Hinterberger, F. (2010). Automatisierte Berücksichtigung von Netzspannungen und Geoidundulationen in der RTK-Vermessung [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. http://hdl.handle.net/20.500.12708/159765
Die GNSS-Punktbestimmung legt Neupunktskoordinaten im Allgemeinen in einem geozentrischen gelagerten, kartesischen Koordinatenrahmen fest. Zur Transformation in das geodätische Datum der nationalen Vermessung (in Österreich MGI) findet vorwiegend die räumliche Ähnlichkeitstransformation Anwendung. Für den Fall eines spannungsfreien Landeskoordinatensystems wäre nur ein einziger 7-Parametersatz nötig. Da die Landeskoordinaten aus historischen Gründen jedoch Verzerrungen aufweisen, wird eine Vielzahl von regionalen bzw. lokalen Parametersätzen benötigt, welche die je nach Größe des Gültigkeitsbereichs auftretenden Klaffungen minimieren. Diese historisch bedingten meist systematisch verteilten Lage-Restklaffungen können jedoch auch als Funktionswerte über einen geographischen Raster dargestellt werden. Ebenso lassen sich verbleibende Geoidundulationen als Höhenkomponente darstellen. Derartige Raster können mit Hilfe des RTCM 3.1 Formats an den Rover übertragen werden. Für die jeweilige Position kann nun in den Raster interpoliert werden und damit die Position korrigiert werden. Dies eröffnet dem Nutzer die Möglichkeit in Echtzeit eine gegenüber den Landeskoordinaten möglichst "spannungsfreie" und dem nationalen Höhensystem angepasste Position zu bestimmen. Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Verfügbarkeit und Genauigkeit der Rasterinterpolation auf Basis des TEPOS Korrekturdienstes der ÖBB erprobt. Deren Resultate wurden im Vergleich mit anderen lokalen Anpassungen wie regionalen Transformationen untersucht. Zu diesem Zweck wurden in verschiedenen Testgebieten in Ostösterreich RTK-Messungen auf bekannten Punkten des nationalen Festpunktfeldes mit beiden Verfahren durchgeführt und die ermittelten Koordinaten in Relation zu den Landeskoordinaten gestellt. Einige Testpunkte wurden im Bergland ausgewählt, um die Funktionalität des zur Approximation der orthonometrischen Höhe übermittelten Geoidundulationsfeldes zu überprüfen.
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