Todorova, M. (2015). Kunstbrauerei : from ruins to cultural clashes [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. http://hdl.handle.net/20.500.12708/158614
Die vorliegende Diplomarbeit, befasst sich mit dem Umgang einer leerstehender Bausubstanz. Um eine angemessene Reaktivierung des Bestandes zu erreichen, umfasst die Arbeit eine Auseinandersetzung mit der städtebaulichen Situation, hinsichtlich der Bebauung und deren Infrastruktur. Die umliegende Bevölkerung und deren Bedürfnisse wurden intensiv untersucht und stellen eine wichtige Grundlage für den Entwurf dar. Es wurde nicht nur die aktuelle städtebauliche Situation untersucht und dokumentiert, sondern auch die historische Entwicklung des Ortes und der Bausubstanz. Das in der Arbeit bearbeitete Gebiet befindet sich an der Grenze Wiens im Bezirk Döbling, nahe der Klosterneuburg und der Donau. Bei der Bausubstanz handelt es sich um ein Objekt welches in den Jahre zwischen 1810 und 1830 errichtet wurde und seit dem zahlreiche verschiedene Nutznießungen erfahren hat. Zuletzt diente es zum Teil als Standort der Kleinbrauerei Nußdorfer Braustub'n. Heute wird das Areal um das Plannungsgebiet fast ausschliesslich zu Wohnzwecken genutzt, doch vereinzelte Gebäude deuten auf den Ursprung eines ehemaliges Industriegebiets hin. Ziel des Projektes ist es, die Bausubstanz der Kleinbrauerei zu erhalten und zu sanieren. Die interessante räumliche Aufteilung - ein Teil des Gebäudes liegt unter und ein Teil über der Erde - sowie der große Garten bieten großes Potenzial für eine Umfunktionierung innerhalb des urbanen Kontextes. Durch die historische Verankerung des Bestandes wurde ein Um- und Zubau geplant, der insbesondere die Umgebung aufwertet und erweitert. Dem ehemaligen Ort Nußdorf ist sowohl seine eigenständige als auch die überregionale Wiener Identität wichtig. Da der ehemalige Hauptplatz von Nußdorf heute nur noch als Verkehrspunkt fungiert, wird durch den Entwurf ein neuer Treffpunkt ausgebaut, welcher durch seine Vielseitigkeit besticht: Dabei werden Workshopbereiche, Fotostudios, Ausstellungsflächen, eine Bibliothek, ein Veranstaltungssaal, Proberäume, Arbeitsbereiche und Spazierwege im Innen - und Außenraum geschaffen. Um dem vielseitigen Raumprogramm ausreichend Platz zu bieten, wird der Bestand saniert und punktuell durch eingeschnittene Volumen erweitert, dadurch soll sich das Gebäude von seiner ehemaligen Nutzung abheben, deren ursprüngliche Nutzung jedoch gleichzeitig präsent bleiben. Durch die Entwicklung eines kreativen Zentrums entsteht eine Durchmischung der möglichen Funktionen, welche sich auch in den Nutzergruppen widerspiegelt. Das Gebiet soll zu einem Ort des Austausches für Künstler erwachsen. Neben den künstlerischen Nutzungsmöglichkeiten lädt ein Café mit Blick auf das Geschehen zum Verweilen ein.
de
The project focuses on the reuse and refurbishment of an abandoned building. In order to achieve an appropriate reactivation of the site there has been included a detailed analysis of the urban surroundings, its structure and infrastructure. Furthermore the needs of the inhabitants have been considered and studied. All those aspects form an important basis for the design. The analysis includes not only the current state of the urban situation, but also the historic development of Nußdorf and the existent building. The site for the project is located near the border of Vienna, in the Döbling district, which is also close to the Danube and Klosterneuburg. The existent building was built in 1810-1830 and has undergone numerous usages. Its latest use has been as a microbrewery, which closed in 2004 and since then remains abandoned. The design intends to save the microbrewery and create a new meeting point for the inhabitants. The new cultural center offers space to combine diverse arts, such as photography, music and literature among others. The spatial planning provokes a constant communication between the artists and the inhabitants. Visitors and artists are offered a variety of options how to move through the site, each path consisting of different views of the surroundings. In order to offer each function, as well as the required space and area, new volumes are cut into the existent building. This ensures a contrast between new and old. By developing a cultural center, a mixture of potential functions is emphasized, which is also visible within the user groups. The area is meant to develop into a place which embraces a dialogue between artists and inhabitants.