Margraf, T. (2023). Queer-feministische Sichtbarkeit in der Architektur - Geschichte, Protagonist:innen und Elemente [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2023.73603
postmodernism; queer theory; architecture theory; politics; pop culture; camp
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Abstract:
Wir leben in einer heteronormativ geformten Welt, die vorgibt, wie Stadt und Architektur gestaltet und genutzt werden. Gebaute Umgebung kann soziale Konstrukte und Ungleichheiten beeinflussen. Das Umfeld impliziert bestimmte Regeln. Diese strenge Einteilung von Büros, Plätzen und Wohnungen sorgt dafür, dass sich bestimmte Gruppen ausgeschlossen, fremd oder anders fühlen. Die Architekturpraxis ist stark von maskulinen Eigenschaften wie Macht, Kraft und klarer Ordnung geprägt. Auch während des Studiums vorgestellte Ikonen sind großteils männlich, diese Diplomarbeit soll Frauen und queeren Personen und deren andersartigem Scha!en Sichtbarkeit geben. Ziel ist es zu bestimmen, wie queer-feministische Sichtbarkeit und Repräsentation in der Architektur aussieht. Hierfür werden Geschichte, Protagonist:innen und Symbolik erforscht. Dazu werden folgende Forschungsfragen gestellt: Welche raumbildenden queeren Elemente gibt es in der Architektur? Welche Epochen, Bewegungen und Personen prägten queerfeministische Sichtbarkeit? Wie kann ein Leben außerhalb der Norm aussehen? Um die Forschungsfragen zu beantworten, wurde eine Literaturrecherche betrieben, welche Fachliteratur, Fachzeitschriften und Online-Quellen miteinbezieht. Raumbildende Elemente wie Treppen, Wasser und Licht, sowie abstrakte Elementewie The Closet oder Queer Space, können als Versuch gesehen werden, Sinnlichkeit und Queerness auf Räume zu übertragen. Protagonist:innen wie Elsie de Wolfe,Julia Morgan, Eileen Grey oder Charles Moore waren auf unterschiedliche Weise Pionier:innen ihrer Epochen und lehnten sich gegen den Status Quo auf. Sie schufen sinnliche Räume für die mannigfaltigen Bedürfnisse von Menschen. Ein Leben außerhalb der Norm bedeutet Begriffe wie Familie neu zu definieren und Räume, die sich in einem binären System bewegen neu zu denken. Die Arbeit erläutert wie subjektive Wahrnehmung geprägt wird und inwiefern dies auf eine nachhaltige, inklusive und o!ene Art des Bauens übertragen werden kann. Dadurch liefert diese einen Ansatz für eine neue Gestaltungsmethodik, die Sensibilität und Schönheit nicht aus den Augen verliert. Weiterführende Forschung im Bereich queer-feministische Architektur könnte sich damit beschäftigen, wie wir in Zukunft inund mit unseren Körpern leben wollen.
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We live in a heteronormative world that dictates how cities and architecture are designed and used. The built environment can influence social constructs and inequalities. Certain rules are implied by a strict division of offices, squares and apartments resulting in certain groups feeling excluded, alien or different. Architectural practice is strongly influenced by masculine characteristics such as power, strength and clear order. Icons featured during the studies are also mostly male. This thesis aims at giving visibility to women and queer individuals. The goal is to determine how queer-feminist visibility and representation in architecture looks like. For this purpose,history, protagonists and symbolism are explored. The following research questions are asked: Which space-forming queer elements are there in architecture? Which eras and movements shaped queer-feminist visibility? How can life outside the norm looklike? In order to answer the research questions, a literature search was carried out,which included specialist literature, specialist journals and online sources.Space-forming elements such as stairs, water and light as well as abstract elementssuch as The Closet or Queer Space can be seen as an attempt to transfer sensualityand queerness to spaces.Protagonists such as Elsie de Wolfe, Julia Morgan, Eileen Gray or Charles Moorewere pioneers of their era in di!erent ways and rebelled against the status quo. They created sensual spaces for the diverse needs of people. Living outside the norm means rede"ning concepts like family and rethinking spaces that move in a binar ysystem.The thesis explains how subjective perception is shaped and to what extent this canbe transferred to a sustainable, inclusive and open way of building. This provides an approach for a new design methodology that does not lose sight of sensitivity and beauty. Further research in the field of queer feminist architecture could determine how we want to live in and with our bodies in the future.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers