Bárány, P. (2022). Collage als Typologie - Ein Lerngebäude für Studierende der TU Wien [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2022.106101
Hans Hollein; Postmoderne; Wien; Naschmarkt; Collage; Lerngebäude
de
Hans Hollein; postmodernism; Vienna; Naschmarkt; collage; learning building
en
Abstract:
Hans Holleins Bauten mögen kontrovers oder gar frech erscheinen, sie lösen jedenfalls seit ihrer Entstehung fachliche - aber nicht selten auch in der „zivilen“ Gesellschaft - Diskussionen aus. Trotz - oder gerade wegen dieser Diskrepanz stellen seine Gebäude in der Entwurfslehre sowie im architektonischen Objektentwurf Urtypologien dar und haben eine bedeutende Auswirkung auf ihre Nachfolgezeit aber auch auf die Architektur unserer Gegenwart.Das Ziel der vorliegenden Diplomarbeit ist keinesfalls die populistische Absicht der Vorstellung der Fassaden - im wörtlichen und bildlichen Sinne - des „postmodernen Stars“ Hans Hollein, sondern eine analytisch-kritische Auseinandersetzung mit seinen Entwurfsmethoden bzw. -ansätzen und darauf aufbauend ihre Instrumentalisierung in einer gegenwärtigen Bauaufgabe.Die Erzählung dieses Prozesses gliedert sich dementsprechend in zwei Teile. Dem ersten Teil der Arbeit geht die Analyse seiner zwei Werke - des Museums für Moderne Kunst (MMK) Frankfurt und des Städtischen Museums Abteiberg in Mönchengladbach voraus. Der Fokus liegt dabei auf den Erkenntnissen, die sich in folgende acht Motive übersetzen lassen: Das Gebäude als Collage; das „hineingesteckte“ Erkervolumen; die duale Geschoßstruktur; das Piranesische Stiegenhaus; die mit der Umgebung kommunizierende Fassade; die Eingangsebene als Filter zwischen Innen- und Außenraum; die markante Gebäudesilhouette und das Dach als zweiter Horizont. Besonders ausgeprägt ist bei seinem Gesamtwerk die kompositorische Collage, in der klare eigenständige Elemente - meist Zitate aus der unmittelbaren Umgebung oder der Baugeschichte - ablesbar sind.Der zweite Teil behandelt die Gestaltung - begleitet von diesen Denkweisen - eines Lerngebäudes für Studierende der TU Wien an einem städtebaulich ungelösten Ort am Wiener Naschmarkt. Die Entwurfsidee entwickelte sich aus dem Wunsch nach einer Funktion, die für die zukünftigen - aber auch die jetzigen - Studierenden und Lehrenden einen Mehrwert leistet. Der akute Mangel an Zeichensälen und Lernplätzen an der Universität und die eigenen Erfahrungen waren ein prägender Auslöser bei der Entscheidung für die Entwurfsaufgabe. Die Setzung ermöglicht durch ihre Nähe außerdem eine Integration in die bestehenden Einrichtungen und Institute. Weiters erhält das innenstädtisch gelegene Grundstück durch die Belegung eine Aufwertung und bietet einen Lösungsansatz, der dieser umstritten genutzten Fläche eine Eingliederung in ihre breitere Umgebung ermöglicht.
de
Hans Hollein‘s buildings may appear disputed or even insolent, they have provoked since their formation many professional - but not infrequently also in »civil« society - discussions. In spite of - or precisely because of this discordance, his buildings represent archetypal typologies in design theory and architectural object design and have a significant impact on their successive period, but also on contemporary architecture.The aim of this diploma thesis is by no means the populist intention of presenting the facades - in the literal and figurative sense - of the „postmodernist star“ Hans Hollein, but an analytical-critical examination of his design methods and approaches and - based on the research work - their instrumentalization in a contemporary building assignment.The narrative of this process is divided into two parts. The first section of the work is preceded by the analysis of his two works - the Museum of Modern Art (MMK) Frankfurt and the Municipal Museum Abteiberg in Mönchengladbach -, focusing on various perceptions, which can be translated into the following eight motifs: the building as a collage; the »inserted« oriel volume; the double-storey-structure; the Piranesi-like staircase; the façade that responds to the surroundings; the entrance level as a filter between interior and exterior space; the striking silhouette of the building and the housetop as a second horizon. The compositional collage, in which clear, independent elements can be recognized - mostly quotations from the immediate surroundings or the architectural history - is particularly distinctive in his overall work.The second part outlines the designing of a learning building - accompanied by this principles - for students of the Vienna University of Technology at an urbanisticly unanswered site near to the Viennese »Naschmarkt«-market. The design idea developed from the desire for a function that would constitute value for future - but also for current - students and professors. The acute absence of ateliers and learning spaces at the university and own experiences were a formative catalyst in the decision for the design theme. Due to its proximity, the placement also enables integration into the existing facilities and institutes. Furthermore, the inner-city property obtains thereby additional value and offers a solution that enables this controversially used area to be integrated into its wider surroundings.
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Additional information:
Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers