Unterkofler, F. (2019). Nachhaltige Tourismusmobilität in Südtirol – Implementierung von Mobility as a Service für Touristen [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2019.64981
Die Masterarbeit behandelt die Problematik des steigenden Tourismusverkehrs in Südtirol aufgrund der kontinuierlichen Zunahme der touristischen Ankünfte sowie der Nächtigungen in der Provinz. Ein Großteil der Touristen reist mit dem eigenen PKW an, genauer gesagt 85 Prozent, wodurch Verkehrsbelastungen auf den Zubringerrouten und touristischen Attraktionspunkten in Südtirol entstehen. Negative Umweltauswirkungen sind die Folge; beispielsweise trägt der autoabhängige Touristenverkehr zum Anstieg der CO2-Emissionen bei. Eine Verlagerung vom Individualverkehr auf den öffentlichen Verkehr und alternative Verkehrsformen bei der Anreise sowie in der Mobilität vor Ort ist anzustreben. Der grenzüberschreitende öffentliche Verkehr weist allerdings Mängel auf. Wesentliche Probleme sind unter anderem die mangelhafte Verfügbarkeit der grenzüberschreitenden Reiseinformationen sowie die fehlende Möglichkeit, ein für die gesamte Reise gültiges Ticket lösen zu können. Für Bewältigung dieser Problematiken wird die Implementierung des relativ neuen Konzeptes „Mobility as a Service“ (kurz „MaaS“), also Mobilität als Dienstleistung, vorgeschlagen. Das aus Finnland stammende Konzept beschreibt das Anbieten von Mobilitätsdienstleistungen durch eine intelligente Vernetzung des vorhandenen öffentlichen Verkehrs sowie alternativer Mobilitätsformen. Die Angebote werden von einem Dritten zu Mobilitätspaketen zusammengestellt, welche für die Endnutzer über eine Anwendung einsehbar, buchbar und zahlbar sind. Der Grundgedanke des Konzeptes besteht in der Loslösung der Abhängigkeit einzelner Verkehrsmodi. MaaS hat bei einer adäquaten Einbettung das Potenzial, den Reiseverkehr zu vereinfachen. Positive Effekte aus der Sicht der Touristen sind eine höhere Flexibilität bei der Reise, bessere Informationen bezüglich Umsteigenotwendigkeiten, sowie eine bessere Übersichtlichkeit über Mobilitätsangebote auch über Ländergrenzen hinweg. In der Arbeit wird die Umsetzbarkeit von MaaS in Südtirol analysiert. Für die Umsetzung notwendige Ausgangsbedingungen werden beleuchtet und anschließend verschiedene MaaS-Varianten inklusive deren Vor- und Nachteile vorgestellt. Basierend auf den analysierten Ausgangsbedingungen in Südtirol werden relevante Akteure definiert, Herausforderungen aufgezeigt und konkrete Vorschläge für die Implementierung von MaaS in Südtirol abgeleitet.
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The master thesis deals with the problem of the increasing tourism traffic in South Tyrol due to the continuous increase of the tourist arrivals as well as the overnight stays in the province. The majority of tourists arrive to South Tyrol by their own cars, 85 percent to be precise, which causes traffic congestion on the main routes and touristic hot spots in South Tyrol. Negative environmental impacts are the result; for example, cardependent tourist traffic contributes to the increase in CO2 emissions. A shift from private transport to public transport and alternative forms of transport regarding the arrivals as well as the local mobility should be sought. However, there are shortcomings in crossborder public transport. Major problems include the lack of availability of crossborder travel information and the inability to buy a single ticket valid for the entire journey. To overcome these problems, the implementation of the relatively new concept "Mobility as a Service" (MaaS) is proposed. The Finnish concept describes the provision of mobility services through intelligent networking of existing public transport and alternative forms of mobility. The offers are compiled by a third party into mobility packages which can be viewed, booked and paid for by end users via an application. The basic idea of the concept is to detach the dependence of individual transport modes. If adequately embedded, MaaS has the potential to simplify travelling. Positive effects from the tourists' point of view are a higher flexibility during the journey, better information regarding the need to change between transport modes, as well as a better overview of mobility offers even across national borders. The thesis analyses the feasibility of MaaS in South Tyrol. The initial conditions necessary for the implementation will be examined and subsequently various MaaS variants including their advantages and disadvantages will be presented. Based on the analysed initial conditions in South Tyrol, relevant actors are defined, challenges are identified and concrete proposals for the implementation of MaaS in South Tyrol are derived.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers