Lugbauer, A. (2013). WIR ALLE - Haus der Religionen Aspern [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. http://hdl.handle.net/20.500.12708/160095
E253 - Institut für Architektur u. Entwerfen ; Institut für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege
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Date (published):
2013
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Number of Pages:
179
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Keywords:
Haus der Religionen; Aspern; Wien
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House of Religions; Aspern; Vienna
en
Abstract:
Schon länger besteht der Wunsch, im Rahmen der Diplomarbeit einen Sakralbau zu planen. Für welche Religionsgemeinschaft aber soll geplant werden? Ist in Zeiten, in denen die römisch-katholische Kirche, die größte Religionsgemeinschaft Österreichs, mit steigenden Kirchenaustritten und damit verbunden mit der immer schwieriger werdenden Finanzierung ihrer Kirchen und Gemeindezentren kämpft, ein Neubau überhaupt zu rechtfertigen? In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten wurden bereits immer öfter Lösungen geplant und erprobt, Kirchengebäude über profane Zusatznutzungen oder Umnutzungen vor dem Verfall zu bewahren. Obwohl man annehmen könnte, dass die vermehrten Kirchenaustritte auch auf sinkendes Interesse und feh-lende Bindung der Menschen zu den Kirchenbauten hindeutet, so belegen Studien dennoch, dass zwar immer weniger Menschen zur Ausübung ihres Glaubens regelmäßig in die Kirche gehen, der Stellenwert der Kirchengebäude, vor allem jener, die in der eigenen Jugend besucht wurden, jedoch nach wie vor hoch ist. Auch wenn die eigene Kirche seit Jahren nicht mehr aktiv besucht wird, ist eine endgültige Schließung oder Umwidmung ein Schritt, der oftmals als persönlicher Verlust empfunden wird. Aus architektonischer Sicht gilt es also Kirchenräume und Gemeindezentren zu schaffen, die attraktiv gestaltet wieder vermehrt zum Besuch einladen.<br />Der beschriebenen Entwicklung gegenüber steht eine steigende Zahl an EinwohnerInnen anderer Konfessionen und Religionen, die auf der Suche nach Räumen für die Ausübung ihrer Religionen sind. In Wien existieren für rund 700.000 Katholiken 172 Pfarren, hingegen für 150.000 serbisch-orthodoxe Christen nur drei Gottesdiensthäuser.<br />Am wohl stärksten diskutiert wird aber die wachsende Zahl an Muslimen und ihr Wunsch nach dem Bau neuer Moscheen und Minarette. In Zukunft müssen sowohl Stadtplanung als auch die einzelnen Glaubensgemeinschaften stärker auf die steigende Vielfalt an Kulturen und Glaubensrichtungen in Wien eingehen, um ein friedliches Zusammenleben aktiv zu gestalten.<br />Die hier beschriebenen Überlegungen führten schließlich zu der Entscheidung, ein Haus der Religionen für den neuen Stadtteil Wiens, die Seestadt Aspern, zu entwerfen. Gebetsräume, Räume für Versammlungen, Veranstaltungen sowie ein Kindergarten sollen nicht mehr nur an eine einzelne Religionsgemeinschaft gerichtet werden. Innerhalb der Stadtgrenzen Wiens wird in den kommenden Jahrzehnten ein neuer Stadtteil entstehen, der flächenmäßig mit dem ersten Bezirk Wiens vergleichbar ist. Hier soll aufgezeigt werden, wie Gottesdienst und Gemeinschaft für mehrere Glaubensrichtungen unter einem Dach funktionieren können.<br />
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Additional information:
Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers