvoll auf von Abwanderung betroffene Regionen und auf die Großstadt Wien angewandt werden. Für sie wird ein eigener Lösungsansatz entwickelt.
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Land consumption through settlement development is one of the biggest socioecological challenges Europe is faced with. While Austria nominally commits to using land sparingly according to various policy documents, spatial planning laws on the state-level and most concretely through a cap on yearly land consumption of 2,5 ha per day, set in 2002, the actual level in 2021 constituted 10 ha per day. The following work deals with attaining the 2,5-hectar-goal through binding quotas for land development, which is seen as a promising approach in limiting the consumption of presently unused land. In a first step the parameters for the implementation of a quota, such as extent and timing, are identified and discussed. Furthermore, spatial, demographic and economic criteria along which to sensibly distribute the available area are considered. Specific attention is paid to how such an allocation formula may look for Austria.The topic is initially approached through researching existing literature. Aspects include the underlying issue of land consumption in Austria, studies on the trade of land use certificates from Germany as well as the context-specific regulations of Swiss spatial planning. A substantial part of the work is the examination of the use case of “Vorgaben zur Bauzonendimensionierung in der Schweiz” (Ordinances for sizing building zones in Switzerland). Finally, an allocation of the quotas for land development in Austria on the scale of the NUTS-3-regions is conducted. The results are compiled into quotas for each state.Through this work it becomes evident that it is beneficial to protect the limited resource of land through a quantitative cap on zoning settlement areas. In terms of the development of a suitable basis for allocation, criteria have to be evaluated from a qualified planning perspective. On the basis of inhabitants, predicted growth and area of permanent settlement alone optimal results cannot be reached. Borrowing from the Swiss model for sizing building zones, a distribution according to projected growth in combination with the different densities of various settlement types (inhabitants per area of zoned settlement) is advised. This allocation formula works for some Austrian regions; however, it falls short in dealing with areas affected by emigration as well as the highly urbanised case of Vienna. Other, more specialised approaches are developed for these outliers.
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Additional information:
Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers