Babeanu, L. (2011). Auswirkungen der politischen Änderungen der 1990er Jahre in Südost Europa auf die Automobilindustrie [Master Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. http://hdl.handle.net/20.500.12708/159565
Die politischen Änderungen der 1990er Jahre in Südosteuropa haben die Spielregeln der weltweiten Automobilindustrie tief beeinflusst und für immer geändert, und zwar im Besonderen, was die globale Strategie und Reorganisation der Fahrzeughersteller, Zulieferer und alle weiteren Mitspieler betrifft. Diese Arbeit analysiert die Situation der Automobilindustrie in den letzten 20 Jahren in Europa. Nach Öffnung der Grenzen des ehemaligen Ostblocks um das Jahr 1990, erkennt die Automobilwelt die hohen Opportunitäten die sich in dieser Region anbieten; es beginnt ein Kampf um neue Märkte zu erobern. "Frontrunners" wie Volkswagen, GM, Fiat, Renault entscheiden sich kurzfristig für greenfield oder brownfield Investitionen, die meisten in Länder mit traditionellen langjährigen Beziehungen. In deren Bewegung Richtung Osteuropa sind es bei den Hersteller 3 Phasen erkennbar: 1. Lokale Fertigung für den lokalen Markt; 2. Export nach WEU (inklusiv der neu entwickelten Konzepts der Low Price Vehicle); und 3. Premium Fahrzeuge nach WEU und Entwickung von R&D-Zentren. Nicht nur europäische Hersteller bewegen sich schnell und entwickeln neue Forschungsstätte in Osteuropa; auch asiatische Fahrzeug Produzenten suchen einen indirekten Weg zum westeuropäischen Markt indem sie sich in Osteuropa niedersetzen und von hier "europäische" Fahrzeuge nach Westeuropa exportieren. Die ganze Zuliefererkette bewegt sich, gemeinsam mit den Herstellern, in dieselbe Richtung. Auf einer Seite ist die Tendenz positiv und vorteilhaft zu betrachten - in Osteuropa entwickelt sich kurzfristig die Infrastruktur, es werden neue Arbeitsplätze geschaffen, Transfer von Know-how fließt aus dem Westen, es werden neue Werke gebaut oder ältere neu technologisiert und modernisiert, die junge Generation hat Zugang zu den neuesten Entwicklungen Dank gemeinsamer Arbeit mancher Hersteller mit den lokalen Universitäten. Auf der anderen Seite, in Westeuropa, spürt man die wirtschaftlichen und sozialen Nachteile: Schließung von Werken, Verlagerung von Zulieferer Produktionsstätten ins Ausland, die Arbeitslosigkeit steigt. Die Geschichte scheint sich jetzt mit den neuen Wettbewerber aus China und Indien zu wiederholen. Die einzige Chance Europas gegen die neue Gefahr zu kämpfen ist, die Vorteile der Osteuropäischen Region zu nutzen.<br />