Pichler, V. (2020). Badeanstalten – Juwelen der Nachkriegsmoderne: : Typologien und regionale Eigenheiten in der Entwicklung des Hallenbäderbaus nach 1945 in Österreich [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2020.66333
E251 - Institut für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege
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Date (published):
2020
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Number of Pages:
257
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Keywords:
Badeanstalten nach 1945 in Österreich
de
Public Baths; swimming pool construction after 1945 in Austria
en
Abstract:
Das Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 und die Zunahme an Freizeit bewirkten einen Wandel des Stellenwertes von Bädern in Österreich: Anstelle ihrer Hauptfunktion als Ort für Körperhygiene, die wiederum durch die zunehmende Ausstattung von Duschen und Badewannen im eigenen Heim abgelöst wurde, gewann deren Freizeitcharakter immer mehr an Bedeutung und schon bald galten sie weitgehend als Ort der Erholung. Diese Entwicklung veranlasste nicht nur die Rekonstruktion, sowie Sanierung etlicher im Krieg beschädigter und teils zerstörter Bäder, sondern vermehrt die Errichtung unzähliger Badeanstalten in den Nachkriegsjahren. Das Bäderkonzept, welches 1968 beschlossen wurde, rief eine rasche Zunahme der Errichtung städtischer Hallenbäder in Wien hervor, doch bereits in den Jahren davor wurden zahlreiche Bäder in ganz Österreich gebaut, die bis heute noch von großer Bedeutung sind. Die Akteure des Hallenbäderbaus – mitunter Friedrich Florian Grünberger, Ferdinand Schuster, Herta Rottleuthner-Frauneder und Roland Rainer – prägten diese Zeit mit ihren Entwürfen. Nur wenig später, im Jahr 1974, folgte dem Bäderkonzept überdies das Bestandsbäderkonzept als weiteres Resultat dieser Entwicklung. Im ersten Schritt der Arbeit soll der Stellenwert der Freizeit und der Wandel in Österreich in den Jahren nach 1945 behandelt werden. Des Weiteren sollen relevante Rekonstruktionen und Sanierungen aus der Zeit des Wiederaufbaus untersucht werden. Mittels ausgewählter Werke sollen die diversen Typologien im Hallenbäderbau der Nachkriegsmoderne aufgezeigt und in Vergleich zueinander gesetzt werden. Parallelen, sowie Unterschiede und Gegensätze in den Entwicklungen in den Jahren von 1945 bis 1979 sollen dargelegt werden. Darüber hinaus soll der Fokus auf dem Einfluss der Topografie und externen Gegebenheiten auf regionale Eigenheiten – mitunter in Hinblick auf die Tragkonstruktion und verwendeten (Oberflächen-)Materialien – liegen. Abschließend soll der gegenwärtige Umgang mit Hallenbädern der Nachkriegszeit behandelt werden: Unterschutzstellungen diverser Hallenbäder in den vergangenen Jahren zeigen bereits die zunehmende Würdigung und Akzeptanz von Bauten dieser Zeit. Demgegenüber stehen jedoch zahlreiche bereits zerstörte, sowie abbruchgefährdete Badeanstalten. In Anbetracht dessen sollen mögliche Maßnahmen im Umgang mit diesen Bauten die Wertschätzung der Hallenbäder der Nachkriegsmoderne stützen.
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The end of World War II in 1945 and the increase in leisure time caused a change in the significance of bath houses in Austria: Instead of its main function as a place for personal hygiene, which was replaced by the increasing number of apartments that were provided with private showers and bathtubs , their leisure character became more and more important and soon they were largely considered a place for relaxation. This development did not only result in the reconstruction and rehabilitation of several damaged and partially destroyed bath houses during the war, but also the construction of numerous bathing establishments in the post-war period. The “Bäderkonzept” (= ”bath-house concept”), which was decided in 1968, caused a rapid increase in the construction of urban bath houses in Vienna, but even in the years prior several bath establishments were built throughout Austria, which are still of great importance today. The protagonists in the construction of bath houses – including Friedrich Florian Grünberger, Ferdinand Schuster, Herta Rottleuthner-Frauneder and Roland Rainer – have shaped this time with their designs. Only a few years later, in 1974, the “Bäderkonzept” was followed by the “Bestandsbäderkonzept” (=”existing bath-house concept) as a further result of this development. In the first step of the work, the importance of leisure time and transition in Austria in the years after 1945 will be discussed. Furthermore, relevant rebuildings and renovations from the time of the reconstruction will be investigated. By means of selected works, the various typologies in the construction of bath houses in the post-war modernism will be analyzed and compared with each other. Parallels, as well as differences and contradictions in the developments in the years from 1945 to 1979 shall be explained. In addition, the focus should be on the influence of the topography and external conditions on regional characteristics – with regard to the supporting structure and materials used. Finally, the current handling of bath houses of the post-war period is to be treated: Various bathing establishments being classified as listed buildings in recent years have already shown the increasing appreciation and acceptance of buildings from this period. In contrast, however, there are many already destroyed bath houses and some threatened with demolition. Given the circumstances, possible measures in dealing with these buildings should support the valuation of the bath houses of the post-war modernism.
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Additional information:
Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers Zusammenfassung in englischer Sprache