Energiebezugsportfoliooptimierung im österreichischen Erdgasmarkt unter besonderer Berücksichtigung alternativer Flexibilitätsinstrumente

Abstract

Die Dissertation "Energiebezugsportfoliooptimierung im österreichischen Erdgasmarkt unter besonderer Berücksichtigung alternativer Flexibilitätsinstrumente" beinhaltet drei Publikationen in internationalen Fachzeitschriften (peer-reviewed) und beschäftigt sich mit Fragen der Gestaltung des Beschaffungsportfolios großer Versorger im Rahmen des liberalisierten österreichischen Erdgasmarktes. Besonderer Wert wird dabei auf die Untersuchung des Einflusses alternativer Flexibilitätsinstrumente (konkret Obertagespeicher) gelegt. Neben Fragen der kostenoptimalen Gestaltung des Portfolios werden in diesem Zusammenhang auch relevante Aspekte der Ermittlung wesentlicher Bezugsparameter beleuchtet.<br />Der erste Artikel befasst sich in einer grundlegenden Abhandlung mit allen relevanten Kostenfaktoren eines großstädtischen Energieversorgers und hier vor allem mit den durch die Liberalisierung des Marktes entstandenen Veränderungen, wobei der Versorger in seiner Vertriebstätigkeit als umfassender Energiedienstleister verstanden wird.<br /> Der zweite Artikel untersucht die aus Sicht des Versorgers bedeutsame Frage der korrekten Festlegung maximaler Stundenleistungen eines Kundenkollektivs. Ziel ist es, die Kosten für die Strukturierung - also die fixen Kapazitätskosten und die variablen Überschreitungskosten - durch Wahl des geeigneten Stundenleistungsniveaus möglichst gering zu halten. Im Rahmen eines Optimierungsansatzes werden alle erforderlichen Mengen- und Preisinformationen modelliert und mittels Monte-Carlo Simulation der für die tägliche und stündliche Strukturierung anfallende Kostenblock aus fix eingekaufter Speicherleistung geologischer Quellen und variabel zugekaufter Ausgleichsenergie minimiert. Der dritte Artikel demonstriert die Möglichkeiten der Bezugsportfoliogestaltung für große Erdgasversorger unter Einbeziehung alternativer Flexibilitätsinstrumente. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Nutzung dieser Speicheranlagen auf die Kostensituation eines typischen Erdgasversorgers werden für unterschiedliche Verbrauchsverläufe und Kundenstrukturen im Rahmen eines Optimierungsmodells dargestellt. Die Berechnungen zeigen die vom Summenlastgang der Kunden abhängigen positiven wirtschaftlichen Auswirkungen des Einsatzes kleinvolumiger Speicher, der aber mit Abnahme des temperaturabhängigen Lastanteils sinkt.<br />