Integrated Planning/ cybernetic/ high performance management/ networkmanagement
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Abstract:
Ganzheitliches Kommunikations- u. Wissensmanagement wird zur Erfolgsentscheidenden Komponente des Bauprozesses und Kernaufgabe aller verantwortungsvoll handelnden Projektbeteiligten. Dazu gehört auch die frühzeitige und fortwährende, d.h. über den Zeitraum des gesamten Lebenszyklus andauernde Beteiligung der internen und externen Projektpartner. Die unterschiedlichen Systemsprachen der Projektbeteiligten müssen wieder als Chance für einen von Kreativität und Innovation geprägten Bauprozess begriffen werden.<br />Voraussetzung ist aber die Abkehr von der rein technomorph-konstruktivistisch geprägten hin zu einer humanistisch orientierten Betrachtung. Neben einem systemisch orientierten Prozess eröffnet daher vor allem die sozialwissenschaftlich geprägte Herangehensweise weitere Möglichkeiten der Problemlösung. Insbesondere sei an dieser Stelle auf die Forschungen im Bereich des Hochleistungsmanagements (vgl. Pawlowsky) verwiesen.<br />Merkmale sog. Hochleistungsteams sind bspw. die ausserordentliche Zielklarheit u. -orientierung, Achtsamkeit u. Wahrnehmungskompetenz, Flexible u. vernetzte Einsatzstrukturen, ein ganzheitliches u.<br />akzeptiertes Rollenkonzept, Redundante Basiskompetenzen, Kontinuierliche Reflexionsprozesse u. erfahrungsbasiertes Lernen, sowie eine hohe Einsatzbereitschaft u. Motivation. Insbesondere letztgenannter Punkt - die Motivation - ist gerade im Bauprozess von der Forderung nach einer erhöhten Fehlerakzeptanz abhängig. Fehler sind ja immer auch Ausdruck des Systems, das die Rahmenbedingungen vorgibt (bspw. erhöhter Zeit- u. Kostendruck) und somit fehlgeleitete Handlungen erst ermöglicht bzw. forciert. Bedingt durch Claim-Management werden Ausführungsfehler bzw. Baumängel aber derzeit nicht als Ergebnis eines fehlerhaft organisierten Systems gesehen; vielmehr werden resultierende Mängel im Sinne einer Schadensgeltendmachung stets einzelnen Akteuren zuzuschreiben versucht.<br />Eine derart gekennzeichnete Prozesskultur führt meines Erachtens aber sicherlich nicht zu verbesserten Ergebnissen, sprich mängelfreien Bauten, sondern vielmehr zu einer Mentalität der gegenseitigen juristischen Absicherung. Fehler sind stattdessen vielmehr als Grundlage der Verbesserung des Prozesses im Sinne des Reflexiven Handelns zu sehen, eine Abkehr vom "naming, blaming, shaming" unbedingt erforderlich.<br />Wichtigstes Merkmal eines systemisch orientierten Bauprozesses sollte somit eine Kultur der Fehlerakzeptanz sein, die Störungen als natürlichen Bestandteil des Prozesses versteht und somit dem Anspruch eines evolutionären Prozesses gerecht wird.<br />